Ford hat mit den Arbeiten für die Umgestaltung seines Werkgeländes in Köln-Niehl begonnen. Dort soll das „Cologne Electrification Center“ entstehen. Die Umbauten erfolgen für die zukünftige Produktion von Elektroautos, bis 2023 sollen die Maßnahmen durchgeführt sein.
Erste Bagger rissen in Köln-Niehl ein ehemaliges Lager ab, an dessen Stelle ein neues „High Tech-Gebäude“ speziell für die Vorbehandlung von Rohkarossen entstehen soll, teilte Ford mit. Der Abriss sei notwendig gewesen, da für die Produktion eines geplanten Elektroautos für den Massenmarkt, das ab 2023 in Köln vom Band laufen wird, neueste Technologien eingesetzt werden, die neue Anlagen erforderlich machen.
„Für das Architektenteam bestand die Herausforderung darin, das rund 26 Meter hohe, 25 Meter breite und 100 Meter lange Gebäude in ein dicht bebautes Gelände einzubetten, auf dem bereits seit 1931 Fahrzeuge gebaut werden. Dazu wird eine der Hauptalleen auf dem Werkgelände überbaut. Das neue Gebäude gilt als eines der modernsten Gebäude von Ford in Deutschland“, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Der Abbruch des alten Gebäudes wurde in die Zeit des Werkurlaubes gelegt, damit der Abtransport der mehr als 5.000 Kubikmeter Schutt nicht die Logistik während der laufenden Produktion behindert. Das neue Gebäude muss nun zügig errichtet werden, damit im kommenden Jahr mit der Installation der Anlagen teils überschneidend mit den Fassadenarbeiten begonnen werden kann.
„Im Februar hatten wir die virtuelle Grundsteinlegung für unser neues Werk, und jetzt freue ich mich, dass man nun auch endlich sieht, dass wir unser Werk zu einem Electrification Center umbauen“, so Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH. „Wir sind damit das erste Ford-Werk in Europa, in dem Elektrofahrzeuge vom Band laufen.“
Der von Ford in Köln gebaute Volumen-Stromer entsteht auf Basis von Volkswagens Elektroauto-Baukasten MEB. Der US-Hersteller darf die modulare Architektur als erster Wettbewerber nutzen. Was für ein Modell geplant ist, hat Ford noch nicht verraten. Das Unternehmen ließ bisher lediglich wissen, dass ein kompaktes Elektro-SUV speziell für Europa im US-Stil geplant ist. Berichten zufolge könnte es sich um ein SUV mit kantiger Formensprache handeln.
Volkswagen hat mit Ford vereinbart, Plattform-Technik für 600.000 MEB-Elektroautos zu liefern. Über ein zweites oder auch drittes Modell mit dem Baukasten wird verhandelt. Ford betont, weiter auch eigene Elektroauto-Technik voranzutreiben. Dazu sind zwei neue Plattformen geplant, die für weltweit vertriebene E-Autos genutzt werden sollen. Bereits auf dem Markt ist das von Ford selbst entwickelte E-Auto-Flaggschiff der Marke Mustang Mach-E. Hierzulande will Ford bis 2030 komplett auf reine Stromer umstellen.