Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat für die WirtschaftsWoche eine Elektroauto-Umfrage durchgeführt. Etwa ein Drittel der an einem Stromer Interessierten erklärten, dass sie sich keinen anschaffen würden, wenn die Kaufprämie wegfiele. Der Rest würde demnach auch zu deutlich höheren Kosten ein Modell mit der alternativen Antriebsart wählen.
Mit der vom Bund und der Industrie finanzierten Kaufprämie „Umweltbonus“ gibt es derzeit bis zu 9000 Euro für ein Elektroauto. Zwei Drittel davon zahlt der Staat, den Rest gewähren die teilnehmenden Hersteller als Netto-Rabatt beim Erwerb. Den Höchstbetrag gibt es für Modelle zum Nettolistenpreis unter 40.000 Euro. Teurere E-Autos bis 65.000 Euro werden mit insgesamt 7500 Euro gefördert.
Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP ist dafür, den Umweltbonus früher auslaufen zu lassen. Aktuell ist geplant, dass es ihn noch bis Ende 2025 gibt. Allerdings hat der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, dass die Förderung ab 2023 sukzessive verringert wird. Wie es mit der Förderung nun tatsächlich weitergeht, wird derzeit diskutiert.
Etwa 59 Prozent der für die Auswertung Befragten sind dagegen, dass der Staat die Anschaffung von Elektroautos auch nach 2022 noch bezuschusst. Lediglich Wähler der Grünen sind mehrheitlich (53 %) für eine solche Förderung. Bei den FDP-Wählern unterstützen die E-Auto-Kaufprämie lediglich 17 Prozent, bei Anhängern der AfD nur neun Prozent.
Solange es die E-Auto-Subvention noch gibt, wollen viele der Umfrageteilnehmer von ihr profitieren: 49 Prozent derjenigen, die in den nächsten 24 Monaten einen reinen Stromer kaufen möchten, würden dessen Anschaffung vorziehen, wenn die staatliche Kaufprämie zum Ende des Jahres auslaufen würde.
Von denen, die kein Elektroauto wollen, begründeten das 65 Prozent mit zu geringer Reichweite. Den hohen Preis nannten 66 Prozent als entscheidendes Argument gegen ein E-Mobil. 54 Prozent nannten als Grund für ihre Zurückhaltung das mangelnde öffentliche Ladenetz. 46 Prozent erklärten, dass sie keine Möglichkeit für das private Laden eines E-Autos haben. Den Ausbau des Ladenetzes würden 70 Prozent der Grünen-Wähler mit finanzieller Förderung vorantreiben, 34 Prozent der FDP-Wähler lehnen das ab.
Didi meint
Hier folgende Fakten, statt endloser Allgemeindiskussionen:
1) Fahre seit knapp 2 Jahren einen E-Corsa mit mittlerweile 18 000 km Fahrleistung
2) Akkukapazität praktisch noch bei 100 Prozent.
3) Aktueller Verbrauch 13,3 kW auf 100 km.
4) Gesamter Durchschnittsverbrauch seit Anschaffung 15,5 kW auf 100 km.
5) Stromkosten pro 100 km unter Berücksichtigung meines Ökostromtarifs etwas über 5 Euro.
6) Kfz-Steuer Befreiung 10 Jahre.
7) THG- Quoten – Einnahme jährlich
ca. 400 Euro steuerfrei.
8) Jährliche Werkstattkosten für Inspektion
bislang 56 Euro.
9) Fahrspass hoch.
10) Maximal klimafreundlich unterwegs.
Noch irgendwelche Fragen, liebe Verbrennerfreunde?
Christian meint
Ist Lindner eigentlich der Nachfolger von diesem… wie hieß er noch mal aus Bayern… Scheuer?
Wissing und Lindner spielen Good Cop Bad Cop der Klimaretter oder was ist das für ein Schmierentheater, das sich die Ampel bieten lassen muß? Wenn es nicht ernst wäre würde ich mich amüsieren.
Mikk meint
Der im Artikel aufgeführte „Umweltbonus“ beträgt nur 3000,-€.
3000,-€ gibt es als staatliche Förderung als „Grundbetrag“.
Die restlichen ca. 3000 – 3500,-€ legt dann erst der Hersteller dazu.
Duesendaniel meint
Im Text steht 6000€ vom Staat, 3000€ vom Hersteller und so ist es auch richtig.
Florian meint
Wer es sich leisten kann und keine tiefsitzende Abneigung gegen die E-Mobilität hat greift doch gerne zu einem E-Auto. Nur fehlen aktuell noch Modelle im Preisrahmen eines Polos oder Focus die trotzdem eine gewisse Reichweite bieten.
MAik Müller meint
@Florian der Hass gegen das Eauto hängt zum größten Teil mit den extremen Preisen zusammen. Es gibt praktisch kein wirklich günstiges Eauto.
NiLa meint
Oder weil E-Autos als aufgezwungen empfunden werden bzw. es ab 2035 tatsächlich sind, sollte es bei den derzeitigen Plänen bleiben.
South meint
Naja. Wer alle Kosten miteinbezieht, kommt zu dem Schluss, dass für sehr viele Autofahrer SCHON HEUTE E Autos zwar Initial in der Anschaffung, aber nicht über den normalen Lebenszyklus, wenn überhaupt, dann nicht mehr nennenswert teurer sind. Und das Entwicklungspotential bei E Auto ist zweifelsohne noch enorm. Klar. Einen Neuwagen für 15T€ gibt’s dann zwar nicht mehr, was aber im Umkehrschluss ja nicht heisst, dass man kein Auto mehr kriegt. Ich hatte früher einen BMW den ich mir niemals auch nur ansatzweise Neu hätte kaufen können! Wer das Geld nicht vorstrecken kann muss sich einen gebrauchten kaufen. Im Gegensatz zum BMW damals bekommt man das meiste im geringeren Unterhalt des E Auto quasi zurück…. beim BWW hat man das halt für eine Klasse höher ausgegeben und war weg.
Und. Sie kommen vermutlich aus dem Osten. Aber es gibt nicht so verschwörungsominös „Die Industrie“, die exakt das macht was der „normale Bürger“ nicht will. Das ging nur in der DDR. Im Freihandel ist sowas auf Dauer kaum möglich. Toyota hört bestimmt nicht auf VW, BMW & Co..
Ihr Abneigung, sie schreiben ja Hass, auf E Auto kommt aufgrund einer diffusen Mischung aus unrealistischen Annahmen, alten Informationen und der Einsicht dass offenbar keine Entwicklung mehr stattfindet zustande.
Ist ja auch ok. Also. Konsequent 2035 den letzten Verbrenner oder nen Oldtimer kaufen und den 25 Jahre ohne große Reparaturen mit günstigen fossilen Treibstoffen betreiben…. kann Ihnen keiner verbieten und sollte bis Lebensende reichen…die Frage ist, obs dann tatsächlich günstiger wird… werden sie dann herausfinden….
MAik Müller meint
@South da das Potenzial enorm ist und die Hersteller gerne ihre alte Akkutechnik für viel Geld verhökern entsteht eine strake Abneigung.
Den einen Tesla könne sich die allerwenigsten leisten!
Fritzchen meint
Mit Hass hat das aber nix zu tun. Es existiert schlichtweg kein massentaugliches eAuto. Solange ausschließlich die Gewinnmaximierung (=Maximalabzocke) dahinter steht, wird auch keines produziert.
South meint
Doch schon. Die Abneigung kommt von Nichtwissen und Halbwissen von lauten „Experten“. 2015 waren Elektroautos sehr teuer und hatten oft eine kleine Reichweite <200 km und extrem langsamer Ladung, oft auch kein Batteriemanagement. Bis 2022 hat sich das stark geändert und wird sich weiter stark verbessern. Viele haben Angst, dass E Mobilität sie stark im Nutzen einschränkt und zudem Unerschwinglich ist… darüberhinaus kommt auch noch ein Verbot 2035. Das macht einigen Leuten natürlich Angst, da nicht jeder sich gern dauernd mit E Autos beschäftigt und oft sind die Lautesten nicht unbedingt die Klügsten. Es wurde auch lange gezielt gegen Alternative Antriebe Stimmung gemacht. Übrigens ein 14% Markt, mit Hybridanteilen noch mehr, ist keine Nische mehr. Auch Golf 8 und ID3 liegen schon sehr nach beinander….und Maiks Aussagen, naja empfehle ein paar Artikel vorher. … soll sich jeder selbst ein Bild machen…. Gewinnmaximierung gibts bei jedem Auto. Und. Der E Markt ist ja noch jung und in Bewegung…. im Endeffekt sind die Würfel schon gefallen…
Duesendaniel meint
Maik: Was für ein ‚Hass‘? Sie sollten nicht von sich auf andere schließen.
MAik Müller meint
@Duesendaniel du Witzbold ich liebe Eautos seit meiner Kindheit.
Peer meint
Ich hätte auch ohne Prämie/Förderung gekauft. So denken viele, zumindest in meinem Umfeld so.
Ich denke das die Förderung 2023 völlig gestrichen wird.
MAik Müller meint
In ein paar Jahren gibt es doch ein Verbrennerverbot damit erübrigt sich die Fragestellung da JEDER ein EAUTO kaufen wird.
DerOssi meint
Nee, is klar… 🙄 …die „paar Jahre“ sind noch ziemlich lange btw…
Duesendaniel meint
Wetter nicht?
Duesendaniel meint
‚Wette nicht‘ sollte das heißen.
Fritzchen meint
Den letzten Benziner kaufe ich dann neu im Jahr 2034. Fahre ihn wie jedes Auto 15 Jahre lang. Bin dann selber 90 Jahre alt. Da fahre ich dann gar nicht mehr.
Soll heißen: Wer heute 50 Jahre alt ist, wird kein eAuto fahren müssen. Lieber einen schönen Oldtimer.
Gunnar meint
Niemand muss ein E-Auto fahren, aber viele wollen es.
Mein Onkel mit 57 hat ein Tesla Model 3 bestellt. Mein Schwiegervater mit 59 fährt seit einem Jahr auch schon rein elektrisch ohne es zu bereuen.
Gerry meint
Wer 2034 noch ein Verbrennerauto kauft, hat nichts aber wirklich gar nichts begriffen 🙄😂.
Duesendaniel meint
…ökologisch und ökonomisch nichts begriffen.
MAik Müller meint
2034 wird es generell keine Verbrenner mehr geben.
Christian meint
Sein Geldbeutel wird ihm die richtige Antwort geben!
Thomas meint
Man sollte die Prämie tatsächlich schneller abschaffen als von CDU/SPD damals in Aussicht gestellt. Aber zumindest in 2023 sollte noch übergangsweise gefördert werden, im Sinne des Bestandsschutzes. Vorschlag:
PHEV-Förderung: streichen
BEV-Förderung: Staatanteil halbieren in 2023, danach abschaffen
MAik Müller meint
@Thomas es geht danach was die INDUSTRIE möchte nicht der normale Bürger.
OpaTesla meint
Die Prämie/Förderung ist Lobbyismus in Reinform.
Mehr muss man dazu nicht sagen.
Duesendaniel meint
Lobbyismus für das Gute ist ausgleichende Gerechtigkeit. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.
MAik Müller meint
@Duesendaniel gut wäre 2 kleine Eautos anstatt eines dieser affigen E-Mega SUVs.
Duesendaniel meint
@MAik: SUV geht sowieso schon mal gar nicht. Wir haben gerade von 2x Mittelklasse auf 1x Kompakt reduziert mit viel ÖPNV und Fahrrad, bei Bedarf dann auch mal ein Transporter vom Car-Sharing. Der Trend ist aber leider gerade genau anders herum.
Duesendaniel meint
…“1x Kompakt“ – natürlich BEV :-)