Die Hyundai Motor Group hat ihre Vision einer weltweiten „Wasserstoffgesellschaft“ präsentiert. Der Konzern stellte Pläne vor, bis 2040 durch die Einführung neuer Technologien im Transportwesen und in anderen Sektoren zur Verbreitung des Energieträgers Wasserstoff beizutragen. Ziel des Konzerns ist es unter anderem, seine Nutzfahrzeugpalette bis 2028 vollständig mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellensystemen auszustatten.
„Die Vision der Hyundai Motor Group ist es, die Energie von Wasserstoff in allen Bereichen des Lebens und der Industrie einzusetzen. Das Ziel ist es, Wasserstoff für jeden überall nutzbar zu machen. Wir wollen praktische Lösungen für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit in allen Lebensbereichen anbieten und dazu beitragen, dass bis 2040 eine weltweite Wasserstoffgesellschaft entsteht“, sagte Konzernchef Euisun Chung.
Hyundai gehört zu den Vorreitern bei Wasserstoff-Elektromobilität, erste Pkw und Lkw werden bereits gebaut. Die Südkoreaner wollen das Angebot sukzessive ausbauen. Hyundai erwartet, dass die Wasserstoffenergie bis zum Jahr 2040 nicht nur für den Transport genutzt wird, sondern auch in weiteren Bereichen verschiedener Industrien und im privaten Umfeld Anwendung findet. „Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze der Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie sieht der Konzern diese für breitere Anwendungen in seinen Fahrzeugen sowie für weitere Mobilitäts- und verschiedene Energieanwendungen vor“, heißt es in einer Mitteilung.
Hyundai erklärte, künftig alle neuen Nutzfahrzeuge wie Busse und schwere Lkw für den globalen Markt als brennstoffzellen- und batteriebetriebene Elektrofahrzeuge auf dem Markt anzubieten. Der Konzern hat bereits mit der Serienproduktion einer verbesserten Version des aktuellen Wasserstoff-Schwerlastkraftwagens Xcient Fuel Cell begonnen. Es ist eine Zugmaschine auf Basis des Xcient Fuel Cell in Entwicklung, die 2024 Markstart feiern soll. Hyundai präsentierte nun zudem das Konzept „Trailer Drone“ – ein wasserstoffbetriebenes Containertransportsystem, das autonom arbeiten kann.
Hyundai teilte mit, ein circa fünf bis sieben Meter langes Brennstoffzellen-PBV (Purpose Built Vehicle) zu entwickeln, das auf den globalen Markt für leichte Nutzfahrzeuge abzielt. Bis 2030 wird ein jährlicher Absatz von sieben Millionen Einheiten prognostiziert. Der Konzern glaubt, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme nicht nur in Fahrzeugen wie dem SUV Nexo, dem Stadtbus Elec City und dem Xcient Fuel Cell Truck kommerziell genutzt werden können, sondern auch in verschiedenen Bereichen wie Hochleistungsfahrzeugen, städtischer Luftmobilität, Robotern, Flugzeugen und in großen Schiffen eingesetzt werden können. Hyundai hat zudem die Ausweitung des Anwendungsbereichs von Brennstoffzellensystemen und -technologien auf alle Bereiche des Energiesektors vor, einschließlich der Bereitstellung von Strom und Wärme für Gebäude, städtische Energiequellen und Kraftwerke.
Hyundai arbeitet an der Einführung einer neuen Generation von Brennstoffzellensystemen „zu einem attraktiveren Preis und mit erhöhtem Volumen bei zugleich noch besserer Haltbarkeit und Leistung“. Der Konzern will bis 2030 Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie zu einem Preis anbieten, der auf dem Niveau eines batterieelektrischen Fahrzeugs liegt. Flankierend investiert Hyundai weltweit in den Aufbau von „Wasserstoff-Ökosystemen“. Der Konzern strebt außerdem in verschiedenen Geschäftsbereichen Partnerschaften mit anderen Organisationen und Regierungen an, darunter aus den Branchen Luftfahrt, Schienenverkehr, Energie, Infrastruktur, Informations- und Kommunikationstechnik und anderen Dienstleistungssektoren.
Hyundai hat mehrere mögliche Produkte für zukünftige Einsatzgebiete der Wasserstofftechnologie vorgestellt, die sich auf verschiedene Anwendungen erstrecken – von Notfall- und Rettungsdiensten über den autonomen Containertransport bis hin zu Hochleistungssportfahrzeugen:
Trailer Drone
Der „Trailer Drone“ ist ein wasserstoffbetriebenes Containertransportsystem, das autonom arbeiten kann. „Durch eine große Anzahl intelligent untergebrachter Wasserstofftanks, die auf das Fahrprofil abgestimmt sind, gewährleistet der flexible und effiziente ‚Trailer Drone‘ mit einer einzigen Betankung eine mit bestehenden Containertransportsystemen vergleichbare Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern“, heißt es dazu.
Fuel Cell e-Bogie
Der Begriff „Drehgestell“ (bogie) stammt aus der Eisenbahnindustrie. Drehgestelle sind Radträger, die unter jedem Zugwaggon sitzen. Das „Fuel Cell e-Bogie“ befindet sich demnach wie ein Eisenbahndrehgestell unter dem Container und fungiert als in sich geschlossenes System mit Brennstoffzellenantrieb und unabhängiger Vierradlenkung. Der Trailer Drone besitzt zwei Fuel-Cell-e-Bogie-Systeme, „die eine beispiellose Manövrierfähigkeit durch seitliche Bewegungen ermöglichen“, so die Entwickler. Der „Clustermodus“ ermöglicht es mehreren Trailer-Drohnen, sich gemeinsam dicht hintereinander fortzubewegen. Das Fuel Cell e-Bogie ist laut Hyundai eine Mehrzweckplattform und damit auch für andere Einsatzzwecke geeignet.
Vision FK
Die Brennstoffzellentechnologie ist auch für Hochleistungsfahrzeuge wie den „Vision FK“ geeignet, glaubt Hyundai. Das Konzeptfahrzeug beschleunigt mit einer Leistung von über 500 kW (680 PS) in unter vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Durch die Kombination eines Brennstoffzellen-Konverters mit einem Plug-in-Antriebsstrang mit Hinterradantrieb hat das Fahrzeug Hyundai zufolge mit einer Tankfüllung eine Reichweite von mehr als 600 Kilometern.
Rescue Drone
Der „Rescue Drone“ ist ein Konzeptfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb, das ferngesteuert und autonom zur Brandbekämpfung und Lebensrettung eingesetzt werden kann. Es verfügt über ein unabhängiges Lenksystem, mit dem es sich an Ort und Stelle drehen und wie ein Krebs am Boden fortbewegen kann. Durch die Bilder einer zum Fahrzeug gehörenden Flugdrohne kann sich der Rescue Drone einen Überblick über die Lage verschaffen. Mit einer Tankfüllung kann er laut Hyundai eine Reichweite von 450 bis 500 Kilometern erzielen.
H Moving Station
Das Schwerlastfahrzeug „H Moving Station“ ist mit Betankungsvorrichtungen für Brennstoffzellenfahrzeuge ausgestattet. Diese mobile Wasserstofftankstelle eigne sich besonders für Gebiete mit einem begrenzten Angebot an Tankmöglichkeiten, heißt es.
Rescue Hydrogen Generator Vehicle (RHGV)
Das RHGV versorgt mithilfe von Brennstoffzellentechnik Fahrzeuge mit Strom, die in entlegenen Regionen abseits der Straße Energie benötigen. Das Versorgungsfahrzeug kann gleichzeitig 220 Volt (einphasig) und 380 Volt (dreiphasig) abgeben.
Hugo meint
Im Pkw-Sektor ist das Rennen zugunsten von BEV schon gelaufen. Das will Hyundai Motor auch nicht bestreiten. Aber im Schwerlast-Sektor ist es sehr fraglich, ob dort BEV durchsetzen kann, zumal die Betankungszeit und Lastgewicht ja wesentlich sind (siehe auch das Video von Hyundai). In den letzten Jahren haben südkoreanischen Unternehmen wesentliche Fortschritte erzielt im Bereich Wasserstoff erzielt und die Regierung hat maßgeblich die Entwicklung vorangetrieben. Vor kurzem haben die Forschungsinstitute KIST und KAIST Brennstoffzellen entwickelt, die die Lebensdauer wesentlich verlängern. Auch Wasserstofftank aus Kohlefaserverbundwerkstoff, effiziente und günstigere Elektrolyseure sind bereits in Entwicklung. Im Bereich LNG-Tanker sind die südkoreanischen Werften mit Abstand Weltmarktführer. Es ist kein Problem entsprechende Tanker für flüssigen Ammoniak zu bauen. Ammoniak wird in der Wasserstoffwirtschaft wichtig, weil es wirtschaftlich als Zwischenspeicher von Wasserstoff eingesetzt werden kann.
Es ist richtig, wie viele Forenteilnehmer hier schon richtig geschrieben haben, dass der Wasserstoff natürlich grün sein muss. Viele WKAs in Deutschland werden abgeregelt, weil die Abnehmer bzw. nötigen Leitungen fehlen. Es wäre doch nicht schlecht, wenn man diese verschwendete Energie einfach in irgendeiner Form speichern könnte. Im übrigen muss die Welt im Ausbau der regenerativen Energie deutlich mehr tun. Das ist auch überhaupt eine Voraussetzung für die Wasserstoffwirtschaft.
Kona64 meint
Wasserstoff wird seit 50 Jahren gefördert. Ständig sind es nur wenige Jahre…. fast so wie Kernfusion die immer in 20 Jahren fertig sein soll. Elektrolyse ist ein physikalischer Prozess und das ist ausgeforscht. Auch Transport, Komprimierung und Speicherung sind gut bekannt und folgen der Physik.
Egon Meier meint
Ein Wasserstofffahrzeug zur Brandbekämpfung .. spannendes Projekt.
Toyota hat es mal mit einem Wasserstoffwagen für den Mond versucht. Auch nicht schlecht.
Wo denn jetzt der Vorteil gegenüber elektrisch betriebenen Fahrzeugen sein soll ist nicht so richtig zu erkennen.
Ortsfest betrieben gibt es überhaupt keine Probleme mit akku-Fahrzeugen, auf Strecke müssen sowieso Pausen sein und Stromkabel sind relativ preiswert verlegt – h2-tanken müssen beliefert werden und das steigert den Verkehr und kostet ganz viel Geld..
Ja .. und die mobile h2-tanke löst ein Problem, dass es bei BEV gar nicht gibt.
tja … nächstes Thema
randomhuman meint
Ein Feuerwehrauto ist rein elektrisch im Moment unmöglich. Entweder man benötigt zusätzlich einen fossilen Dieselgenerator oder einen Wasserstoffgenerator. Man denke nur an 24/7 Wasser pumpen bspw. im Hochwasserschutz. Ist aber auch nicht schlimm wenn das die letzten Fahrzeuge mit Dieselmotor sind.
Andreas meint
Wasserstoff macht im Verkehrsbereich keinen Sinn. Technisch einfach die unterlegene Lösung. Innovationsseitig ist bei der Stromspeicherung mehr drin. Gas ist Gas.
Exit-Strategie der Erdgas und CCS Lobby, weshalb aus die Wasserstoffelektromobilität von oben durch Big-Money gepushed wurde, während die Akku-Elektromobilität grass-root ist.
Jakob Sperling meint
Glauben Sie im Ernst, die Akku-Mobilität sei grass-root?
Wie viele Firmen auf der Welt können denn Li-Ion-Akkus herstellen (Hinweis: Tesla hat es bis jetzt nicht geschafft) und wo gehen Sie defekte Batterien reparieren?
Das Gegenteil ist der Fall. Wie die Photovoltaik die Strom-Produktion demokratisiert hat, wird die Wasserstoff-Technologie die Speicherung von Energie und die Rückverstromung demokratisieren.
Wenn ich will, kann ich schon heute für ca. 40’000 Euro ein komplettes H2-System für Elektrolyse (mit Heizung gekoppelt), Speicherung und Rückverstromung hinter das Haus stellen um völlig energie-autark zu sein und in 5 Jahren wird dieses System 20’000 Euro kosten. Farmen in Australien tun das schon. Mit einer Batterie kann ich bestenfalls ein paar Tage speichern, die saisonale Speicherung (so ab 3’000 kWh) kostet mich mehrere Hunderttausende.
Ich empfehle der Batterie-Lobby, endlich mal die dummen Sprüche ihres Idols zu vergessen und selbst zu denken (und zur rechnen) zu beginnen.
South meint
Quark. Warum ist dann Wasserstoff nicht längst vorne, nach jahrzehntelanger Forschung/ Förderung? Wasserstoff ist halt um ein vielfaches ineffizienter/teurer als Strom. Auch die Speicherung ist nicht trivial. H-Netz wird benötigt… Klar. Für eine Farm in Australien, wo Sonne satt, kein Stromnetzanschluss , da tickt die Uhr anders. Wir leben aber nicht alle auf so einer Farm. Das gibt nur Sinn mit extremen nachhaltigen Stromüberschüssen oder wo’s halt nicht anders geht. H2 Auto wird in naher Zukunft somit flächendeckend keine Chance haben, schlicht aus physikalischen und Kostengründen!
Mäx meint
Kannst du mal einen link Posten, wo man so eine Lösung mit H2 Speicherung herbekommen kann.
Mich würden da mal die Eckpunkte interessieren und was das dann kosten soll.
Wilhelm Tell meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Sebastian meint
Na super, jetzt ecomento den Link gelöscht – Klasse!
Wäre echt cool gewesen die info zu bekommen
Jakob Sperling meint
Suchen Sie doch mal mit ‚Elektrolyse Brennstoffzelle Batterie zusammenarbeiten‘.
Kizna von Löwe meint
Wer bezahlt dich eigentlich dafür daß du teilweiße so viel Unsinn verbreitest?
andi_nün meint
Ich bin zwar kein großer Freund der Wasserstoffwirtschaft, aber es ist schon beeindruckend, was Hyundai so alles auf die Beine stellt.
Sebastian meint
Aktuell rendern die nur…
Die abgebildeten Rangierfahrzeuge für Häfen gibt es schon über 20 Jahre elektrisch, inklusive automatische Ladenstationen. Autonom fahren die zudem auch noch.
Ernesto 2 meint
SO dann stellt also Hyundai weltweit ein Netz von Wasserstofftankstellen bereit, oder läßt es sich von den interessierten Regierungen teuer bezahlen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Wasserstofftankstelle auf einem LKW mit Gewinn betrieben werden kann, sorry das sind doch Schnapsideen am laufenden Band. Da kann man dann den Pendelverkehr von Wasserstofflastern gleich dazu verkaufen. Und die fahren dann mit Diesel?? Und eine Rescue Drohne die mit Wasserstoff funktioniert in ein brennendes Gebiet zu schicken damit es sich dort umschauen und jemanden retten kann???? Das ist doch einem mehr als kranken Hirn entsprungen. Sorry dieser Bericht ist für mich der Beweis daß das mit H2 niemals etwas werden kann. Wer solche Ideen hat braucht einen Arzt und keinen Investor!
Jakob Sperling meint
Glauben Sie wirklich, Sie hätten es erfasst und ganze Länder, Industrien und Weltkonzerne lägen völlig daneben? Überlegen Sie sich noch einmal, wie wahrscheinlich das ist.
Kona64 meint
Nun Hyundai ist da sehr aktiv, aber es ist doch offensichtlich dass beim Batterie elektrischen Antrieb die Post abgeht, bei H2 eher nicht. Deutschland hat mit 100 H2 Tankstellen das weltweit dichteste Netz. Natürlich nur grauer Wasserstoff. Im Ausland gibt es praktisch keine Tankstellen. Wie soll sich da ein Markt entwickeln und was soll das kosten. Wenn man in 2030 preislich auf dem Niveau vom BEV sein will wird man sich wundern wo die BEVs dann sind.
Kasch meint
Ja, Hyundai ist da derzeit leider sehr aktiv und die Aktie kennt seit Wochen entsprechend, nur eine Richtung: Süden, wärend BYD und Tesla wieder mal langsam in Fahrt kommen.
Jakob Sperling meint
Ich nehme mal an, Sie wissen, dass das eine dumme Argumentation ist. Wenn ich beim Aktienkurs von Hyundai 1 Jahr nehme, dann bin ich bei +28%. Damit kann man gut leben.
Sehen Sie es mal so: Hyundai kann beides, BEV und FCEV, ist bei beiden erfolgreich und investiert trotzdem Milliarden in FCEV.
Tesla hat gar keine andere Wahl, als FCEV schlecht zu machen, es kann nur bei den Asiaten Batterien kaufen und verbauen, was eigentlich jeder kann.
Andi EE meint
@Jakob
Nein, Hyundai ist nicht in beiden Bereichen erfolgreich, mit H2 verbrennt man nur Geld. Ins Positive kann man diesen Bereich nur heben, wenn der Staat gnädig ist und die Milliarden zur Förderung überweist. Du erzählst hier wirklich Märchen, erfolgreich ist man nur dann, wenn du viele Kunden hast und bei der Sache noch verdienst und beides ist bei H2 definitiv nicht der Fall.
„Tesla hat gar keine andere Wahl, als FCEV schlecht zu machen, es kann nur bei den Asiaten Batterien kaufen und verbauen, was eigentlich jeder kann.“
Wieso denn, er könnte ja auch ein H2-Auto entwickeln und die Technik bei Hyundai einkaufen. Nach deiner Aussage würde es ja keinen Unterschied ergeben, denn ob man die Brennstoffzelle oder die Batterie bei den Asiaten einkauft, spielt dementsprechend keine Rolle.
Dem Speicher für den Winter von grossen Energiewerken, stehe ich H2 nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Man kann ja dann im Grossformat rückverstromen, wenn man wirklich die Energie benötigt. Aber es ist doch wirklich völlig idiotisch, so eine komplizierte Technologie mit so vielen Nachteilen, in millionen, ja gar milliarden von Einheiten zu verbauen, wenn es nicht nötig ist.
Aber selbst für den Grossformat-Speicher muss die Technologie sich bezüglich Rentabilität noch durchsetzen. Da ist man momentan so weit von weg, weil eben die Subventionen den H2-Vertretern die Sinne vernebeln. Niemand wird H2 „tanken“ wenn es nicht nötig ist, weil die Umwandlungen viel teurer als die Solar- / Windenergie mit Überschussproduktion ist. Ich sehe die Anwendung immer mehr in die Winternische wandern.
Gunarr meint
Ich sehe viele nette Ideen, wie man Wasserstoff verbrauchen kann. Leider sehe ich keine Antworten auf die entscheidenden Fragen, nämlich wie man Wasserstoff günstiger produzieren, lagern und transportieren kann. Wenn es hier keine Fortschritte gibt, wird Wasserstoff es schwer haben, sich gegen die Batterietechnik durchzusetzen.
Quallest meint
Weiteres Problem von Wasserstoff ist das es eine Klimawirkung hat wenn es in die Atmosphäre entweicht. Wird auch nirgends berücksichtigt. GWP ist nach derzeitigen Stand 5. Wobei die Forschung auf diesem Gebiet noch sehr dünn ist, obwohl die Klimawirkung seit 2003 bekannt ist.
Jakob Sperling meint
Die Grenze Ihres Wissens ist nicht die Grenze der Realität. Es gibt wenige Gebiete auf denen aktuell so intensiv geforscht und entwickelt wird, wie in der Wasserstoff-Technologie. Mehrere Dutzend Universiätsinstitute weltweit und mehrere Dutzend Grossfirmen arbeiten an der Verbesserung und Industrialisierung der H2-Elektrolyse und -Speicherung. Täglich werden in den entsprechenden Foren dazu Neuheiten publiziert.
In 2-4 Jahren wird der erste Industrialisierungs-Schub der H2-Systeme abgeschlossen sein und Sie werden staunen, mit welchen Parametern und zu welchen Preisen solche Systeme angeboten werden. Schon dann wird so etwa ab 150kWh wird ein H2-System billiger sein als ein Akku und die Schwelle wird noch sinken, weil es – entgegen der absoluten Überzeugung der BEV-Fraktion – in den nächsten Jahren im H2-Bereich mehr Fortschritte geben wird (primär durch die Industrialisierung der Produktion) als im Batterie-Bereich, wo die Industrialisierung schon stattgefunden hat.
Rolf meint
Naja, da stimmt einiges nicht.
Solange die Primärenergie für die Erzeugung von Wasserstoff elektrisch ist, der Wirkungsgrad bei 20% liegt, wird Wasserstoff nicht wirtschaftlich produziert werden können. Wird es einmal Kernfusion Kraftwerke geben und daher elektrische Energie im Überfluss geben, dann könnte ich mir Wasserstoff Flugzeuge, Schiffe etc. vorstellen.
AK swiss meint
150kWh-Units: Energieinhalt oder -Output? Volumen? Gewicht? Grün?
Quallest meint
Nennen Sie mir bitte aktuelle Studien in denen die Auswirkungen von Wasserstoff auf die Atmosphäre untersucht werden.
Jakob Sperling meint
Selbstverständlich wird das untersucht und publiziert. Wasserstoff hat ein ‚Global Warming Potential‘ von 4.3, ist also 4.3 mal klimawirksamer als CO2. Methan liegt bei 21. Deshalb wird es sicher für alle Wasserstoff-Installationen Vorschriften zur Dichte geben.
Die Studien können Sie selber suchen, sie kennen ja Google auch. Z.B. mit „Global environmental impacts of the hydrogen economy“
Kona64 meint
Wasserstoff wird seit 50 Jahren gefördert. Ständig sind es nur wenige Jahre…. fast so wie Kernfusion die immer in 20 Jahren fertig sein soll. Elektrolyse ist ein physikalischer Prozess und das ist ausgeforscht. Auch Transport, Komprimierung und Speicherung sind gut bekannt und folgen der Physik.
Jakob Sperling meint
„Elektrolyse ist ein physikalischer Prozess und das ist ausgeforscht“.
Ausser dem ersten Wort ist da ziemlich alles falsch daran. Mindestens glauben das die ca. ein Dutzend Hochschulinstitute, die an der Verbesserung der Elektrolyse forschen. z.B. durch die Dotierung der Oberflächen.
Auch die Tatsache, dass es mehrere sehr verschiedene Elektrolyse-Verfahren gibt, die in sehr unterschiedlichen Temperaturbereichen arbeiten, widerspricht Ihrer Behauptung.
Kasch meint
Und wenn die ganze Welt an einem quadratischem Rad „forschen“ würde, vernünftig rollen würds wohl nie !
Kasch meint
Und Jakob, du wirst staunen welche Zellchemie bereits Ende 2022 in BEVs verbaut wird und welche Ladeströme dank stationären Batteriespeichern möglich werden, verspochen !
Klaus meint
Wasserstoff ist ganz einfach herzustellen und zulagern und transportieren,das ist nicht anders als Benzin zu transportieren.
Vereinfacht Strom und Wasser heraus kommt Wasserstoff und Sauerstoff zusammen kommt Strom und Wasser heraus. So geht nachhaltig und nicht die Produktion von mit enormen Energieaufwand hergestellten Millionen Tonnen Sondermühl, die dann aufwendig aufgearbeitet werden muss wobei wieder Energie und CO2 entsteht.
Egon Meier meint
Das war jetzt Satire??
Klaus meint
Nein das ist keine Satire das ist Realität, die von den schönrednern der Batterietechnick einfach ignoriert wird.
Egon Meier meint
„Nein das ist keine Satire das ist Realität, die von den schönrednern der Batterietechnick einfach ignoriert wird.“
WEnn es keine Satire war – dann ist es einfach Unsinn. Lohnt gar nicht, daraus einzugehen.
Kona64 meint
Ich bin Mal ganz offen. Das ist Unsinn. Das ist eine ganz andere Technologie. Schon einmal weil man mit 700bar hantiert. Dazu ist sehr viel Energie erforderlich um zu pumpen, komprimieren, Kühlen etc. Der Transport mit LKWs zur Tankstelle braucht 10x mehr Fahrten und geht natürlich nicht mit normalen Tankwagen. Erdgasleitungen und Armaturen sind nur bedingt für Erdgas geeignet.
Transport per Schiff soll etwa 300x mehr Gastanker brauchen. Mit neuen Supergastankern 60x soviel. (Zahlen kamen diese Woche im TV bei Skobel) Für eine solche Flotte von Gastanker gibt es auch keine Häfen.
Yogi meint
Klaus, wo hast du dein Wissen her? Speziell der Benzin und Wasserstoffvergleich?