Der Vermieter von elektrischen Campervans LIGHTstern will Elektro-Camping zugänglicher machen und hat dazu Touren speziell für E-Camping-Einsteiger erstellt. Die Vorbehalte gegen die Alltags- und Urlaubstauglichkeit von Stromern sollen so entkräftet und die größten Hürden abgebaut werden.
Viele Menschen zögerten immer noch, einen Urlaub mit einem Elektro-Camper in Betracht zu ziehen. „Die größten Bedenken haben die Leute in Bezug auf die Ladeinfrastruktur“, sagt Achim Trumpfheller, Gründer und Inhaber von LIGHTstern. „Sie befürchten, zu viel Zeit für das Laden aufwenden zu müssen. Indem wir Routen mit Tageszielen vorschlagen, wo der Akku bequem über Nacht geladen werden kann, räumen wir diese Sorge aus dem Weg.“
Je nach persönlicher Vorliebe können Reisende aus privaten Stellplätzen des Vermittlers „Hinterland Camp“ oder klassischen Stell- und Campingplätzen wählen. Wer noch unsicher ist, für den sei das Mieten die beste Gelegenheit, sich selbst ein Bild von einem Elektro-Camper zu machen, wirbt Trumpfheller. In den allermeisten Fällen kämen die Mieter mit der Erkenntnis von ihrer Reise zurück, dass die Befürchtungen unbegründet waren. Und ein Zurück zum Diesel gebe es danach auch nur in den seltensten Fällen.

Derzeit bietet LIGHTstern zwei Elektro-Touren quer durch Deutschland an: Eine führt in einem großen Bogen durch Norddeutschland. Eine zweite verläuft durch die Mitte in den Süden der Republik. „Unsere Touren sind zwar als Überzeugungshilfe für unentschlossene Kunden entstanden, aber natürlich kann man sie genauso gut mit dem eigenen Elektroauto nachfahren“, erklärt Trumpfheller. Weitere Touren durch Ostdeutschland sowie Westdeutschland und die Niederlande seien geplant.
Ursprünglich wollten die Gründer Achim Trumpfheller und Anne Sieferer gleich zum Unternehmensstart 2021 mit etwas größeren Fahrzeugen auf den Markt. Die Lieferengpässe der Hersteller machten ihnen aber einen Strich durch die Rechnung. In Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region sind deshalb inzwischen zwei kleinere Camper des Typs „Sirius“ auf Basis des elektrischen Kleintransporters Nissan e-NV200 entstanden. Damit sind laut LIGHTstern pro Ladung bis 180 Kilometer auf der Autobahn und 190 Kilometer über Land möglich. Mit Ladestopp lasse sich eine Tagesreichweite von 400 Kilometern erreichen.
alupo meint
Ich bin zwar kein Campertyp (mehr), aber tolle Idee mit dem Verleih von eCampern. Jeder Dieselstinker der ersetzt wird ist gut.
Viel Erfolg. Ich hoffe es gibt eine große Nachfrage.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Vielen Dank!
Erstaunlicherweise sind es bisher vor allem einige wenige aber dafür richtig lange Vermietungen, die dann auch vier Wochen lang tausende Kilometer fahren. Die kurz mal ein Wochenende oder eine Woche sind bislang noch selten.
Wahrscheinlich sind wir dem Markt noch ein, zwei Jährchen voraus … ;-)
Wir sind aber guter Dinge, dass das Thema bald in der Breite ankommt.
Was aller Wahrscheinlichkeit nach auch eine Rolle spielt ist, dass wir bei den einschlägigen Vermiet-Portalen einfach untergehen im Diesel-Wust, weil es bis auf ein oder zwei bisher keinen Filter für die Antriebsart gibt. Selbst wenn jemand explizit nach einem Elektro-Camper suchen würde, müsste er den ganze Fundus durchsuchen, und das kann man natürlich niemandem zumuten.
Ich gehe den Betreibern der Portale, zu denen wir durchweg einen guten Draht haben, regelmäßig damit auf die Nerven, aber ich kann auch verstehen, dass das so programmier-mäßig leichter klingt, als es in der Praxis wohl ist. Von daher werden die das wohl erst dann einführen, wenn sich der Aufwand (für sie) auch lohnt.
Auch hier sind wir wohl der Zeit voraus. Ausnahmslos alle Buchungen kamen bisher direkt über unsere eigene Seite zustande, nicht über die Portale!
Jan meint
Ich finde Elektromobilität und Camping passt Mega zusammen. Ich selbst habe schon zwei Mal in meinem Model 3 Übernachtet und träumte von einem geräumigen Van mit 300-400 Km realer Reichweite und den Vorzügen des Camping-Modus im Tesla.
Max meint
Ich bin zwar in SH geboren aber dennoch frage ich mich warum man sich bei den Touren auf Nord, West und Süddeutschland konzentriert hat. Die Östliche Seite der Republik hat doch euch schöne Ecken?!
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Natürlich wollen wir den Osten nicht vernachlässigen, deshalb ist die dritte Tour eine reine Ostdeutschland-Tour. Ich denke, sie wird in den nächsten Wochen online gehen. Bitte noch ein klein wenig Geduld! :-)
MAik Müller meint
400km am Tag??????????????
Im Kombi fahre ich diese Strecke in 3,5h.
irgendwer meint
Dann machen Sie es doch, und lassen sie die Kommentare frei für leute die sich dafür ernsthaft interressieren…
Powerwall Thorsten meint
Vielleicht solltest Du den Begriff „Roadtrip“ mal googeln
Für entspannte Menschen ist im Urlaub oft der Weg das Ziel.
Ben meint
Herzlichen Glückwunsch*slowclap noise*
Stefan meint
Das ist eben die Touren, die zum e-NV200 passen.
Wer mehr Kilometer pro Tag fahren möchte, sollte ein anderes Modell/eine andere Verleihfirma suchen.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Völlig richtig, mit dem Diesel geht da deutlich mehr.
Allerdings ist die Frage, die man sich stellen sollte, ob eine Reise dadurch gut wird, dass man möglichst lange Strecken zurücklegt. Wir denken, dass es auch in Deutschland jede Menge schöne Ecken gibt, die man womöglich noch nie gesehen hat.
Darüber hinaus werden wir ab 2024 neue Modelle basierend auf dem kommenden Ford e-Transit Custom in die Flotte aufnehmen. Diese werden dann deutlich weitere Tagesstrecken ermöglichen.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
PS: Natürlich lassen sich auch 600 Kilometer und mehr am Tag fahren. Aber im Sinne der Erholung auf einer Urlaubsreise haben wir den Wert von 400–450 Kilometer genannt, weil man das mit zwei Mal Nachladen bequem schaffen kann.
Der e-NV200 ist eben technisch gesehen ein alter Herr und nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Was aber nicht heißt, dass man damit nicht ganz wunderbare Roadtrips fahren könnte. Man sollte sich aber sinnvollerweise auf die technischen Gegebenheiten einstellen und entsprechend planen, dann hat man durchaus jede Menge Spaß!
Übrigens: Unser Prototyp kommt gerade von einer 5.000-Kilometer-Reise durch Dänemark und Schweden zurück. Und unser zweites Fahrzeug, der Sirius „Orange“, wird im August noch weiter nach Norden durch Schweden und Norwegen unterwegs sein.
Wir sind selbst überrascht, aber unsere Miete scheinen die angegebenen 400 Kilometer keineswegs davon abzuhalten, auch sehr große Touren zu fahren! :-)
simon meint
Das sollte auch entspannend sein, ich fahre campen meist max 200km Umkreis.
LIGHTstern Elektro-Camper meint
Genau so haben wir uns das auch gedacht! :-) Und wie gesagt, ab 2024 wird mit dem Polaris, der dann auf dem heutigen Stand der Technik ist, auch deutlich mehr gehen.