Hyundai arbeitet laut Berichten an mindestens einem, wahrscheinlich sogar zwei elektrischen Kleinwagen für den europäischen Markt. Die Modelle könnten demnach für unter 20.000 Euro zu haben sein, was sie zu den günstigsten Angeboten am Markt machen würde.
Die beiden kleinen E-Autos sollen als Nachfolger des aktuellen Verbrenner-Kleinwagens i10 positioniert werden, berichtet Autocar. Sie seien Teil einer Modelloffensive mit zehn weiteren von Hyundai bis 2030 für Europa geplanten Elektroautos.
Es wird erwartet, dass es sich bei dem einen Modell um ein Stadtauto und bei dem anderen um eine „klobigere“ Variante in Anlehnung an einen kommenden Elektro-Kleinwagen von VW handeln wird. Der Produktionsstart ist für Mitte 2023 beziehungsweise Ende 2024 vorgesehen. Die Fahrzeuge werden laut Medienberichten von BorgWarner-Elektromotoren mit einer Spitzenleistung von 135 kW (181 PS) angetrieben, wobei Leistung und Drehmoment vom Hersteller skaliert werden können. Angaben zur Reichweite gibt es noch nicht.
Der Marketingchef von Hyundai Motor Europe Andreas-Christoph Hofmann hatte bereits im Juli bei einer Veranstaltung bestätigt, dass Hyundai auch im Kleinwagensegment ein Elektroauto anbieten wird. Damit tritt das Unternehmen mit dem Volkswagen-Konzern in Konkurrenz, der ab 2025 mit der Kernmarke sowie den Töchtern Skoda und Cupra moderne elektrische Kleinwagen für den Massenmarkt anbieten will.
„Jeder in der Branche weiß, dass das Ziel für diese Art von Fahrzeugen bei 20.000 Euro liegt“, sagte Hofmann. Er merkte an, dass Stadtautos aufgrund ihrer niedrigen Preise und der technischen Problematik bei der Elektrifizierung von Kleinfahrzeugen nur schwer rentabel zu verkaufen seien.
Was genau Hyundai im Bereich Kleinwagen mit dem Elektroantrieb vorhat, ist offen. Zunächst steht bei den Südkoreanern das nächste Modell der neuen Elektroauto-Submarke Ioniq auf dem Programm. Auf den 2021 gestarteten Crossover Ioniq 5 soll im nächsten Jahr die Sportlimousine Ioniq 6 folgen. Für 2024 ist das große SUV Ioniq 7 geplant.
KritGeist meint
Hyundai/Kia haben neben Tesla bisher für mich die konsequente E-Entwicklung im Programm, nur bei dem Prod-Hochläufen haben sie zu viel, aufgrund Hybride (bewusst) verpennt. Fahre selber noch einen Hu-Verbrenner, die Quali & Langlebigkeit nach 12J. Nutzung passt & das als EU – Import 😁 Deswegen glaube ich auch den Aussagen, was noch fehlt wäre ein echtes E-Kombi ala i40 noch dazu.
Tim meint
Elektrische Klein(st)wägen, noch dazu für Normalverdiener bezahlbar und noch vor 2025? Das klingt mir fast zu schön um wahr zu sein. Aber ich drücke Hyundai die Daumen und und hoffe auf einen riesigen Erfolg, der auch die anderen Hersteller motiviert in dieser Klasse Fahrzeuge zu bauen. Hyundai konnte 2016 schon mal begeistern (wenn auch in extrem überschaubaren Stückzahlen).
hu.ms meint
Das ist ein kleinstwagen in der up-klasse. Wieviele sind aus der klasse auf der strasse zu sehen?
Die nächste grösse ist da interessanter. Da gibts schon – bezogen auf den nutzbaren innenraum – e-corsa und schwestern, e-mini, e-kona.
Dann kommen schon die grossen kompakter im ID.3 format.
Bei den verbrennern waren rd. 4k preisunterschied zwischen den 3 grössen.
Bei BEV sollte es – ähnlich grosse akkus vorausgesetzt – ähnlich sein.
Der einfachste ID.3 – aktuell nicht bestellbar – liegt ja bei 30k vor 6k förderung.
Über zusatzausstattung bzw. grössere akkus wirds dann teurer. Aber es geht doch immer um ab-preise:
up- klasse ab 22k, polo-klasse ab 26k und die ID.3-klasse ab 30k. Alles vor staatlicher förderung.
klaus meint
I20 Blade Akku rein und 400 Km Reichweite und das Auto wird zum Renner!
EVrules meint
Aha – der erwähnte Blade-Akku basiert auf LFP-Zellen, welche (verglichen mit dem M3) ca. 30% weniger Kapazität haben, wie NMC-Zellen, bei etwa gleicher Masse.
Renault gibt mit einer sehr flachen und kompakten Batterie an, bei 60kWh NMC, etwa 400kg zu liegen, mit denen 400km durchaus realistisch sind, nach WLTP wären es 450km. Die gleiche Kapazität wöge dann bei LFP etwa 520kg.
Renault gab zunächst auch bekannt, beim kommenten, neuen R5, auf LFP zu setzen, revidierten aber diese Aussage, aufgrund der bekannten Einschränkungen und werden auch hier zunächst auf NMC setzen. Festkörperzellen werden für 2030 erwartet, für alle BEV.
Hyundai wird sich hier der Physik und Technik nicht entziehen können, LFP halte ich vom aktuellen Stand aus für sehr unwahrscheinlich.
Herbs meint
Aha – und wieso rechnest du mit 60 kWh Akkus bei einem Kleinwagen für <20.000 Euro?
EVrules meint
Weil eingangs von einer Reichweite um die 400km gesprochen wurde, darum.
Herbs meint
Touché – das hätte ich lesen sollen. Dann liegt der Fehler da 😀
M. meint
Gar nicht. EVRules hat Parallelen zum geplanten R5 gezogen. Im obigen Artikel sind keine solche Angaben vorhanden. Außerdem wäre strittig, ob sich die Reichweite auf WLTP bezieht, oder eher auf einen Einsatz in der Stadt, wofür das Fahrzeug gedacht ist.
An einen 60 kWh Akku glaube ich erst, wenn ich die Pressemeldung von Hyundai lese. Vielleicht kommt das ja – aber nicht in der Basisversion für 20.000 €.
Übrigens hat Hyundai auch noch nichts zur Akkutechnologie bekannt gegeben (warum auch… sind noch 3 Jahre…). Alles zum Thema Kapazität, Reichweite, Blade, LFP, NMC usw. ist daher reine Spekulation.
M. meint
Ähm… ok, das Ding soll schon 2023 kommen, da bin ich mit 2025 meinen Mit-Foristen auf den Leim gegangen. ;-)
Dann wird es definitiv keinen 60 kWh Akku für „unter 20.000 €“ haben.
FahrradSchieber meint
20.000 Euro nach heutigem Stand bedeuten bei derzeitiger Inflationsrate in 2025 über 25.000 Euro.
David meint
Das ist richtig. Das ist der Trick von Hyundai gleich mit 23.000€ zu starten. Aber auch VW wird rechtzeitig auf die Inflation verweisen und für 20.000 € gar nichts auf den Markt bringen.
Swissli meint
Gut so! Gleichzeitig drängen jetzt vermehrt die Chinesen auf den europäischen Markt.
VW mit 2025 in diesem Segment wird seine Pläne nun doch beschleunigen müssen.
Karsten meint
😅 Die Chinesen drängen ja praktisch jede Woche auf den Markt, dass ist langsam schlümmer wie Elons übliche Versprechen.
DerOssi meint
Das stimmt 😅 …wie oft die BEV-China-Welle schon proklamiert wurde, kann ich schon gar nicht mehr zählen…
Die Kisten haben, und das sollte man schon erwähnen, auch teilweise unterirdische Verbräuche… das macht dann auch irgendwann der „günstigere“ Preis auch nicht mehr wett…
Siehe z.B. bei den Tests von Björn Nyland den BYD Tang… lächerliche 31.7 KWh auf 100 Km bei konstant 120 KM/h… DAS macht kein Preis der Welt (für mich) wieder wett….
elbflorenz meint
Na immerhin hat MG in Deutschland dieses Jahr schon mehr Autos verkauft als die „Weltmarke“ HONDA.
DerÄlbler meint
Stimmt, die Chinesen drängen auf den Markt: Wie in der Outletcity Metzingen, mehrere Busladungen chinesischer Shopping Touristen pro Tag auf Schnäppchenjagd nach vermeintlichen deutschen “ Luxusgütern“.
Von den Chinesischen Autos sieht man indes wenig, fast schon schade :-(
Eugen P. meint
MGs sehe ich inzwischen regelmäßig, aber das steht und fällt mit dem Händlernetz. Aiways (bescheuerter Name btw.) scheint hingegen ordentlich baden gegangen zu sein, Autos kauft man nun eben nicht im Elektrofachhandel und ohne Händlernetz keine Verkäufe, daran krankt auch Honda, die haben zumindest bei mir in der Gegend keine Händler, so verkauft man keine Autos.
David meint
Korrekt, die chinesische Invasion ist nicht zu sehen. Wenn es nicht Träumereien, sondern vorhandene Produkte sind, sind die wenig beeindruckend. Verschwörungstheoretiker könnten an dieser Stelle einwenden, die Chinesen haben sich abgesprochen, in den ersten fünf Jahren nur Rotze zu liefern, um etablierte Hersteller in Sicherheit zu wiegen. Dann müsste das Kartell einige Mitglieder strafen: der Suda, der Tang und die Sache mit den angekündigten „mehreren Wechselstationen“ in Deutschland war doch zu dick aufgetragen gewesen und könnte der Sache schaden…
P.S.: Und natürlich der Sion. Ach, nee, das ist ja ein deutscher Scam.
hu.ms meint
Warum sollen hier in D und europa viele chinesische BEV verkauft werden?
War bisher bei verbrennern auch nicht so.
Die Japaner und Koreaner haben auch jahrzehnte gebraucht um nennenswerte marktaneile zu erreichen.
Reini meint
Weil die Europäer wegen Akkumangel nicht liefern können (werden). Wenn die einzige Alternative zu 1-2 Jahren Lieferzeit ein Chinesisches Auto ist, wird es sich verkaufen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Bei den Preisvorstellungen von Autos aus China sollten sich die Leute vom billig vielleicht verabschieden. Etwas günstiger vielleicht, aber nicht absurd billig, wie es bei Elektronik oder Spielzeug der Fall ist. Am Ende ist der Preisunterschied dann so gering, dass man dann doch lieber wieder zu einem europäischen Fabrikat greift.
Hatte neulich ein Gespräch mit dem Produktionsleiter einer Firma für Kunststoffspritzgussteile. Auf die Frage warum das Zeug nicht in China gefertigt wird, bzw. warum überhaupt noch hier. Er meinte das Zeug ist zu groß und zu sperrig. Damit kann man keinen Container vernünftig vollpacken. Da schütten die lieber einen Container mit Kleinkram voll. Ich hab vom Frachtgeschäft keine Ahnung, daher kann ich die Aussage nicht prüfen, aber irgendwie logisch klingt es.
Meine Erwartung ist derzeit eher, dass die chinesischen Hersteller Marktanteile der Japaner und Koreaner abgreifen werden.
LakeKonstanz meint
Technisch hochwertiges aus China hat seinen Preis, vergleichbar mit hier etablierten Marken. Die Preisfindung orientiert sich auch am jeweiligen Markt, also dem Einkommen der potentiellen Kundschaft.
Ein Beispiel sind Handys von Xiaomi, deren Top Modelle sind inzwischen genauso teuer wie die der Konkurrenz von Apple und Samsung.
KritGeist meint
So wie ich bisher gelesen habe, sind die Chinesen in der Quali noch etwa da wo Hyundai vor paar J. War, die holen aber schnell auf.
Eigentlich wäre Byd ein echter Konkurrent zu den Koreanern, sieht man auch immer mehr auf der Str. Entscheidend sind noch die Langzeit – Erfahrungen & da ist Hyundai/Kia den Chinesen noch etwas voraus.
Mike meint
A-Segment wäre sogar KleinSTwagen. Gut so, Kiundai.
DerOssi meint
„Unter 20.000€“ Brutto oder Netto?
Gunnar meint
Brutto. In den USA werden die Preise in Netto angegeben.
DerOssi meint
OK, das wäre natürlich gut 👍
Franz Bauer meint
Hmm da es für den europäischen Raum gedacht ist und nicht exklusiv für den Deutschen kann es eigentlich nur Brutto bedeuten. Wobei es mir nicht um ±20% geht sondern froh bin, dass endlich mal jemand für unseren Markt ein massentaugliches Auto entwickelt. Und um den Preis zu halten muss das auch in Masse gebaut werden und weniger in Handarbeit wie der EUp.
VW will ja auch ins Premiumsegment und qualitativ bin ich mit meinem Hyundai hoch zufrieden.
Hyundai macht aus meiner Sicht einen wirklich guten Job.
MiguelS NL meint
Preise von Produkte die nicht haupsächtlich für den geschäftlichen Markt gedacht sind, werden (logischer) Weise Bruto angegeben.
Peter W meint
… um genau zu sein, sie müssen brutto angegeben werden.