Die Technologieberatung BearingPoint hat ihr neuestes „Trendbarometer Elektromobilität“ veröffentlicht, der Trend zu der alternativen Antriebsart hält demnach an. Neben ökologischen Aspekten werden laut der Umfrage inzwischen auch finanzielle und technische Vorteile von Elektroautos immer stärker ins Blickfeld genommen. Modelle aus dem Volkswagen-Konzern und von Tesla liegen am weitesten vorne in der Gunst möglicher Käufer.
Der Vergleich zu einer Befragung im letzten Jahr unterstreicht laut BearingPoint den Boom der E-Mobilität: Während vor einem Jahr nur jeder Sechste beim Neukauf auf ein E-Auto setzte, sei es jetzt schon jeder Vierte. Und unter denjenigen, die bereits E-Auto gefahren sind, wolle schon jeder Zweite (51 %) zukünftig ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb kaufen. Unter denen, die noch nie mit einem E-Auto gefahren sind, gaben nur 18 Prozent an, ein E-Auto kaufen zu wollen.
Während ökologische Gründe nach wie vor der Hauptgrund für den Umstieg zum Elektroauto (41 %) sind – ganz besonders bei den 18- bis 25-Jährigen (55 %), aber auch bei den über 55-Jährigen (49 %) – werden andere Aspekte immer wichtiger. Als zweitwichtigster Grund für den Kauf eines E-Fahrzeugs wurden von 26 Prozent der Befragten die geringeren Unterhalts- und Servicekosten genannt. In der letzten Umfrage vom Sommer 2021 hatten dies nur 18 Prozent angegeben.
„E-Mobilität überzeugt immer mehr Menschen. Gerade diejenigen, die bereits ein E-Auto Probe gefahren haben, wollen zum Großteil keinen Verbrennungsmotor mehr“, so Stefan Penthin von BearingPoint. „Die Tatsache, dass bereits über ein Viertel der Befragten geringe Unterhalts- und Servicekosten als Hauptgrund für den Kauf eines E-Autos angeben, zeigt, dass sich die Menschen zunehmend ernsthaft mit der Technologie auseinandersetzen. Für die Automobilhersteller, die inzwischen nahezu alle den Kurs in Richtung neuer Antriebstechnologien eingeschlagen haben, sollte der Fokus also darauf liegen, die Menschen noch stärker in Kontakt mit dem ’neuen Fahren‘ zu bringen. Ich denke da an Erlebniswochenenden, Probefahrt-Aktionen, E-Mobility Events – also quasi alles, was die hauseigene Service-Palette im Repertoire hat.“
Diejenigen, die sich gegen den Kauf eines Elektroautos oder eines Plug-in-Hybriden entschieden haben, gaben als Hauptgründe den hohen Preis (27 %), eine zu geringe Reichweite (25 %) und unzureichende Lademöglichkeiten (20 %) an. Hier hat sich im Vergleich zur Umfrage im Vorjahr wenig verändert.
Verbrenner immer uninteressanter
Die zunehmende Begeisterung für E-Mobilität entsteht auch daraus, dass der Trend zu individueller Mobilität ungebrochen ist: Die Quote derjenigen, die kein Fahrzeug kaufen wollen, sank von 37 Prozent Anfang 2021 auf 26 Prozent zu Beginn des aktuellen Jahres. Und bei dem Anteil derjenigen, die E-Autos bereits kennen, ging der Anteil einen Verbrenner kaufen zu wollen ebenfalls deutlich zurück: Waren es 2021 noch 48 Prozent, sind es jetzt nur noch 37 Prozent in dieser Befragtengruppe.
Durchweg alle betrachteten E-Auto-Hersteller legten laut der Umfrage in der Gunst zu. 42 Prozent der Befragten können sich vorstellen, einen elektrischen VW, Seat oder Skoda zu fahren (Februar 2021: 35 %). Ein Elektroauto vom Marktführer Tesla kommt für 27 Prozent infrage (Februar 2021: 18 %). Besonders die Marken Mercedes (2022: 23 %/2021: 14 %) und Opel (2022: 22 %/2021: 13 %) legten im Vergleich zur Vorjahresbefragung von allen betrachteten Herstellern am meisten zu.
Die Umfrage zeigte auch, dass es bei der E-Auto-Begeisterung in Deutschland regional starke Unterschiede gibt. Während beispielsweise Berliner, Hamburger, aber auch Bayern und Rheinland-Pfälzer eine hohe Motivation (durchschnittlich rund 30 %) für E-Fahrzeuge haben, sind in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger Menschen motiviert, ein E-Auto zu kaufen (durchschnittlich rund 15 %).
Frank meint
Momentan könnte der Hauptgrund sein, dass man Putin den Geldhahn zudrehen will (und kein Benzin mehr kaufen – an all diejenigen – vergesst die PV anlage nicht und setzt euch für Windkraft ein!!!
EV 400 meint
Die Hauptgründe waren ein E-Auto zu kaufen : günstiges Laden zu Hause mit selbst produziertem Strom ( da es für eingespeisten Strom ja immer weniger Vergütung gibt ) und
ein wirklich gutes Fahrgefühl und Komfort ( zumindest bei meinem Auto ).
Fritzchen meint
Wer aufgrund seiner eigenen finanziellen Situation wirtschaftlich denken muss, wird sich kein eAuto kaufen können.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage in der Familie, bei Freunden und Nachbarn.
alupo meint
Kommt darauf an ob man rechnen kann und ob einem die Bank vertraut. Wenn eines davon nicht klappt, dann eben teurer Verbrenner.
Randy meint
Wer die Bank zum Autokauf braucht hat schon verloren, der fährt mit „Vollgas“ in die Schuldenfalle! Wer rechnen kann kauft sich einen Gebrauchtwagen, möglichst nicht teurer als 3 Monatsgehälter ;-)
hghildeb meint
Wer rechnen kann, bezieht laufende Kosten, Verbrauch, Wertverlust, Wartung und Reparaturrisiko in die Betrachtung ein und bildet daraus die TCO (Total Cost of Ownership). Dabei muss nicht immer ein Gebrauchtwagen am günstigsten sein.
alupo meint
Ich glaube, Du hast das mit dem Bankensektor und dessen volkswirtschaftliche Aufgabe nicht verstanden. Ich habe zwar auch keinerlei Kredite, aber Kredite nur negativ zu sehen ist doch extremst einseitig. Natürlich ist eine Überschuldung zu vermeiden, sowohl als Privatmensch als auch als Unternehmen.
VW hat 290 Milliarden Euro Schulden schon erreicht, eine gewaltige Summe, auch für ein großes Unternehmen. Da würde ich mir als Aktionär schon so meine Gedanken machen, auch im Hinblick auf die noch installierte Verbrennerkapazität und vor allem der Verbrenner-Leasingflotte. Aber die Haupteigentümer, die Familien Piech und Porsche werden hoffentlich wissen was sie tun. Dennoch, ruhig schlafen würde ich mit VW Aktien nicht können, aber auch nicht mit BMW Aktien…
Randy meint
@alupo
Ich glaube Du hast nicht verstanden: Es geht beim Autokauf um einen Konsumkredit, nicht um eine Investition. Konsumkredite sind in jedem Fall zu vermeiden, zumindest für Menschen die mit Geld umgehen können. Ein privat genutztes Auto stellt immer eine Verbindlichkeit dar, aber letztendlich muss jeder selbst entscheiden wie er sein Geld verbrennt..
Jey Snipe meint
wenn ich mir so den letzten TÜV Report ansehe, sollte man einen Tesla (MS) auch nie länger als 4 Jahre bewegen (bis Ablauf Vollgarantie), da man andernfalls die Rumpelkiste auf eigene Kosten zusammenflicken lassen muss… Und das kann bei den von Tesla veranschlagten Stundensätzen ordentlich ins Geld gehen. Also immer Augen auf der Wahl der BEV Marke :-)
alupo meint
Komisch, meiner ist jetzt über 5 Jahre alt und war letzten Dezember beim TÜV.
Ich hatte nichts vorbereitet, weder die LEDs kontrolliert noch die Bremsen saubergebremst und bin einfach hingefahren.
Ich bat den Ingenieur noch, mir alles, wirklich alles zu sagen was ggfs auch in nächster Zeit zu erwarten wäre denn ich lasse keinerlei Service machen und will daher mit den gut 50€ HU Kosten eben selbst wissen, ob alles in Ordnung ist.
Und ja, es gab absolut nichts zu bemängeln. Inzwischen hat mein Model S über 100.000 km und ich hatte bisher 6 € Ersatzteilkosten zu bezahlen.
Wenn ich mir überlege, dass ich bei diesem km-Stand mit beiden VWs schon jeweils 2 Mal am Strassenrand wegen Motorschaden liegengeblieben war ist das „mit dem Model S unterwegs zu sein“ schon ein sehr sicheres Gefühl. Auch was die Verletzungsgefahr im Unfallfall angeht. 5 Sterne haben viele PKW, aber mit derart hoher Punktzah nurl wenige (ich glaube sogar kürzlich gelesen zu haben keine. In NA liegen auf den 5 Sicherheits-Topplätzen die 4 Teslamodelle, in Asien und Europa ist es auch so).
Daher, warum vom Paulus zum Saulus geworden? Schon seltsam…
GrußausSachsen meint
Ablauf Vollgarantie – außer man verlängert kostenpflichtig – ist bei anderen Herstellern bis auf KIA (7Jahre) Toyota (3 Jahre) im Bereich 2 Jahre.
Und danach wird es bei jeder Reparatur sehr heftig, kaum Kulanz bei den OEM Rumpelkisten.
Freddy K meint
Von Teslas gibt’s derzeit keine aktuellen Sicherheitsbewertungen…..
Daher können diese derzeit nicht eingestuft werden.
Daniel S meint
Ein gebrauchtes BEV ist eine günstige Variante zum gebrauchten Verbrenner.
Jo Kurt meint
In meinem Umkreis der Arbeitskollegen|innen wird ein Mittelklasse und Premiumklasse
SUV vor allem von Mercedes, Volvo, und große BMWs als „fette Spießerkarre“
bezeichnet.
Die junge Generation der Mitarbeiter ziehen Renault Zoe, BMW i3 und
VW e-up, vor allem aus Sharing-Diensten vor.
elbflorenz meint
Jojo … des ist schon immer so gewesen.
Aber aus jungen Leuten werden mittelalte Familienmenschen. Da ändert sich dann viel.
Mein alter Chef (jetzt schon lange in Rente) war ein 68er. Aber richtig.
Demo gegen den Schah von Persien und ähnliche Aktionen – immer vorne drann als Student und Ente-Fahrer … (Citroen)
Aber in den 90er Jahren kam er in die neuen Bundesländer und wurde so ein typischer „Besserwessi“ – inklusive Ablehnung von Betriebsrat! (als SPD Mitglied!!) und fetten E-Klasse Benz …
Randy meint
Das wundert mich nicht, der Mensch wird eben durch sein Umfeld geprägt.
Navj meint
Falsch! Der Mensch formt sich selber. Immer den „anderen“ die Schuld geben ist ziemlich einfältig!