Am Bahnhof in Haltern am See wurde im Juni der erste „E-Parktower“ eingeweiht. Mit dem Konzept können auf einer Grundfläche von 60 Quadratmetern bis zu 16 Elektroautos gleichzeitig und vollautomatisch geparkt und geladen werden. In Haltern steht ein kleineres Vorzeigemodell des Turms.
Der E-Parktower soll vor allem für Städte und Unternehmen interessant sein, die auf kleiner Fläche relativ viele Park- und Ladeplätze für Elektroautos schaffen wollen. Die Konstruktion sei effizienter als Parkhäuser oder Tiefgaragen, werben die Erfinder. Eine Solaranlage auf dem Dach liefere dabei einen Teil des benötigten Ladestroms. Zu den Kosten der Lösung macht das Unternehmen dahinter noch keine Angaben.
Der E-Parktower biete auch eine digitale Werbefläche und Schutz vor Diebstahl sowie Vandalismus. Die Entwicklung hat laut dem WDR zwei Jahre gedauert. Die Idee haben die Bauherren aus China übernommen. „Wir mussten das Produkt allerdings ganz neu mit deutschen Ingenieuren entwickeln, um es den Anforderungen an Statik, Brandschutz und Sicherheit anzupassen“, sagte Markus Mika, einer der Gründer des Start-ups hinter dem E-Parktower.
Der E-Parktower ist in sechs Varianten mit Stockwerken für sechs bis 16 Parkplätze erhältlich, die Höhe reicht von 13 bis 22 Metern. In den einzelnen „Gondeln“ finden Autos oder Kleintransporter Platz, deren Fahrbatterie mit jeweils einer 22-kW-Lademöglichkeit aufgefrischt werden kann. Auch E-Bike-Lademöglichkeiten und Platz für Mikro-Mobilität sind vorgesehen.
Die Konstruktion kann laut dem Anbieter flexibel umplatziert oder erweitert werden. Bei Bedarf umfasse das Konzept Lösungen wie eine Parkplatzreservierungsoption, ein auf den Kunden abgestimmtes Abrechnungssystem, eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher und eine automatische Kennzeichenerkennung. Die Fassade lasse sich individuell anpassen und auch begrünen.
„In zahlreichen Städten in Deutschland wäre ein E-Parktower baurechtlich möglich“, sagt Manuel Huch, Mitgründer und CEO der E-Parktower GmbH. Der Turm könne privat oder öffentlich genutzt werden und sowohl einzeln stehen als auch in jedes Gebäude integriert werden. Es könnten auch mehre Tower nebeneinander platziert werden.
Tommi meint
Was ist jetzt der grundsätzliche Unterschied, bzw. Vorteil zu einem Parkhaus mit Lademöglichkeit?
wambo13 meint
Platz
Man kann sich quasi ne Fahrspur sparen, da man nur ca 6*3m braucht um Fahrzeuge an ihre Position zu bekommen
Tesla-Z meint
Eine organisatorische Frage:
Wie lange dauert es, bis ich mein Auto wieder habe, wie ist es geregelt, wenn früh 10 Leute gleichzeitig ihr Fahrzeug holen wollen? Hat man Glück, wenn das eigene vorbeifährt und bekommt es oder sieht man es wieder entschwinden, weil ein anderer vorher da war?
Nowe meint
Bei denn Turm für 16 Elektroautos sind es 3min.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Die Idee haben die Bauherren aus China übernommen.“ Wer es glaubt …
Das Konzept hat Smart erfunden, ging als Smart Tower in die Automobilgeschichte ein.
Jetzt einfach mit Lademöglichkeit ausgestattet.
Meiner_Einer meint
Sehe ich auch so… stehen teilweise an den alten Smart Standorten noch ungenutzt rum…
eBiker meint
Ne das hat selbst Smart abgekupfert – sowas gibts schon viel länger – in Japan schon seit den 80ern. Smart hat die nur als Werbefläche genutzt und halt so aufgestellt, dass man die Autos sehen kann.
wambo13 meint
In Berlin Marzahn bei Mitsubishi teht son teil auch schon 20Jahre
eBiker meint
Naja das Konzept ist ein alter Hut, das einzige was wirklich interressant wäre, ist wie das mit dem Laden gelöst ist. Ich schau mal ob ich da was rausfinde
eBiker meint
Ohje- hab ein paar Bilder gefunden – also die Walbox ist auf den Gondeln montiert. Einstecken muss man also klassisch von Hand. Allerdings erwarte ich da Kabelschäden, auf einem Bild sieht man wie das Kabel einmal ums Auto rumgelegt ist und sieht ehrlich so aus, also ob es runter fallen könnte. Also sich bei der Fahrt irgendwo quetschen oder so.
Thomas Claus meint
Sicher ein interessantes Projekt aber wohl auch sehr teuer. Ich hätte zudem doch die Seiten mit pv verkleidet statt mit Glas. Zumindest 2 Seiten.
Anti-Brumm meint
Ob teuer oder nicht, entscheiden vorallem die Grundstückspreise :-)
Man wird so ein Ding wohl kaum auf die grüne Wiese in Hinterkuhfladigen stellen
eBiker meint
Vollkommen richtig. Der Grundstückspreis ist immer das entscheidende.
Oder das vorhandensein eines Grundstückes ;-)
Solche Parkhäuser gibts ja schon ewig – das neue hier ist einfach nur der Stromanschluss.
Gunarr meint
Ich wäre auch für PV rundum. Dann wird es nicht so heiß in dem Glaskasten.
eBiker meint
Naja ich denke das ist für Innenstädte gedacht – da wird ne Rundum-PV einfach keinen Sinn machen.
DerMond meint
Die Glasfassade dürfte dem Charakter als Anschauungsobjekt geschuldet sein. In der Praxis würde man wohl auf so eine Saunalösung verzichten.
Interessant wir sein ob sich die Kabellösung in der Praxis als schnell genug und ausreichend idiotensicher erweisen wird.
eBiker meint
Wird wohl Wärmeschutzglas sein, da habe ich keine Bedenken. Das mit dem Kabeln sieht schon anders aus – habe ich oben ja auch schon geschrieben.
THeRacer meint
… die beste Beschattung im Sommer liegt außen vor dem Glas ( Jalousien, Lochbleche, teiltransparente PV, feste oder nachstellbare Lamellen … je nach Himmelsrichtung. Automatische Fassadensteuerung sollte integriert werden, bevor sinnlos Strom für Klimatisierung verschwendet wird … :-/