Der Anbieter von Telematiklösungen für Flottenmanagement Geotab hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie vorgestellt. Demnach könnten 60 Prozent der europäischen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge in Flotten schon heute durch vollelektrische Alternativen ersetzt werden. Bei einer angenommenen Nutzungsdauer von sieben Jahren entspricht dies der Analyse nach möglichen Einsparungen von insgesamt 261 Millionen Euro.
Die Ergebnisse stammen aus einer Eignungsbeurteilung für Elektrofahrzeuge von Geotab, das anonymisierte Fahrmuster von 46.000 vernetzten Verbrennerfahrzeugen aus 17 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien, analysiert hat. Die Studie „Profitable Sustainability: The Potential of European Fleet Electrification“ untersucht die Betriebskosten und Umweltauswirkungen herkömmlicher leichter kommerzieller Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor (einschließlich Pkw, SUV, Minivans und leichter Nutzfahrzeuge) und vergleicht diese mit ihren batterieelektrischen Pendants.
Den Daten zufolge könnten Flottenmanager über einen Zeitraum von sieben Jahren mit durchschnittlichen Einsparungen von 9508,47 Euro pro Fahrzeug rechnen, selbst wenn man die Einsparungen durch staatliche Anreize, wie Zuschüsse beim Erstkauf, nicht berücksichtigt. Betrachtet man die Umweltauswirkungen des Umstiegs auf Elektrofahrzeuge, so entspreche die Einsparung einer durchschnittlichen Reduktion von mehr als fünf Tonnen CO2-Emissionen pro Fahrzeug. Über alle Fahrzeuge hinweg entspreche dies der Kohlenstoffbindung von 2,6 Millionen Baumsetzlingen über einen Zeitraum von zehn Jahren.
„Unternehmen wissen, dass Elektrofahrzeuge die Zukunft ihrer Fuhrparks bestimmen werden und sind jetzt in der Lage, einige der Vorteile des Umstiegs auf Batteriebetrieb messbar zu machen“, so Klaus Böckers von Geotab. „Unsere Studie stellt einen Durchbruch dar, der die Rentabilität eines Umstiegs auf Elektrofahrzeuge veranschaulicht, was Flottenbetreibern helfen wird, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Sie zeigt auch, dass staatliche Anreize einen erheblichen positiven Einfluss auf die Elektrifizierung von Flotten haben können.“
Weitere Ergebnisse der Studie
Europaweit können der Studie zufolge 86 Prozent der Reichweitenanforderungen von Flotten in 98 Prozent der Zeit durch ein E-Fahrzeug erfüllt werden. Großbritannien hat dabei mit 89 Prozent den höchsten Anteil an E-Fahrzeugen mit hoher Reichweite, gefolgt von Spanien (86 %), den Niederlanden (85 %), Italien (77 %), Deutschland (76 %) und Frankreich (63 %).
Bei der Betrachtung der Kosteneffizienz wird das Vereinigte Königreich von Kontinentaleuropa übertroffen. Etwa 71 Prozent der E-Fahrzeuge in Italien sind laut den Studienautoren sowohl reichweitenstark als auch wirtschaftlich, während Spanien (70 %) und Deutschland (69 %) ähnliche Werte aufwiesen. Im Vereinigten Königreich seien es hingegen nur 55 Prozent. Bei einem Stichprobenanreiz von 6500 Euro steige die Kosteneffizienz um neun Prozentpunkte.
„Die Fähigkeit der heutigen E-Fahrzeuge, die Bedürfnisse europäischer Flotten zu erfüllen, ist ermutigend. Die Elektrifizierung von Fuhrparks ist ein schrittweiser Prozess und die vorliegende Studie zeigt, dass Unternehmen, die sich nicht mit E-Fahrzeugen beschäftigen, Geld verlieren können“, so Böckers. „Nachhaltigkeit wird zu einem wesentlichen Bestandteil der Ziele eines jeden Unternehmens, und Transport ist eine der Hauptkomponenten in diesem Mix. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um im kleineren Rahmen mit dem Einsatz von E-Fahrzeugen zu beginnen, um später zu skalieren.“
Die Studie nutzte eine von Geotab angebotene Lösung für eine anonymisierte Analyse des Fahrverhaltens von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotor vom 30. Dezember 2020 bis 30. Dezember 2021 in 17 europäischen Ländern. Für die Auswertung wird davon ausgegangen, dass die Fahrzeuge gekauft und nicht geleast werden und sieben Jahre lang in Betrieb sind. Anhand von realen E-Leistungsdaten identifiziert die Geotab-Technik diejenigen Flottenfahrzeuge, bei denen ein verfügbares Elektrofahrzeug den täglichen Reichweitenbedarf decken und zu Gesamtbetriebskosten führen könnte, die gleich oder niedriger sind als die eines vergleichbaren neuen Verbrenners. Die Kosten für die Infrastruktur werden dabei nicht berücksichtigt.
EMobilitätsberatung-Berlin K.D.Schmitz meint
Den größten Hinderungsgrund in der Umstellung der sogenannten Sprinter-Klasse also L1, L2 und L3, sehe ich bei dem Preisen. Die Hersteller bieten im Moment doch nur Mondpreise an, völlig überteuert die Angebote. Zwischen 10 und 15 K zu teuer die ganzen Dinger, und Maxus als Chinese macht keine Ausnahme. Dazu kommt die nicht Verfügbarkeit, aber in zwei drei Jahren mag das anders aussehen, wollen wir doch stark hoffen.
Christof Sappel meint
Leichte Nutzfahrzeuge brauchen auch Klimaanlage, Sitzheizung, Radio, Gefriergutkühlung und VIELES MEHR.
Die Marke mit dem Löwen (Foto), sollte das Angebot von SONO ernst nehmen, da die Kostenersparnis und weniger Co2 Ausstoß eine immer größere Rolle spielen.
https://sonomotors.com/en/press/press-releases/sono-motors-and-man-truck-bus-want-to-jointly-analyze-applications-of-solar-technology-in-commercial-vehicles/
Torsten meint
Tut mir leid, aber da muss ich kurz lachen. PV-Module aufs Auto spaxen können die mit dem Löwen sicher selber. Denken sicher auch.
Andi EE meint
Da bin ich optimistisch, fürs Gewerbe ist die Umstellung ein Gewinn. Viele Handwerker sind zudem regionl verwuzelt und brauchen nicht die maximale Reichweite. Es ist auch eine super Werbung, man wird in den Innenstädten zunehmend Vorteile, weil Gestank, giftige Abgase deutlich geringer werden … und der Lärm auch noch etwas abnimmt.
Das Wichtigste für den Unternehmer ist selbstverständlich, dass es sich unter dem Strich noch rechnet. Kann er den Strom mit PV selber generieren, dann wirds noch günstiger. Und das Tolle ist doch, ich kann das auch in 2-3 Jahren mal in Angriff nehmen. Ich kann mich später noch deutlich vergünstigen, wenn ich dann wieder etwas Kohle zum Investieren habe.
Daniel S meint
Und bei Bauunternehmern: laden beim Kunden ab Schuco zum Haustarif.