Volkswagens Lkw-Tochter Traton setzt beim Antrieb der Zukunft auf reine Batteriesysteme. Damit diese sich durchsetzen können, braucht es laut dem Unternehmen schnell mehr Lademöglichkeiten. Diese sollten insbesondere von der Politik vorangetrieben werden.
Traton fordert laut dem Spiegel von der Bundesregierung einen konsequenteren Ausbau der Ladeinfrastruktur für den Schwerlastverkehr. Das Ziel von deutschlandweit mindestens 300 sogenannten Ladehubs mit insgesamt 1200 Hochleistungsladepunkten müsse ins Klimaschutz-Sofortprogramm aufgenommen werden, verlangt Traton-Personalvorstand Bernd Osterloh, ehemals Betriebsratsvorsitzender des VW-Konzerns. Konkrete Zielmarken seien offenbar aus dem Programm entfernt worden, um flexibler zu bleiben.
„Die Branche braucht aber Verbindlichkeit“, sagte Osterloh. Traton will mit seinen Marken MAN, Scania, Navistar und Volkswagen Caminhões e Ônibus in den kommenden Jahren 2,6 Milliarden Euro in die Umstellung auf klimaneutrale Antriebe investieren. MAN plant für 2024 einen rein elektrischen Fernverkehrs-Lkw. Die E-Offensive sei jedoch gefährdet, wenn die nötigen Lademöglichkeiten nicht bereitstehen, warnte Osterloh.
Verantwortlich für die entsprechenden Passagen im Sofortprogramm ist Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Zu Jahresbeginn hatte sich der FDP-Politiker erst klar für Elektromobilität ausgesprochen, wenig später aber betont, man müsse technologieoffen bleiben und auch auf alternative Kraftstoffe setzen. Im Mai erklärte Wissing, er strebe einen Umstieg auf eine klimaneutrale Mobilität mithilfe marktwirtschaftlicher Anreize an.
Osterloh fordert von der Bundesregierung, den Versprechen konkrete Taten folgen zu lassen. Um die für den Umstieg benötigten Ladestationen aufzubauen, müsse die Politik ausreichend finanzielle Mittel sowie Flächen entlang der Autobahntrassen zur Verfügung stellen. Diese befinden sich im Besitz der bundeseigenen Autobahn GmbH. Deutschland habe die historische Chance, als technologischer Vorreiter mit einem elektrifizierten Schwerlastverkehr weltweit voranzuschreiten. „Doch diese Chance drohen wir zu verpassen“, so Osterloh. Wenn die Elektro-Wende im Lkw-Fernverkehr scheitere, dann werde Deutschland auch seine CO2-Ziele im Verkehrssektor nicht erreichen.
Dieter meint
Tausende LKW und vor allem Kühl-LKW stehen jeden Tag stundenlang mit laufenden Dieselmotoren und Diesel-Kühlaggregaten auf auf deutschen (und europäischen) Parkplätzen und verbringen dort ihre Ruhezeiten. Die könnten alle schnell und günstig mit Strom versorgt werden damit die Dieselmotoren nicht mehr laufen müssen. Fast alle Kühlaggregate sind heute schon mit entsprechenden Stromanschlüssen ausgestattet. Für die Fahrerhäuser sind nur entsprechende Ladegeräte notwendig.
Damit könnte jeder Menge Diesel, CO2, NOx und Feinstaub eingespart werden. Der Lärm wäre viel weniger und die Fahrer könnten besser ruhen. Darüber hinaus ist es auch billiger.
Aber das Verkehrsministerium sieht keinen Bedarf.
Interessierte Anbieter scheitern am Monopol der T&R.
Aber wenn die Automobillobby eine fForderung stellt, werden bestimmt Millionen Euro locker gemacht, auch wenn es heute nur ein paar dutzend E-LKW gibt. Siehe Oberleitungs-LKW.
Unser Verkehrsministerium ist eben Lobby gesteuert.
Florian Axt meint
Ein Hoax oberster Güte wenn der „Volkseigene“ VW nach Steuergeld schreit damit seine Produkte Markttauglich sind. Da hinter steckt eben noch der alte Glaube dass Alle dafür zahlen müssen wenn sich Aktionäre bereichern wollen. Elektro LKW? Unbedingt! Aber doch nicht sofort als Ersatz für Fernlastverkehr sondern zunächst als Zubringer und Intercity Lösung. Da glaube ich einfach nicht mehr an das richtige Verständnis deutscher Entwickler und Produzenten. Gerade VW hat bewiesen dass deren Taktik nur auf Profit und Betrug basiert und immer weiter nach Förderung und Flächen schreien dass ist nicht mehr Zeitgemäss. Nicht auf die grüne Wiee müssen die Schnelllader sondern auf die Logistik Hubs neben die verladerampen und Betriebshöfe der Speditionen im Mittelstrecken und Kurzstreckenverkehr und hier liegen tatsächlich Milliarden Förderung bereit offen und für Jedermensch frei ersichtlich auf der Antragsseite des entsp. Bundesamtes. Welch Polemische Position hier einfach die Verantwortung zu externalisieren jnd auf die da oben zu zeigen. Sicher sind entspr. Richtlinien auf politischer Ebene zu setzen aber das hat schon nicht beim Schnellladenetz für PKW gut funktioniert ohne Investitionsbereitschaft aus der Industrie selbst. Was sollte hier anders sein?
Swissli meint
Die Forderung müsste an die Tankstellenbetreiber gehen. Die haben die Flächen und finanziellen Mittel.