Ford hat mit der Auslieferung der neuen vollelektrischen Version des Transit an Kunden in Europa begonnen. Der Kleintransporter wird im Ford-Otosan-Werk im türkischen Kocaeli gebaut. Laut dem Hersteller wurden bisher über 5000 Exemplare des batteriebetriebenen Nutzfahrzeugs bestellt, die Fertigung bei Ford Otosan laufe daher gleich zu Beginn mit voller Auslastung.
Der Transit ist der weltweit meistverkaufte Transporter im Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Neben dem Stromantrieb führt Ford mit dem E-Transit „Ford Pro“ in Europa ein. Das Vertriebs- und Serviceangebot soll durch vernetzte Dienste die Produktivität der Nutzfahrzeugkunden optimieren. Ford Pro umfasst Software-, Lade-, Wartungs- und Finanzierungslösungen, die Kosten senken und die Betriebszeit von Nutzfahrzeugen erhöhen sollen. Die Kunden profitieren laut Ford unter anderem von einer intelligenten Steuerung erforderlicher Wartungs- und Reparaturarbeiten zur Verringerung von servicebedingten Ausfall- oder Standzeiten.
Den E-Transit gibt es als Kastenwagen Einzelkabine-Lkw, Kastenwagen Doppelkabine-Lkw und als Fahrgestell Einzelkabine. Der Kastenwagen kostet in Deutschland als Einzelkabine ab 55.845 Euro netto, mit Doppelkabine ab 60.940 Euro netto und das E-Transit Fahrgestell mit Einzelkabine ab 53.145 Euro netto.
Das Herzstück des E-Transit bildet die Batterie mit einer Bruttokapazität von 77 kWh. Damit sind gemäß WLTP-Fahrzyklus 317 Kilometer möglich. Der Elektromotor steht in den beiden Leistungsstufen 135 kW (184 PS) und 198 kW (269 PS) zur Wahl. Das Bordladegerät unterstützt dreiphasiges Wechselstromladen an einer Wallbox mit einer Ladeleistung von bis zu 11 kW und kann die Fahrzeugbatterie innerhalb von 8,2 Stunden vollständig füllen. Die Gleichstrom-Schnellladefunktion mit einer Ladeleistung von bis 115 kW erlaubt das Aufladen in rund 34 Minuten von 15 auf 80 Prozent.
Die Fahrbatterie des E-Transit befindet sich unter dem Laderaum, sodass sich für die Kastenwagen-Versionen ein Laderaum-Volumen von bis zu 15,1 Kubikmetern ergibt. Das entspricht dem maximalen Wert des aktuellen Transit Kastenwagen mit Diesel-Heckantrieb. Insgesamt ist der E-Transit Kastenwagen in sieben Nutzlastklassen von 0,7 bis 1,6 Tonnen lieferbar. Das maximal zulässige Fahrzeug-Gesamtgewicht beträgt zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen.
Flankierend zur Produktion des elektrischen Transit will Ford zusammen mit dem südkoreanische Akkufertiger SK On und der Unternehmensgruppe Koç Holding ein Joint Venture in der Türkei ins Leben rufen. Die drei Partner planen, eine der größten Batterieanlagen für Elektrofahrzeuge in Europa zu errichten. Die Produktion soll Mitte des Jahrzehnts mit einer jährlichen Kapazität von voraussichtlich 30 bis 45 Gigawattstunden (GWh) beginnen.
Der E-Transit soll bis 2024 durch vier weitere neue vollelektrische Modelle der Ford-Transit-Familie ergänzt. Man nähere sich damit dem selbst gesteckten Ziel von null Emissionen im Bereich verkaufter Neufahrzeuge und Klimaneutralität in Europa bis zum Jahr 2035, so das US-Unternehmen.