Nissan plant besonders potente Versionen seiner Elektroautos für die sportliche Submarke „Nismo“. Später soll auch eine neue Generation des Sportwagens GT-R mit reinem Batterieantrieb kommen.
Der aktuelle GT-R mit Verbrennerantrieb ist seit März nicht mehr in Deutschland erhältlich. Grund sind EU-Vorschriften, mit denen die Lärmemissionen von Fahrzeugen weiter reduziert werden sollen. Die Japaner verzichten darauf, ihren Sportwagen für Europa akustisch anzupassen. Eine Hybridisierung ist laut Nissan-COO Ashwani Gupta nicht geplant, das gelte auch für den nicht in Europa erhältlichen Sportwagen Z. Die E-Technik ist nach Ansicht des Unternehmens noch nicht reif für überzeugende Modelle der beiden Reihen.
„Wenn wir derzeit alle Simulationen zur Elektrifizierung dieser Autos durchführen, finden wir nicht die richtige Technologie, um zu definieren, was ein ‚Z‘ und was ein ‚GT-R‘ ist. Und am Ende sind diese beiden keine Autos, sie sind unsere Kultur“, sagte Gupta im Gespräch mit TopGear. Laut dem Automagazin plant Nissan aber, mit neuen, fortschrittlicheren Batterietechnologien zukünftig auch vollelektrische Sportwagen in das Programm aufzunehmen. Das könnte allerdings noch länger dauern.
Die nicht näher beschriebenen Energiespeicher der nächsten Generation sollen 2024 mit Prototypen getestet werden. Für die Serienproduktion sollen sich die neuen Akkus erst im Jahr 2028 eignen. Nissan erhofft sich viel davon: „Das ist ein Wendepunkt für uns“, sagte Europa-Chef Guillaume Cartier TopGear . „Und wenn man das hat, hat man auch die Leistung. In der Praxis ist das Verhältnis 1:3. Man hat also die Wahl, entweder eine kleinere Batterie zu nehmen, um die gleiche Leistung wie heute zu haben, oder man behält die gleiche Batterie und kann eine dreimal bessere Leistung haben.“
Mit der erwarteten höheren Leistungsfähigkeit könnte Nissan dann renn-, aber auch alltagstaugliche elektrische Autos im Stil des GT-R und Z bauen. „Die Herausforderung ist, dass der GT-R eine Referenz geschaffen hat“, so Cartier. „Man kann also nicht enttäuschen… dieser Name ist stark. ‚Beast‘ ist gut, es ist eine Ikone. Also muss man an der Spitze stehen.“ Beim Z soll weiter mehr der Stil im Fokus stehen, er soll aber auch künftig nicht bei der Leistung enttäuschen. „Die Positionierung der beiden Autos muss so bleiben, wie sie heute ist. Es geht nur um den Antriebsstrang“, erklärte Cartier.
Bei der Entwicklung von Elektro-Sportwagen will Nissan auf Erfahrungen setzen, die es mit seinem Engagement in der Stromer-Rennserie Formel E sammelt. Zumindest für den GT-R ist laut Cartier eine vollelektrische Zukunft bereits beschlossen. „Ich denke, es ist zu früh, um zu sagen, wann, aber er wird definitiv eines Tages kommen“, sagte er.