Der Renault-Konzern hat Überlegungen bestätigt, sich in getrennte Geschäftseinheiten für das auslaufende Verbrenner- und das expandierende Elektroauto-Geschäft aufzusplitten. Letzteres würde auch den Bereich Software umfassen. Die Kernmarke der Franzosen soll in Europa ab 2030 nur noch E-Pkw anbieten, eine Neuaufstellung der Gruppe könnte das beschleunigen.
Die Überlegungen umfassten die Elektro- und Software-Aktivitäten sowie Technologien in der gesamten Wertschöpfungskette, teilte das Unternehmen mit. Die auf Elektrofahrzeuge konzentrierte Organisation würde in Frankreich angesiedelt sein und könnte bis 2023 über 10.000 Mitarbeiter haben. „Die autonome Einheit würde über ein Geschäftsmodell verfügen, das an die Besonderheiten von Elektrofahrzeugen angepasst ist, und wäre in der Lage, Partnerschaften für neue Technologien und Dienstleistungen einzugehen“, heißt es in einer Mitteilung.
Flankierend prüft die Renault-Gruppe, ihre Aktivitäten und Technologien im Bereich Verbrenner- und Hybridantriebe und -getriebe außerhalb Frankreichs in einer eigenständigen Einheit zusammenzufassen. Das Unternehmen glaubt, dass fossil betriebene Fahrzeuge mit weiteren Verbesserungen, insbesondere weniger Emissionen, in Europa und darüber hinaus langfristig „bedeutende Perspektiven und Absatzmöglichkeiten“ bieten.
Durch die Bündelung der Aktivitäten und Technologien im Verbrenner-Bereich will der Konzern das Potenzial entsprechender Technologien stärken, dazu gehört das Vorantreiben von emissionsarme Kraftstoffen und Flüssiggas. Diese Einheit würde bis 2023 etwa 10.000 Mitarbeiter außerhalb Frankreichs umfassen. „Um einen globalen und wettbewerbsfähigen Weltmarktführer zu schaffen, der der Renault-Gruppe, ihren Allianzpartnern und möglicherweise auch anderen Automobilherstellern und Kunden zugutekommt, würde diese Antriebs-Einheit industrielle und technologische Partnerschaften an vorderster Front des Sektors entwickeln“, so Renault.
Mit „Allianzpartnern“ sind die Autohersteller Nissan und Mitsubishi gemeint, mit denen Renault eng verbunden ist. Die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi soll wohl nach aktuellem Stand der Überlegungen bestehen bleiben, möglicherweise aber mit einer Neuordnung bei Renault.
Gunnar meint
Cleverer aber moralisch verwerflicher Schachzug. Man kann das auch geplante Insolvenz der Verbrennersparte nennen.
So hat man zwei getrennte Firmen. Geht die eine Firma pleite, zieht das die andere nicht mit runter.
Werner Mauss meint
Wird bei den Anderen nicht anders laufen.
Mike meint
Man könnte auch den Verbrennerbereich in eine Art Bad-Bank auslagern…
Gunarr meint
Das ist bestimmt ein Schritt zur Vorbereitung kommender Entlassungswellen. Oder man lässt die Verbrennerproduktion mit staatlicher Hilfe weiter laufen, ohne dafür die Gewinne aus dem Elektroautogeschäft ausgeben zu müssen.