Jeep und Jeep Performance Parts (JPP) haben bei einer Veranstaltung in den USA mehrere Konzeptfahrzeuge vorgestellt. Dazu gehörten eine leistungsfähigere Version des E-Auto-Konzepts Wrangler Magneto und vier weitere Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridantrieb.
Vor einem Jahr hatte Jeep den Wrangler Magneto mit batterieelektrischem Antrieb enthüllt. Der 800-Volt-Elektroantrieb des jetzt gezeigten überarbeiteten Fahrzeugs besteht aus einem Elektromotor mit einer Höchstdrehzahl von 5250 Umdrehungen pro Minute, einem Sechsgang-Schaltgetriebe und vier Lithium-Ionen-Batteriepaketen, die für optimale Gewichtsverteilung im Chassis angeordnet wurden. Die Speicherkapazität von letzteren beläuft sich auf insgesamt 70 kWh.
Ein aus Rennwagen abgeleiteter Wechselrichter wandelt beim Magneto 2.0 Gleichstrom in Wechselstrom für den Motor um. Die Spitzenstromstärke des Antriebssystems wurde auf 600 Ampere mehr als verdoppelt. Dadurch kann der Magneto 2.0 bis zu 1152 Newtonmeter Drehmoment an die Räder liefern, mehr als das Dreifache des Drehmoments des letztjährigen Konzeptfahrzeugs.
Die 460 kW (625 PS) Leistung des Systems reiche auch für ernsthafteste Herausforderungen beim Klettern, so Jeep. Eine neue Kalibrierung des elektrischen Antriebsstrangs halte die Spitzenstromstärke für bis zu zehn Sekunden aufrecht („man könnte sich das wie elektrisches Lachgas vorstellen“) und lasse den Magneto 2.0 in 12 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen. „Dank der mit 3,36 übersetzten ersten Gangstufe des Schaltgetriebes beweist der Magneto 2.0 in Kombination mit dem Rock-Trac-Verteilergetriebe des Jeep Wrangler Rubicon eine unvergleichliche Fähigkeit zum Rock-Crawling. Dazu trägt auch die vom Fahrer wählbare maximale Regenerationsfunktion bei, die ein echtes ‚Ein-Pedal‘-Fahrerlebnis ermöglicht“, heißt es.
Um das hohe Drehmoment auf den Boden zu bringen, waren Hardware-Upgrades erforderlich. Zunächst wurde dazu der Radstand der zweitürigen Wrangler-Karosserie um knapp 31 Zentimeter verlängert. Das schaffte zusätzlichen Platz für Antriebskomponenten und verleiht dem Magneto 2.0 ähnliche Proportionen wie dem Wrangler Unlimited „LJ“ von 2004 bis 2006. Ergänzt wird das Ganze mit einer Höherlegung um 7,6 Zentimeter und 40 Zoll großen Geländereifen auf Rädern der Dimension 20 Zoll.
„Das robuste, geländetaugliche Fahrwerk umfasst eine Dynatrac 60 Pro-Rock-Vorderachse und eine massive Pro-Rock Dynatrac 80-Hinterachse mit einer Übersetzung von 5,38 und Sperren für beide Achsen, dazu eine angepasste Kardanwelle und eine geländetaugliche Federung“, erklärt Jeep. Und weiter: „Maßgeschneiderte, leichte Stoßfänger und Karbonfaser-Kotflügelverbreiterungen sparen Gewicht, außerdem verbessern diese Teile die Böschungswinkel des Magneto 2.0 auf dem Trail.“
Darüber hinaus zeigte Jeep modifizierte Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridsystem: die Studie ’41 als Hommage an historische Militär-Jeeps, die „extreme 4×4-Open-Air-Konzeptmaschine“ Jeep Birdcage von JPP, den bereits erhältlichen Jeep Wrangler 4xe mit werksseitig unterstützten Zubehörteilen von JPP und eine aufgemotzte „Trailhawk“-Variante des Grand Cherokee.
„Es ist kein Versehen, dass vier dieser sieben Fahrzeuge elektrifiziert sind“, sagte Jeeps Nordamerika-Chef Jim Morrison. „Wenn wir den Wandel in der Welt betrachten und unser Ziel, die Nr. 1 unter den umweltfreundlichen SUV-Marken der Welt zu sein, dann reizen wir mit der Allradtechnologie die Möglichkeiten aus“.
Welche Relevanz die präsentierten elektrifizierten Konzepte für das Serienangebot von Jeep haben, bleibt abzuwarten. Das erste Elektroauto der Marke wird ein kürzlich vorgestelltes mittelgroßes SUV, das Anfang 2023 starten soll. Bis 2024 will Jeep dann alle SUV-Segmente mit Elektroautos abgedeckt haben. Ab 2030 plant das Unternehmen, in Europa nur noch Elektroautos anzubieten.
Dirk meint
„Elektromotor mit einer Höchstdrehzahl von 5250 Umdrehungen pro Minute, einem Sechsgang-Schaltgetriebe“
? In welchem Jahrhundert sind die denn unterwegs? Also eine extreme Untersetzung würde ich ja noch verstehen…aber da hat man wohl einfach den Verbrenner am normalen Getriebe durch einen Industrie-Asynchronmotor aus dem Regal ersetzt?
Gunarr meint
Mechanischen Allradantrieb ich auch überholt, vor allem wenn man sieht, wie gut der Rivian mit seinen 4 Motoren funktioniert.
Gunarr meint
12 Sekunden von 0 auf 100 sind ein Tippfehler. Es sind eher 2 Sekunden.
eBiker meint
Wie kommst du den da drauf?
Das ist ein Geländewagen, mit Getriebe fürs Gelände.
Jörg2 meint
Andere Quellen schreiben von 2sek.
Die Vorgängervariante brauchte wohl 6,8sek.
(je 0…60 Meilen/h)
eBiker meint
Oh stimmt – habs auch gesehen – 2 Sekunden bei nem Geländewagen – das ist dann wohl der berühmte Witwenmacher ;-)
Jörg2 meint
Ich frage mich eher, wofür der das ganze Antriebsgedöns (Schaltgetriebe, Sperrdiff…) so braucht.
Vier kleine Motörchen und fertsch.
Allerdings ist dann die Hürde für die Stammkundschaft, die „Wissenschaften“ daraus macht, wann und wie beim Klettern zu schalten und zu walten ist, mächtig hoch. Einfach nur Strom geben ist dann doch arg langweilig.
DerÄlbler meint
Ist halt ein Spaßmobil. Einfach nur aufs Pedal drücken kann doch jeder.