Volkswagen baut seit Juli in Salzgitter seine erste eigene Fabrik für Elektroauto-Batteriezellen. Weitere Werke in Europa und auch Nordamerika sollen folgen. Verantwortlich für den Aufbau der Batteriezellenproduktion ist Technologievorstand Thomas Schmall. In einem Interview mit dem Manager Magazin sprach er über das ehrgeizige Projekt.
Allein in Europa will Volkswagen sechs Akkufabriken hochziehen. Weltweit könnten es laut Schmall sieben, vielleicht sogar acht werden. Die bisherigen Stromer des Mehrmarkenkonzerns fahren mit Akkus von den hier führenden Lieferanten aus Asien. Mit der zusätzlichen Eigenfertigung will sich Volkswagen unabhängiger machen und Kosten senken, letzteres insbesondere durch Standardisierung von Zelle und Produktion. Unterstützung holt sich der Autohersteller dabei beim Zulieferer-Riesen Bosch und dem US-Batteriespezialisten 24M, auch mit dem chinesischen Zellhersteller Gotion wird eng kooperiert. Beim Batterierecycling hilft der belgische Chemiekonzern Umicore.
Das Batteriegeschäft bündelt Volkswagen in der neuen Holding PowerCo. Schmall ist überzeugt, dass der Konzern trotz seiner Größe zügig den Einstieg in den neuen Geschäftszweig bewältigen kann. „Wenn dieser Konzern ins Rollen kommt, ist er kaum aufzuhalten. Und wir müssen schnell sein. Das gilt für die Entwicklung eigener Anlagen, für die Absicherung der Rohstoffe, für den Bau der Fabriken“, so der Manager. Wenn man sich jetzt zu viel Zeit lasse, komme man zu spät, denn dann sei „der Kuchen verteilt“.
Volkswagen setzt auf eine Einheitszelle, die bei mehr als 80 Prozent der Autos der Gruppe Verwendung finden soll. Die Muster sollen 2024 ans Netz gehen, bevor dann 2025 die Serienproduktion startet. Mit einer Großserienfertigung wird allerdings erst ab 2026 gerechnet. Daran arbeiten laut Schmall aktuell 800 Menschen, die alle schon Zellen gebaut hätten. Bis zum Jahresende sollen es 1200 Experten sein, perspektivisch 2500 bis 3000. „Die kommen alle aus dem Zellumfeld, sind Spezialisten für die Chemie, für die Produktion, rund die Hälfte aus dem asiatischen Raum. Dort werden heute die meisten Zellen gebaut“, unterstrich der Technologievorstand.
Das Werk in Salzgitter soll als Vorlage für die weiteren Akkufabriken dienen. Schmall will, dass der Standort besser als bestehende Produktionen wird. Volkswagen werde für seine Akkufertigung weniger investieren müssen als andere, aber teils überlegene Technologien nutzen. Die Schlüsselfaktoren dafür seien die Einheitszelle und das Konzept einer Standardfabrik. „Wir nehmen maximal Komplexität heraus, müssen nicht die Sonderwünsche jedes einzelnen Kunden bedienen. Und wir können überall mit den gleichen Lieferanten arbeiten“, erklärte Schmall.
Volkswagen treibt auch das Recycling seiner E-Auto-Batterien voran, das Ziel ist ein möglichst geschlossener Kreislauf. Wenn ab 2030 genügend Zellen aus gebrauchten Autos zurückkommen, will der Konzern mehr als 90 Prozent des Rohmaterials recyceln. „Ansonsten funktioniert die Logik der Elektromobilität am Ende nicht“, so Schmall.
BEV meint
Solange Tesla’s eigene Zellen nicht in großer Stückzahl produziert werden und den Vorteil unter beweis stellen, ist auch Tesla nicht führend. Allerdings bringt Tesla aktuelle Technologien viel schneller in Serie als es die etablierten Autobauer können, hier dauert es mehrere Jahre, bei Tesla geht es in deutlich kürzerer Zeit. Klar auch Tesla wird sich überlegen ob sie es noch mal so schnell durchziehen wollen wie es bei den LFP Zellen der Fall war, ein halbes Jahr später und die Kunden hätten nicht gejammert. Aber es war notwendig um überhaupt soviele Fahrzeuge produzieren zu können. Außerdem beeinflusst Tesla mit der Entschlossenheit E-Autos zu bauen, die großen Zellfertiger. Es sieht danach aus als würden bald 4680 Zellen nicht nur von Tesla zur Verfügung stehen. Was wiederum dafür sprechen könnte, dass Tesla Probleme hat die Zellen in großer Stückzahl selbst zu produzieren, allerdings vor hat es in großer Stückzahl zu verbauen.
Ist halt immer die Frage womit man führend sein will, bei der Stückzahl vielleicht.
alupo meint
Ich hoffe mal, dass VW dann wenigstens das Trockenbeschichtungsverfahren wie es Tesla entwickelte und nun in Fremont und Austin bereits verwendet anwendet.
Das spart hunderte Millionen an Invest ein, reduziert den Energieverbrauch in der Produktion und damit die Kosten gewaltig, verbessert die Haltbarkeit der Zellen und reduziert den ökologischen Fussabdruck sehr.
Mal sehen ob man dazu was liest…
Randy meint
Tesla hat das Verfahren nicht entwickelt sondern von Maxwell gekauft. VW hat schon letztes Jahr bekannt gegeben dass in den neuen Akku Fabriken das Trockenbeschichtungsverfahren angewendet wird.
Andi EE meint
VW einmal mehr führend, einmal mehr ein Versprechen was sie eigentlich niemals einlösen können. Dazu müssten die anderen stillstehen, dass VW alle die, die jetzt schon riesige Produktionen und tolle Technologie haben, aus dem Stand überholen.
Diese Ansagen sind mittlerweile beängstigend weltfremd.
Allstar meint
VW hat wenigstens ein funktionierendes Recycling Konzept, im Gegensatz zu Tesla welche bei diesem Thema überraschend einsilbig werden bzw. keinen Kommentar abgeben. Ausgediente Akkus werden dort entweder verbrannt oder vergraben!
andi_nün meint
„“Ausgediente Akkus werden dort entweder verbrannt oder vergraben!““
Es wird gar nichts verbrannt oder vergraben. Es gibt genügend Recycler für die ausgedienten Akkus von Tesla.
Das Recyclingkonzept von VW ist auch top –> Umicore machts. Also eh wie bei allen anderen, aber am Powerpoint besser aufgearbeitet.
alupo meint
In einer Akkuzelle sind viele teure Inhaltsstoffe enthalten und Recycling lohnt sich daher zweifellos. Gerade Tesla ist ein Kostenoptimierer. Das erkennt man leicht an der außergewöhnlich hohen Marge im Vergleich zu allen anderen vergleichbar großen Herstellern.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Randy meint
Recycling lohnt sich, aber wohl nicht für Tesla. Es wird darüber „nachgedacht “ die Batterien in Zukunft zu recyceln, mehr kommt da offiziell nicht von Tesla. Und second life ist auch keine Option laut Pressetexten.
Die Akkus werden tatsächlich verbrannt.
Elarmando meint
@Allstar
Genau richtig, Sie wissen doch gar nicht wie weit Redwood bereits ist und was im Hintergrund läuft… Aus der Vergangenheit lässt sich ablesen, dass wenn es den Anschein hat, dass andere aufholen, das böse T wieder was aus dem Ärmel zieht und alle anderen wieder 2 Schritte zurück sind. Man sollte nicht immer die ganze Strategie offenlegen…
Werner Mauss meint
Aha, ein VW Akku hält dann also nur 4 bis 5 Jahre. Na das nenne ich führend. VWAG führt ja glaub ich auch sonst überhaupt überall. Alles voll im Plan bei denen.
DerMond meint
Wie kommt ma nauf die 4-5 Jahre? Falls es nicht bekannt ist, VWs mit Elektroantrieb und entsprechendem Akku gibt es bereits heute. 2030 wird der id.3 um die 10 Jahre alt.
MAik Müller meint
@DerMond die Frage ist wo er sich 2030 befindet :) —-> Schrottplatz
Peter meint
Don’t feed the troll.
MAik Müller meint
@Peter du hast von Akkutechnik offenbar gar keine Ahnung.
ElArmando meint
@Werner Mauss
Also die Batterie meines 2014er E-Up hat jetzt 112.000 Kilometer runter, Der Akku scheint wohl nicht gewusst zu haben, dass er nur 4-5 Jahre hält.
MAik Müller meint
@Werner wer hat behauptet das Liionakku nur 4-5 Jahre halten??
Das ist grundsätzlich FALSCH.
Die Lebenserwartung liegt bei 10-12 Jahren (kalendarische Alterung) oder ~300000km (z.B. Tesla).
VolksTeslaWagen meint
Woher kommt nochmal bitte die Jahresangabe von 4 bis 5 Jahren???
Interessante Logik bei Dir: Garantie 8 Jahre und laut deiner Vorstellung sollen die nur 4 bis 5 Jahre halten…
Trollfütterung beendet.
David meint
Das ist ein einfacher Sieg. Tesla hat sich bis heute auf dem Sektor nicht mit Ruhm bekleckert, so dass sie nach wie vor nur mit Hilfe eines Partners und unter hohen Ausschussraten Tausende Taschenlampenbatterien pro Auto anfertigen und zusammen löten. Das einzig gute dabei war, dass sie ein wenigstens einen Vorwand hatten, warum die ganzen neuen Modelle nicht starten.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Alles sonst ok, David?
VW redet von Führung und hat bei seinem Erstlings-Batterie-Werk noch nicht ein einziges Streifenfundament gegossen. Diese dreiste Überheblichkeit ist das, was mir VW so grundlegendend gegen den Strich geht – aber, jeder wie möchte – egal. Es gibt ja Fans für so etwas.
Horst_von_VW meint
futurezone.at:
„Seit Ende 2015 verlängert Musk seine Prognosen hinsichtlich vollautonom fahrender Autos. Damals sagte er voraus, dass dies in 2 Jahren möglich werde – im März 2017 sprach er erneut von 2 Jahren, wie Teslamag berichtet. Im Herbst 2020 startete die Beta-Testung mit der Full-Self-Driving-Software (FSD), wodurch Musk im Dezember 2020 davon ausging, dass Tesla-Kund*innen 2021 vollautonom fahren könnten. “
P.S.: Lasst euch nicht verars….weder von VW noch von Musk….
Andi EE meint
Ja, das hat er komplett unterschätzt, es ist auch mit komplizierteste Sache überhaupt, die man angehen kann. Insbesondere so wie es Tesla angeht, dass der Computer tatsächlich die Umgebung versteht.
Was die Lidar-Technik betrifft (Waymo und Co.) nimmt man alle fürs Fahren relevanten Objekt, mit Signale, Fahrbahnbegrenzungen, Fahrspuren, Richtungen… auf und gleicht das dann während dem Fahren mit der Lidar-Punktwolke ab. Das Verfahren ist vergleichsweise simpel, braucht aber fürs 3D-Modell, jede Menge Vorarbeit. Das ist halt das was VW-Fans nicht kapieren, das eine ist echtes Verstehen der Umgebung (Tesla) was dann überall funktionieren wird und das andere ist Geofencing, wo man sich nur dort bewegen kann, wo das für den Abgleich nötigen Modell vorhanden ist. Im Moment gibt es 2- 3 Städte die so kartographiert sind, im Rest auf der ganzen Welt kannst du das System nicht nutzen.
Randy meint
So kompliziert kann es nicht sein, Mercedes hat damit später angefangen und ist jetzt schon weiter als Tesla.
Kasch meint
Und jetzt plant auch noch BMW auf Rundzellen umzusteigen – haben die alle nichts gelernt vom Weltmarktführer VW ? 🥴🤣😂
DIGITAL meint
Ich glaub sie wollten auch führend in Software sein .. mal sehen wann das der Fall ist
GrußausSachsen meint
DER Konzern ist führend in allem. immer. weltweit.
Klare Sache das. und damit hopp.