Der chinesische Batteriezellhersteller CATL (Contemporary Amperex Technology) hat bekannt gegeben, 7,34 Milliarden Euro in den Bau eines neuen 100-GWh-Batteriewerks im ostungarischen Debrecen zu investieren. Es wird das zweite Akkuwerk in Europa nach einer demnächst startenden Fabrik in Thüringen.
Der Bau der ersten Produktionsanlagen in Debrecen ist noch in diesem Jahr geplant. Die Anlage soll dann binnen 64 Monaten den Betrieb aufnehmen. Der neue Standort erstreckt sich über eine Fläche von 221 Hektar im südlichen Industriepark von Debrecen und wird laut CATL sowohl Batteriezellen als auch -module an europäische Automobilhersteller liefern. Debrecen liegt im Herzen Europas und in unmittelbarer Nähe zu Automobilwerken von Kunden der Chinesen wie Mercedes-Benz, BMW, Stellantis und Volkswagen.
Der erste Abnehmer von Akkus des neuen europäischen CATL-Werks wird Mercedes. Der Standort werde Batteriezellen für europäische Produktionsstandorte in Deutschland und Ungarn liefern, teilten die Schwaben mit. Der Autohersteller arbeitet schon seit 2020 mit den Chinesen zusammen. CATL soll aus Debrecen Batteriezellen für die nächste Modellgeneration von Mercedes liefern.
„Mit unserem Werk in Debrecen werden wir unseren Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen, indem wir von hier aus besser auf unsere Kunden in Europa eingehen und die Transformation zur Elektromobilität in Europa beschleunigen“, so Robin Zeng, Gründer und Vorsitzender von CATL. „Das Greenfield-Projekt in Ungarn ist ein wichtiger Schritt für die globale Expansion von CATL und wird auch ein wichtiger Meilenstein in unseren Bemühungen, einen herausragenden Beitrag zur Energiewende zu leisten.“
Zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks bei der Batterieherstellung in Debrecen will CATL Strom aus erneuerbaren Energien verwenden und erwägt die Erzeugung von Solarenergie mit lokalen Partnern in Ungarn. „Um eine nachhaltige und zirkuläre Wertschöpfungskette für Batterien aufzubauen, prüft CATL auch die Möglichkeit, sich mit lokalen Partnern zusammenzuschließen, um Anlagen für Batteriematerialien in Europa zu errichten“, heißt es.
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Tesla-Fan meint
Nachdem „nachhaltig“ inzwischen ziemlich abgedroschen ist wird neuerdings die „zirkulär“-Sau durchs Dorf getrieben. Heißt nicht anderes als „weiter wie bisher“.
Aber egal, merkt ja niemand.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, die Autobauer drehen alle am Rad.
Tobias meint
Jedenfalls sind die Mercedes-Fabriken inziwschen CO2-Neutral, währen Tesla in Grünheide das nicht ist.
Tesla-Fan meint
Ich meinte das eher allgemein.
Und in dem Artikel geht es um CATL, nicht Mercedes und nicht Tesla.
Und er enthält sehr viel „prüfen“ und „erwägen“ – also genau nichts zugesichertes.
MichaelEV meint
Auf dem Papier. Real bleibt davon kaum etwas übrig. In Grünheide steht zwar nicht viel auf dem Papier, dafür passiert umso mehr real.
Pommesbude meint
Du scheinst da mehr zu wissen, Insider? Tesla ist ja nicht gerade für seine Transparenz bekannt, also was genau passiert denn in Grünheide, was keiner lesen oder wissen darf, und was bei den anderen nicht?
MichaelEV meint
Standortentscheidung! Schon mal mitbekommen, dass es ein Nord-Süd-Gefälle bei den erneuerbaren Energien gibt.
Was muss sich Tesla die Sache schön lügen (wie Mercedes), wenn aus der Steckdose sowieso überwiegend EE kommen. Brandenburg erzeugt wohl genug EE um damit den eigenen Bedarf an Strom komplett zu decken.
In Baden-Württemberg sieht es da mal komplett anders aus!
Tesla-Fan meint
Ja, auch wenn es nach über 30 Jahren „Einheit“ blöd klingt – das ist der Unterschied zwischen den neuen Bundesländern und den Veralteten.
LakeKonstanz meint
@MichaelEV
Das gilt nur für Windkraft, bei Photovoltaik Anlagen dreht sich das Nord-Süd Bild um, da dominieren klar die sonnenreichsten Bundesländer Bayern und Baden Württemberg mit über 40% Auch bei der Geothermie sind beide vorne. Die “ neuen“ Bundesländer spielen da überhaupt keine Rolle.
MichaelEV meint
Traurig, versuchen sie wirklich sich das schön zu reden? Brandenburg hat je Einwohner ca. 6x so viele EE-Erzeuger. Auch der Zubau war 2021 je Einwohner mehr als das 6-fache.
Aus Sicht einer ECHTEN CO2-Vermeidung ist kaum ein Standort in DE besser als Brandenburg und nur wenige schlechter als Baden-Württemberg. Der Rest ist Greenwashing.
LakeKonstanz meint
Das sind die Fakten, da braucht man nichts schönreden, warum auch? Brandenburg hat eine wesentlich geringere Bevölkerungsdichte als BW, da relativiert sich das „6x soviele pro Einwohner“ schnell. Und wie schon gesagt, nur Windkraft dominiert im Norden, was auch Geographische Gründe hat. Aber das weißt Du ja sicher alles. Ich sage ja nicht dass kein Nachholbedarf im Süden besteht, also warum diese unterschwellige Agressivität?
MichaelEV meint
Keine Ahnung, was es da zu diskutieren und revidieren gibt. Baden-Württemberg verbrauch mehr als 4x so viel Strom und hat absolut weniger EE-Erzeugung. Brandenburg kann mehr als 100% des Verbrauchs mit EE-Erzeugung decken, BW vielleicht ca. ein Drittel.
Wenn ein Unternehmen in BW von 100% CO2-Neutralität schwadroniert und man einem Unternehmen in Brandenburg unterstellt, es wäre es nicht, ist es absoluter Wahnsinn.
LakeKonstanz meint
Ich unterstelle ja nichts, von mir aus können die gesamten Neuen Bundesländer mit Windkraft zugepflastert werden um auf die erforderlichen 2% zu kommen, solange sie nicht bei uns stehen :-)
Im ernst, einem Bundesland mit 11 Mio Einwohnern und großer Industrieansiedlung vorzuwerfen sie bräuchten 4x soviel Strom wie ein Bundesland mit gerade mal 2,5 Mio, merkste selber ..
Geographische Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden, hier im Süden mit den meisten Sonnenstunden setzt man auf Photovoltaik, Solarparks können auch in geringer Entfernung zu Wohngebieten installiert werden, die Sache mit der Bevölkerungsdichte. Windkraft ist im Voralpengebiet, Mittelgebirge eher schwierig umzusetzen, zu wenig Ertrag bei hohen Kosten und Risiken. Dazu sind das alles Biosphärengebiete und Naturparks, da gibt es schon erbitterten Widerstand von Umweltverbänden. In meiner Region hat der Tourismus einen großen Stellenwert, zb. letztes Jahr ein Ehepaar aus Thüringen: Schön dass ihr keine hässlichen Windräder habt! Deshalb Windkraft ja, aber da wo es Sinn macht im Norden und Offshore, aber bitte nicht bei uns in BW
Tesla-Fan meint
Die Nord-Süd-Stromtrassen (und genau in diese Richtung fließt der EE-Strom) wurde ja bislang von den Südstaaten erfolgreich verzögert.
MichaelEV meint
Sollen BW oder Bayern so viel verbrauchen wie sie wollen. Das Problem ist, dass sie zu wenig produzieren, sowohl erneuerbare Energien als auch Strom generell. Und trotzdem stellen sich Unternehmen dort so dar, als seinen sie CO2-neutral.
Dann stellen sie sich mit diesem Mindset darauf ein, dass sich diese Regionen großflächig auf den Tourismus konzentrieren müssen. Energieintensive Industrie hat dort zukünftig keinen Platz mehr.
LakeKonstanz meint
Stromtrassen verhindern ist der falsche Ausdruck, Bayern möchte Erdkabel, die sind ein mehrfaches teurer und bezahlen soll der Bund.
Wir in BW haben genug Energieintensive Industrie, ich wäre froh wenn sich das in Zukunft mehr in den Norden, Nordosten verlagert, vielleicht reduziert sich dann auch der Länderfinanzausgleich.
KritGeist meint
Wie lange gibt’s Mercedes – Fabriken nochmal & wieviel Fördergelder sind nochmal über unsere Steugelder, auch für fragwürdig Projekte wie H2-Busse in Stuttgart seit 1970? Es ist doch toll, dass nach dem Dieselrabatten & Dienstwagen – Bonis, Mercedes auch „mit der Zeit geht“ 😜 Besser spät als nie.
Wie CO2-neutral sind eigentlich die Fabriken in USA, Mexiko, China, also weltweit nochmal?
GrußausSachsen meint
Zum Umgang Ungarns mit EE
„Mindestens genauso wichtig wird nach Einschätzung der Regierung der Ausbau der Kernkraft sein. Atomstrom soll den Status grüner Energie erhalten. Gemeinsam mit anderen mitteleuropäischen EU-Ländern setzte sich Ungarn dafür ein, dass die Investitionen in Kernkraftwerke als nachhaltig und „grün“ anerkannt werden. Derzeit entstehen zwei zusätzliche Reaktorblöcke (je 1.200 Megawatt) im Kernkraftwerk Paks.
Eine wichtige Maßnahme im Energiesektor wird die Umstellung des Braunkohlekraftwerks Mátra auf Gasbetrieb sein. Die Anlage ist für 14 Prozent der gesamten Kohlenstoffdioxidemissionen in Ungarn und die Hälfe der Emissionen im Energiesektor verantwortlich. Der Ausstieg aus der Kohleverbrennung soll bis 2025 vollzogen sein.“
Wenn Atomkraft und Fossiles Gas als grün/nachhaltig/erneuerbar eingestuft werden klappt das schon. Die Sonderlocken Ungarns bei den Sanktionen gegen RUS helfen sicher auch noch.
Genau das richtige Land für die globale Aufstellung von Konzernen
bittere ironie off.
Steven B. meint
leider wahr…
DerOssi meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
DerOssi meint
Volle Zustimmung…
Swissli meint
Fossiles Gas ist natürlich nicht grün. Aber wenn man damit Kohlekraftwerke ersetzt ist das schon eine nennenswerte realtiv schnelle CO2 Reduzierung. Hat auch GB so gemacht (gleichzeitig Windkraft ausgebaut). Und die USA machten das die letzten Jahre auch so.
Mit der Meinung dass AKW des Teufels sind, steht Deutschland so ziemlich allein da – aktuell noch mehr als vorher.
MichaelEV meint
Und mit der Meinung, dass AKWs die Lösung sind, steht Frankreich auch ziemlich alleine da (bzw. die Schweizer stehen mit auf der falschen Seite). Lieber einen zu frühen als einen zu späten Atomausstieg…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und: Atomstrom ist sehr viel teurer als Strom aus PV und Windkraft. Ist also doppelt doof.
FahrradSchieber meint
„Und mit der Meinung, dass AKWs die Lösung sind, steht Frankreich auch ziemlich alleine da“
Laut IAEA sind weltweit momentan 440 Reaktoren in Betrieb und 56 im Bau.
„Lieber einen zu frühen als einen zu späten Atomausstieg“
Wenn dafür dann Kohlekraftwerke genutzt werden müssen, dann ist das deutlich schlechter für das Klima wie auch für den Menschen.
Erstaunlicherweise scheint Kohlekraft pro erzeugter Energieeinheit schädlicher für den Menschen zu sein als Atomkraft.
Und was man alleine mit dem zweistelligen Milliardenbetrag damals für die Energiewende hätte bewirken können, der als Kompensation für den überhasteten Atomausstieg an die Betreiber gezahlt werden musste…
Mäx meint
@Fahrradschieber
Ja und jedes Jahr werden auch wieder welche abgeschaltet.
Wie am Beispiel Frankreichs zu sehen ist, ist eine alleinige Ausrichtung auf AKWs alles andere als sinnvoll.
Die Reaktoranzahl weltweit ist seit 20 annähernd gleich.
Die erzeugte Energie hatte vor 10 Jahren einen Boom und ist in den letzten Jahren wieder deutlich rückläufig.
Einfach Zahlen in den Raum zu werfen ohne Einordnung ist..naja…
MichaelEV meint
Wer sagt denn, dass mit einem späteren Automausstieg der Kohleausstieg schneller vollzogen wäre. Ganz sicher gäbe es jetzt in DE nur einen Bruchteil an EE und dafür hatten wir wie Frankreich alternde AKWs und immer weniger Kühlwasser und stünden auch bald nackig da.
Was man hätte mit 100 Milliarden bei der Energiewende erreichen können, die GB für ihren Neubau an Subventionen springen lassen. Oder die ca. 20 Milliarden, die in Frankreich ausgegeben wurden. Und beide erzeugen immer noch keine kWh Strom
hu.ms meint
Der entscheidende punkt wurde noch garnicht genannt:
Wohin mit dem jahrtausende strahlenden atommüll?
stueberw meint
…und in Frankreich laufen inzwischen viele Atomkraftwerke nur im Teilbetrieb weil in den Flüssen kaum noch Wasser fließt oder zu warm zum Kühlen ist. Das droht in Deutschland bald auch.
Kasch meint
Na ja, in einem Land, das politisch und wirtschaftlich inzwischen mit aller Gewalt aus Welthandel und Industrialisierung aussteigen will, würde ich keinen Pfifferling mehr investieren.
FahrradSchieber meint
„Genau das richtige Land für die globale Aufstellung von Konzernen“
Aus der Sicht von energieintensiven Industrien wahrscheinlich schon:
„…muss man in Ungarn für Strom den zweitbilligsten und für Gas den billigsten Preis in Europa zahlen“ (MEKH, Jan. 2022)
KritGeist meint
👍 Danke
Werner Mauss meint
Jetzt gibt man die Eröffnung schon in Monaten an, anstatt zu schreiben 5 Jahre, also nie.😂 Langsam wird es echt lächerlich. Ungelegte Eier, auch von Mercedes, mehr nicht.
Mäx meint
Warum jetzt genau nie?
Werner Mauss meint
Na denk mal nach.
Mäx meint
Okay also keine Begründung.
Werner Mauss meint
Mäx, 5 Jahre Bauzeit, in Ungarn von Chinesen. 😂🙈🤥
Mäx meint
Du denkst also folgendes:
Eines der aktuell führenden Unternehmen in Batterietechnologie mit exzellenter Kredibilität gibt eine Pressemittelung heraus, welche ein neues Werk ankündigt, dass aber gar nicht gebaut werden soll.
Das klingt wirklich plausibel.
Zum Vergleich:
CATL Yichun, China: 50GWh Produktion; 867.000 Quadratmetern (~80 Hektar); geplante Bauzeit insgesamt 30 Monate.
Muss ich noch mehr sagen?
Allstar meint
Ich denke, ihn stört nur dass in der Pressemitteilung Mercedes als Kunde erwähnt wird, das reicht ihm schon für einen negativen Kommentar.
David meint
Der Technologiepartner von CATL ist nun einmal Mercedes. Tesla wollte das werden, wurde aber für zu leicht befunden. Dieser Stachel sitzt bei Teslafreunden tief.
Und ich wüsste beim besten Willen nicht, warum ein Bauprojekt in Ungarn systematische Verzögerung zu erwarten hat. In Ungarn sucht niemand nach Gelbbauchunken, Menschen, die das tun könnten, atmen schnell gesiebte Luft und vorher fällt man auf der Polizeiwache mehrfach ungeschickt.
MichaelEV meint
Und woher stammt diese Träumerei schon wieder? Wichtigster Kunde von CATL ist eher ein anderer (Tesla, wer sonst).
Tobias meint
Unqualifizierter Kommentar – never feed the troll…
Powerwall Thorsten meint
@ David:
Dein Ernst?
Mercedes möchte bis 2025 jährlich 800.000 Fahrzeuge „elektrifiziert“ bauen.
Da ist eine nicht genannte Plugin Quote mit dabei 😂
Da fallen mir gleich mehrere potentielle Kunden ein, die für CATL lukrativer sind als Mercedes.
LakeKonstanz meint
Mercedes zahlt seine Rechnungen pünktlich, das mag ein Grund sein.