Sono Motors vertreibt neben dem derzeit für 2023 geplanten Elektroauto Sion auch die für den Minivan entwickelte Integration von Solarzellen. Die Technologie wird gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt.
Das Münchner Start-up und die MVG stellten Ende März einen Solarbusanhänger vor, der künftig im Stadtgebiet unterwegs sein und die Energieerträge sowie das Potential der Technologie im täglichen Betrieb testen wird. Sono Motors spricht von einer möglichen Einsparung von bis zu 2500 Litern Diesel pro Jahr und einem jährlichen lokalen CO2-Einsparpotential von über 6,5 Tonnen pro Bus. Dazu lieferten 20 semi-flexible Spezial-Photovoltaik-Module Energie für die Versorgung der Fahrzeugbatterie, für die elektrischen Verbraucher wie Heizung, Lüftung und Klimaanlage sowie für das Lenkungssystem des Anhängers.
“Die Partnerschaft mit der Münchner Verkehrsgesellschaft veranschaulicht das enorme Potential unserer einzigartigen Solartechnologie, welche nun zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wird. Für Sono Motors ist dies ein Meilenstein auf der Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten“, so Laurin Hahn, Gründer und CEO von Sono Motors. „Stadt- und Reisebusse – egal ob Elektro- oder Dieselantrieb – bieten viel Fläche und sind tagtäglich draußen unterwegs. Der erste Solarbusanhänger für die MVG ist künftig auf Münchens Straßen unterwegs und lässt MVG-Fahrgäste Solarmobilität im täglichen Einsatz erleben.“
Für eine mittelgroße Flotte von circa 300 Bussen sind nach Berechnungen von Sono Motors Einsparungen von bis zu 2000 Tonnen CO2 im Jahr möglich. In Zukunft seien weitere Steigerungen denkbar, da voraussichtlich die Solarzellen und auch die Leistungselektronik effizienter werden. Die in der Produktion verursachten CO2-Emissionen der Solarlösung betragen den Angaben nach einmalig etwa 1,5 Tonnen CO2 je Bus oder Busanhänger. Das soll sich nach einer Laufzeit von unter einem Jahr ausgleichen lassen.
Die Solartechnologie für die MVG wurde laut Sono Motors eigens für die Anwendung auf Bussen entwickelt und getestet. Das Konzept für den Solarbusanhänger sei gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft erarbeitet worden, um eine hohe Flächenausnutzung und Effizienz zu gewährleisten. Neben der robusten und für die Fahrzeugintegration optimierten Solarinstallation beinhalte diese zudem die elektrische Integration mittels der von dem Start-up entwickelten Leistungselektronik. Der Solarladeregler besitze einen intelligenten Algorithmus, mit dem die Energieerträge der Photovoltaik-Module optimiert werden.
„Ultra-schnelle Optimierung“
„Durch die ultra-schnelle Optimierung im Millisekundenbereich und dank dem Mehrkanalsystem können die PV-Erträge bestmöglich an die Batterie des Busses übertragen werden“, heißt es. Und weiter: „Die Module bedecken eine Gesamtfläche von zwölf Quadratmetern und versorgen die 24V-Batterie mit über 2.000 Watt. Die so erzeugte Solarenergie wird in diesem Fall für den Betrieb der HLK-Anlage (Heizung, Lüftung, Klima) und für die Unterstützung des Anhänger-Lenksystems genutzt. Neben der Dieseleinsparung sichert der zusätzliche Strom die Stabilisierung der Energieversorgung der Batterie und verlängert damit deren Lebenszeit und reduziert Wartungskosten. Mittels integrierter Software lässt sich die gewonnene Energie online auslesen.“
Mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Busanhänger könne man nun unter Realbedingungen testen, wie gut die Stromerzeugung funktioniert und ob es Strecken im Netz gibt, die besser als andere für diese Art der Stromerzeugung geeignet sind, erklärte MVG-Geschäftsführer Veit Bodenschatz. „Die Frage, welche Energieeinsparungen durch die Nutzung der Sonnenenergie erzielt werden können, sind natürlich vor dem Hintergrund aktueller Kraftstoff- und Energiepreise besonders spannend.“
Die Solartechnologie wurde von Sono Motors so entwickelt, dass sie in unterschiedlichen Fahrzeugen integriert und lizenziert werden kann. „Für E-Busse, die direkt ab Werk mit unserer Solartechnologie auf Dach und Seiten ausgestattet werden, lässt sich durch Solarenergie zusätzlich Reichweite generieren. Das reduziert nicht nur die Standzeiten für Ladevorgänge, sondern schont auch die Batterie durch einen konstanten Ladevorgang. Der E-Bus kann folglich länger betrieben werden“, so Hahn.
Sono Motors hat eigenen Angaben nach für seine Solartechnologie seit Anfang 2021 mehr als zehn Absichtserklärungen und Verträge mit Unternehmen wie MAN, easymile oder ARI Motors unterzeichnet. Die angebotene Komplettlösung beinhalte ein individuelles Konzept inklusive Solarmodulen, Leistungselektronik, Telematik und Daten, mechanischer und elektrischer Integration sowie Kundendienst und Service. Die Technologie sei sowohl für die Integration in bestehende Fahrzeuge wie die serienreife Entwicklung und Integration in neue Fahrzeuge während der Produktionsphase geeignet.
Der Diktator meint
So so, ein paar PV Module wurden auf dem Dach eines Buses montiert.
Wo ist jetzt der Erkenntnisgewinn gegenüber den seit Jahren auf Wohnmobildächern montierten PV Modulen?
Swissli meint
Vorausgesetzt es ist kein 1. April:
„semi-flexible Spezial-Photovoltaik-Module“.
Also für die 20 Module auf dem Dach brauchts weder semi Flexibilität noch anderweitig Spezialmodule.
Alles andere um den Bus herum sind keine PV Module, sondern normale Folie als Hingucker
leotronik meint
Erschienen am 01.04. Was kann das wohl sein?!
Shullbit meint
Auch wenn es idiotisch erscheint und vor allem in der Umsetzung maximal unprofessionell aussieht: Das ist ernst gemeint. Die Pressemitteilungen von Sono und MVG erschienen schon gestern. Aber der Gedanke „April, April“ stellt sich ja bei den gesamten Aktvitäten von Sono ein und insofern passt es auch wieder.
leotronik meint
Auf dem Busdach mag schon sein aber ein Anhänger im Stadtverkehr und nur 2kW Spitzenleistung ist echt nichts reales. Da wäre der Mehrverbrauch grösser als die 2kW.
alupo meint
Ich gehe davon aus, dass der Anhänger sowieso mitgezogen wird, der Passagiere wegen.
Und ob das ein Scherz ist, ja das könnte sein. Die Umsetzung sieht bei weitem nicht so perfekt aus wie im Sion.
Aber gut find ich die Idee dennoch. Die Solarzellen sind billig und keine Fläche sollte daher sinnlos vergeudet werden.
Andererseits, die Zellen werden doch mit Dieselruß zugemüllt, der kontinuierluch vom Dieselmotor rausgeblasen wird.
Meiner_Einer meint
Bus mit Anhänger ist ja jetzt wirklich nichts neues… In Stoßzeiten ist der mit dran und wenn weniger los ist fährt eben nur der kleine Bus. Gabs bei uns im Ort schon vor 20 Jahren. Schulbus mit Anhänger, Stadtverkehr ohne.
Christian meint
Dann werden wir Ende des Sommers endlich die Meldung bekommen, daß der Mythos Solar auf dem Auto doch nicht so ertragreich war, aber trotzdem eine tolle Erfahrung. Und dass Sono überzeugt von seinem System ist und es auf LKWs in einem weiteren Projekt weiterentwickelt wird, bla bla bla so…
Andy meint
… sagte ein Autolackierer.