Mercedes-Benz bietet den Sprinter auch einer Elektro-Version an. Die nächste Generation soll deutlich leistungsfähiger werden und wird in mehr Varianten verfügbar sein. Derzeit unterläuft der neue eSprinter Tests unter Extrembedingungen bei der Wintererprobung. In Serie gehen soll er in etwa anderthalb Jahren.
Auf dem Prüfgelände im schwedischen Arjeplog, nahe dem Polarkreis, unterziehe man die Fahrzeuge einer Vielzahl an Tests, berichtet Mercedes. Unter anderem würden die Auswirkungen extremer Kälte auf Handling, Ergonomie, Thermomanagement und Innenraumkomfort untersucht. In Kältekammern würden die Fahrzeuge zusätzlich vor Fahrtbeginn heruntergekühlt, um so die Kälteabsicherung von Antriebskomponenten, Heizungssystemen, Software und Schnittstellen zu überprüfen. Auch das Ladeverhalten sowie das Lademanagement untersuche und optimiere man gewissenhaft.
Mit drei Batterie- und Aufbauvarianten vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell für Kofferaufbauten soll die nächste Generation eSprinter nicht nur neue Kundensegmente erschließen, sondern auch neue Märkte, unter anderem die USA und Kanada. Die Reichweite werde sich im Vergleich zum aktuellen eSprinter je nach Konfiguration mehr als verdoppeln, heißt es vom Hersteller. Bisher können mit einer Ladung gemäß WLTP-Norm nur 157 Kilometer zurückgelegt werden.
Die Produktion der nächsten Generation des eSprinter soll im zweiten Halbjahr 2023 im US-amerikanischen Charleston starten, anschließend in Düsseldorf und in Ludwigsfelde. Mercedes betont, den neuen eSprinter CO2-neutral zu produzieren. Technische Details verraten die Schwaben noch nicht.
Bis zum Ende des Jahrzehnts will die Marke Mercedes-Benz bereit sein, vollelektrisch zu werden – „überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen“. Ab 2025 sollen alle neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließlich elektrisch sein. Dazu entwickelt Mercedes-Benz Vans die neue, rein elektrische Fahrzeugarchitektur VAN.EA. Erste Fahrzeuge auf der VAN.EA sollen ab Mitte des Jahrzehnts auf den Markt kommen.
David meint
Damit kommt man in die Reichweite, die reicht, um 90 % der Kunden zu befrieden. Danach bleibt nur noch der Preis als Thema. Oder es wird Einfahrbeschränkungen für Verbrenner als Förderungsmaßnahme geben. Das geht natürlich auch und tut uns allen gut.
Daniel S meint
Doppelte Reichweite tut Not. Erst 2023 ist spät.
alupo meint
Richtig.
Aber wenn die Chips in der Automobilindustrie noch nicht einmal für die Auslastung der Anlagen bei den existierenden Modelle reichen ist das daher völlig gleichgültig. Kein BEV kann mehr produziert werden nur weil die Chips dann auf mehrere Modelle aufgeteilt werden könnten.
Umgekehrt sind weniger Modelle daher sinnvoll, weil die Fixkosten dadurch niedriger sind und die Hersteller dann höhere Gewinne/weniger Verluste einfahren bzw. ein Teil der niedrigeren Kosten durch Preisrückgänge/weniger starke Preiserhöhungen an die Käufer weiterreichen können.
Daher macht Tesla betriebswirtschaftlich auch alles richtig, aktuell nur 4 Modelle anzubieten und neue Modelle auf 2023 zu verschieben, in der Hoffnung, dass die Chipkrise dann beigelegt ist.
Klar wäre es schön wenn es keine Chip-Mangelverwaltung gäbe. Aber die kann niemand hier beseitigen und die Hersteller können nur versuchen, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen. Daher, 2023 ist für den neuen, vermutlich chipreicheren Sprinter unter den gegebenen Umständen ok und klingt sehr plausibel. Das ist wie beim Cybertruck oder beim Tesla Semi. Die kommen vermutlich auch erst in 2023 in nennenswerten Mengen auf den Markt.
TM3 meint
Stimmt ja, mir ist auch aufgefallen, dass die Kartoffelchips im Supermarkt mittlerweile verdächtig nahe an die 2 Euro pro Packung ran gehen, man ist auch ganz ausgefuchst und verkauft kleinere PREMIUM-Packungen für mehr Geld. Krass.
Halbleiter hin oder her, wenn die Kapazität der Zellen größer wird, braucht das nicht zwangsläufig mehr Halbleiter. Allerdings mit höherer Reichweite verkaufen sich die Verbrenner nicht mehr und dann braucht man mehr Halbleiter für BEVs, das ist natürlich ein Problem, also lieber nicht zu viel Versprechen und abwarten bis man liefern kann und will.
Wollen ist leider immer noch ein großes Problem, hätte man gewollt, wärs jetzt nicht so weit gekommen, wer jetzt immer noch nicht will, der wird es in Zukunft schwer haben.
Die Gewichtung verschiebt sich vom Blech hin zu Elektronik, das verkraften Viele noch nicht so ganz.