Hyundai hat mit dem SUV Nexo seit 2018 ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug für den Massenmarkt im Programm. Die neue Generation des Modells kommt laut einem Bericht später als geplant zu den Händlern.
Der südkoreanische Autobauer habe beschlossen, die Markteinführung des überarbeiteten Nexo aufgrund von Problemen bei der Entwicklung der Brennstoffzelle auf 2024 zu verschieben. Das schreibt die südkoreanische Zeitung Seoul Economic Daily unter Berufung auf die Autozulieferindustrie. Hyundai hat laut der Nachrichtenagentur Reuters zwischen Januar und Mai dieses Jahres 3978 Nexo in Südkorea verkauft und 120 exportiert.
Der Bericht besagt auch, dass der Zeitplan für die Einführung von Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen bei Hyundais Premiumtochter Genesis noch nicht feststeht. Der Grund sei, dass ein Projekt zur Entwicklung der ersten entsprechenden Fahrzeuge der Marke im letzten Jahr ausgesetzt wurde. Hyundai wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.
Hyundai gehört wie Toyota zu den Autoherstellern, die Wasserstoff-Stromer als vielversprechende Lösung für die Zukunft der Autoindustrie sehen. Zuletzt gab es zwar Berichte, dass Hyundai seine Bemühungen in diesem Bereich zurückfährt, weil rein batteriebetriebene Fahrzeuge deutlich stärker nachgefragt werden. Die Südkoreaner haben das allerdings dementiert. Im Fokus stehen künftig aber wohl vor allem wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge.
Im September 2021 hatte der Konzern seine „Wasserstoff-Vision 2040“ präsentiert. Ziel von Hyundai ist es demnach unter anderem, seine Nutzfahrzeugpalette bis 2028 vollständig mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systemen auszustatten. „Die Vision der Hyundai Motor Group ist es, die Energie von Wasserstoff in allen Bereichen des Lebens und der Industrie einzusetzen“, hieß es. Man wolle Wasserstoff für jeden überall nutzbar machen und dazu beitragen, dass bis 2040 „eine weltweite Wasserstoffgesellschaft“ entsteht.
Thomas meint
In Südkorea und Japan ist Wasserstoff ein gesellschafticher und staatlicher Fetisch. Da heißt es Gesicht wahren beim Ausstieg, gerade weil der staatliche Einfluss bei Hyundai und Toyota immens ist.
Letztlich wird man die Physik und die damit zusammenhängende Ökonomie allerdings nicht verleugnen können, so dass H2 in der Nische entwickelt werden wird, wo es benötigt wird. Saisonale Speicherung und eFuel-Rohstoff für Flugverkehr.
Jakob Sperling meint
Die Brennstoffzellen-Fabriken für die grossindustrielle Fertigung von H2-Brennstoffzellen sind noch im Bau – bei Hyundai und anderen. Daher macht es wenig Sinn, noch einmal einen PKW mit teurer Brennstoffzelle zu lancieren. 2024 ist früh genug.
Zuerst kommen die FCEV-LKW und -Busse und mit ihnen entsteht die H2-Ladeinfrastruktur entlang den Hauptverkehrsachsen. Dann kommen die FCEV-Vans und Transporter (Renault, Quantron, Stellantis) und erst dann kommen die FCEV-PKW (30kW-FC, 30kWh Batterie, 4-6kg H2).
Aktuell werden Hyundai die FCEV-LKW weltweit aus den Händen gerissen. Alle wollen erste Prototypen und wer schon hat, will mehr.
Thomas meint
„Aktuell werden Hyundai die FCEV-LKW weltweit aus den Händen gerissen. Alle wollen erste Prototypen und wer schon hat, will mehr.“
Quelle? Mich würde interessieren, wer gerne unnütz so viel Geld ausgibt.
DerHans meint
@Jakob hau doch mal ein paar Links raus. Wenn man nach den neuen Xcient googlet, liest man nur „soll“ „ab“ „im Jahr“ „im Testbetrieb“.
Und wenn ich mir Heute wieder mal auf H2Live die Tankstellensituation in der Schweiz anschaue, machen die Spediteure bestimmt Luftspruenge, wenn wieder einmal nur 4 von 11 Tankstellen fuktionsbereit sind.
alpha meint
Es gibt schon Unternehmen die FCEV-LKW mit BEV-LKW vergleichen, und dort werden unter anderem die TCO-Berechnungen (Anschaffung, Betrieb und Unterhalt) und die physikalischen Werte (Energieeffizienz) entscheiden, welche Technologie die Zukunft ist. Bei den PKWs ist das Thema schon durch.
NB meint
@Jakob Sperling: Mit Sicherheit wird genau das nicht passieren!
Diesen ökonomischen Wahnsinn kann sich keine Volkswirtschaft leisten. Das Klima würde in kürzester Zeit kollabieren.
Egon Meier meint
Es geht jetzt nur noch darum, ohne Gesichtsverlust aus der Chose rauszukommen.
Das ist wie bei Toyota – es geht immer nur darum, Staatskohle abzugreifen. Das hat ja ganz gut geklappt.
Um die paar H2-Dösbaddels, die solch ein Fahrzeug dann gekauft haben, ist es nicht schade.
Niemand ist unnütz – er kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.
Wenn die Facts klar sind trägt jeder die volle Verantwortung selbst und es trifft garantiert keine Armen.
Swissli meint
Solange man H2 Autos verkauft, gibts öffentlich immer Dementi. Auch wenn intern schon lange ein Rückzug beschlossen wurde.
LOL meint
wir niemanden interessieren ob das Auto früher oder später kommt, das ist Beweis genug
musste aber gestern auch lachen, als ich einen neuen Mirai als Firmenauto mit der Aufschrift, dass H2 die Zukunft ist, gesehen hatte. Also in diese Firma hätte ich wenig Vertrauen ;-)
elbflorenz meint
Genau so ist es. H2 im PKW ist nun endgültig am Ende. Ich hoffe, dass wird jetzt auch von der Politik so gesehen.
Und das daraus auch bestimmte Handlungen angeleitet werden.
Wie zum Beispiel die völlige Einstellung der Hochschul-Förderung für H2 im PKW (wo z.B. in Sachsen immer noch Geld verschwendet wird) oder der sofortige Subventionsstopp für H2-Tankstellen mit 700 bar System.
Egon Meier meint
das erledigt sich von selbst – fast kein Mensch wird die Förderung in Anspruch nehmen. Jeder Cent Eigenanteil ist blanke Verschwendung.
Jakob Sperling meint
Warum soll ein LKW nicht 700bar-Tanks haben? Die Hyundai in Kalifornien haben das. Einfach Möglichkeit, um die Reichweite noch einmal fast zu verdoppeln.
elbflorenz meint
Weil es mit 700bar Technik nochmals viel teurer wird als mit 350bar.
Sowohl bei der Technik im Auto, bei der Technik an der Tankanlage (beides wegen der Sicherheit) und natürlich „frisst“ die Kompression auf 700bar extrem mehr Energie (also Strom) wie bei der 350bar Technik.
Jakob Sperling meint
Aktuell werden weltweit mehr als ein Dutzend Fabriken für H2-Brennstoffzellen gebaut. Vor grossen, bekannten Akteuren wie Hyundai, Bosch, Toyota, Volvo-/Daimler-Truck und auch von weniger bekannten wie Ballard, Faurecia/Symbio, Proton, etc. Und natürlich noch von ein paar chinesischen Playern.
Etwas viel Aktivitäten für eine hier immer wieder totgesagte Technologie.
alupo meint
Wow, ich bin beeindruckt.
Das war ein Witz.
Und ich glaube nicht, dass das stimmt. Zumindest sind das dann wohl eher kleine Pilotanlagen und nichts, was wirklich in die Menge geht, denn dazu fehlt es auch an Käufern.
Und die H2-Hurra-Schreier haben sowieso nicht die Kohle für den Kauf eines FCEVs. Und auch nicht die Kohle für einen unsubventionierten Wasserstoffpreis, geschweige einen mit Energiesteuer auf dem Preis.
FCEVs incl. FC-LKWs sind tot.
Gunnar meint
Bitte teile uns mal die Links oder Quellenangaben für deine Falschaussagen mit.
Zero Emission meint
Die Auflistung ist korrekt, hinsichtlich Daimler-Truck/Volvo hätte ich deren Brennstoffzellen Joint-Venture „Cellcentric“ namentlich erwähnt, damit die Experten hier besser googeln können. Hinzu kommt u.a. noch Cummins.
Aber das wird die BEV-only Fraktion hier ebenso wenig überzeugen, wie die jüngst von Pillipps66 (JET) bekannt gegebenen neuen 250 Wasserstoff-Tankstellen, die jetzt ausgerollt werden.
Es „darf“ halt einfach nicht sein, dass es einen CO2freien Energieträger gibt, der auch bei Dunkelflaute funktioniert und Elektrofahrzeugen als Energiequelle dient.