Ford in Europa hat bekannt gegeben, dass sein Werk im spanischen Valencia als bevorzugter Standort für die Montage von Fahrzeugen auf einer neuen Elektro-Fahrzeugarchitektur ausgewählt wurde. Vorbehaltlich der finalen Produktentscheidung könnte das Werk später in diesem Jahrzehnt neue, elektrische und vernetzte Fahrzeuge produzieren.
Gleichzeitig treibe man auch die mit einer Investition von zwei Milliarden Dollar unterstützte Transformation seines Werkes in Köln weiter voran, so Ford. Im Kölner „Electrification Center“ starte ab 2023 die erste Produktion von Elektro-Pkw von Ford in Europa. Die Basis bildet hier der Elektroauto-Baukasten MEB, den Ford im Rahmen einer Kooperation mit dem Volkswagen-Konzern für zwei eigene Modelle mit über 1,2 Millionen Einheiten nutzen darf.
Die europäische Strategie von Ford umfasse ein Angebot von Elektro-Fahrzeugen, inklusive einer batterieelektrischen Version des SUV Puma, „sowie den Ausbau seiner Marktführerschaft im Segment der leichten Nutzfahrzeuge mit elektrifizierten Ford Pro-Modellen und vernetzten Dienstleistungen“, heißt es. Ab 2026 will das US-Unternehmen in Europa jährlich 600.000 Elektrofahrzeuge verkaufen.
„Wir beschleunigen unsere Transformation in Europa, überdenken, wie wir unser Geschäft betreiben, und bauen eine Zukunft auf, in der fantastische Fahrzeuge und ein unermüdlicher Fokus auf das Kundenerlebnis Hand in Hand mit dem Schutz unseres Planeten gehen“, so Ford-Europe-Chef Stuart Rowley. „Die Einführung unserer komplett neuen Elektro-Fahrzeugarchitektur in Valencia wird uns dabei helfen, ein profitables Geschäft in Europa aufzubauen und qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern. Sie wird außerdem das Angebot vernetzter, elektrischer Ford Premium- und Performancefahrzeuge erweitern, um die Nachfrage unserer europäischen Kunden bedienen zu können.“
Das Ford-Werk in Saarlouis geht mit der Entscheidung bei der Produktion von neuen Elektroautos leer aus. In Saarlouis soll weiter das Verbrenner-Modell Focus hergestellt werden. Wie es langfristig mit dem Standort mit rund 4600 Beschäftigten weitergeht, prüft Ford derzeit. Die IG Metall rief ihre Mitglieder auf, die Entscheidung gegen Saarlouis nicht hinzunehmen. Wer zwei Belegschaften, zwei Regionen und zwei Länder Europas gegeneinander ausspiele, habe in einer sozialen Marktwirtschaft alle Kredite verspielt, sagte ein Sprecher. Die Landesregierung kündigte an, für die Arbeitsplätze zu kämpfen.
Ford bekennt sich zum Standort Deutschland
Ford bekräftigte sein Bekenntnis zum Standort Deutschland als Hauptsitz seines europäischen „Model-e“-Geschäftsbereiches und Standort seiner ersten Produktionsstätte von Elektro-Fahrzeugen in der Region. Das Cologne Electrification Center werde Ende 2023 die Produktion aufnehmen.
„Ford tätigt hohe Investitionen für die Fertigung von Elektro-Fahrzeugen in Deutschland, und wir fühlen uns Deutschland als dem Land unserer Europazentrale besonders verpflichtet“, erklärte Rowley. „Wir freuen uns darauf, diese Projekte mit unseren Partnern in Deutschland und in der gesamten Region voranzutreiben. Für unsere neuen Fahrzeuggenerationen in Europa brauchen wir überragende Produktdesigns, modernste Fahrzeugtechnik und Fertigungstechnologien, eine optimierte Beschaffung und die Weiterentwicklung unserer Werke, um sie vollständig auf eine elektrifizierte Zukunft auszurichten.“
Die Architektur der nächsten Fahrzeuggeneration sei ein entscheidender Schritt in der Transformation von Ford in Europa in eine vollelektrische Zukunft, so der Traditionshersteller. Sie sei bedeutsam, „um ein florierendes Geschäft aufzubauen und gleichzeitig einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten“ und die Emissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu reduzieren. Die Pläne für eine vollelektrische Zukunft in Europa unterstützten das globale Ziel des Konzerns, ab 2026 jährlich über zwei Millionen Elektrofahrzeuge zu fertigen.