Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) will bis zum Jahr 2030 den Anteil an batterieelektrischen Fahrzeugen auf mehr als 55 Prozent steigern. Das Unternehmen betont wie die Pkw-Sparte seine Nachhaltigkeitsbemühungen für möglichst „grüne“ Elektromobilität. So unterstützt VWN den Ausbau erneuerbarer Energien mit einem Solarprojekt in Spanien.
„Um die Finanzierung zusätzlicher Kapazitäten an Wind- und Solaranlagen sicherzustellen, arbeiten wir gezielt mit der Energiewirtschaft zusammen und fördern Projekte zur Erzeugung von zusätzlichem Ökostrom“, sagt Susanne Leifheit, Leiterin Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit bei VWN. „Das Projekt in Spanien ist für uns ein weiterer wichtiger Baustein auf dem ‚Way to Zero‘ von Volkswagen Nutzfahrzeuge – also der Dekarbonisierung und der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität.“
Die zwei Photovoltaikanlagen in der spanischen Stadt Tordesillas haben laut VWN eine jährliche Gesamtkapazität von rund 74 Millionen Kilowattstunden. In der Nähe von Valladolid in der Region Kastilien-León wandeln auf einer Fläche von mehr als 18 Hektar in Summe 100.000 Module Sonnenlicht in Strom um.
Elektrofahrzeuge könnten ihren Beitrag zum Klimaschutz nur dann voll leisten, wenn sie in der Nutzungsphase mit grünem Strom betrieben werden, unterstreich VWN. Durch Kooperationen wie die mit dem Energieanbieter Statkraft in Tordesillas unterstütze man künftig die bilanziell CO2-neutrale Nutzung seiner Stromer.
VWN hat sich in Europa das Ziel gesetzt, den CO2-Fußabdruck aller Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus bis 2030 im Vergleich zu 2018 um insgesamt 40 Prozent zu senken. Auf diesem Weg spielt der neue vollelektrische ID. Buzz eine entscheidende Rolle. Die als Minibus und Kastenwagen erhältliche Baureihe soll ab Herbst 2022 in den ersten Märkten bilanziell CO2-neutral an Kunden übergeben werden.
CO2-neutral bedeutet bei VWN die Kompensation der CO2-Emissionen aus der Produktion im Werk Hannover und den vorgelagerten Lieferketten sowie des Transports bis zur Übergabe an die Kunden inklusive der ersten Batterieladung. Die Kompensation der bis zur Übergabe entstandenen Emissionen erfolgt durch Anteile an zertifizierten Klimaschutzprojekten.
nilsbär meint
Eine der zertifizierten Klimaschutzinitiativen mit VW-Beteiligung ist das Kariba REDD+ Projekt. Dort wird in Afrika Wald vor Abholzung geschützt. Ein paar Nummern größer wäre es doch ein Geschäftsmodell für Brasiliens Bolsonaro. Ein Projekt ‚Rettung des Amazonas-Regenwalds‘, sagen wir um 10 Billionen €, wo alle Unternehmen weltweit Anteile erwerben können. Alle produzieren dann bilanziell CO2-neutral, das Klima ist gerettet und der Regenwald wird nicht abgeholzt. Toll! (VW und ich werden da wohl keinen Denkfehler haben?)
Anti-Brumm meint
Anstatt wässriges Gemüse quer durch Europa zu karren sollte Spanien massiv auf Solar/Photovoltaik/Wind aufspringen und sich als „Stromquelle für Europa“ positionieren.
Werner Mauss meint
+1 sehr guter Kommentar
elbflorenz meint
:-) Genau. Denn das Gemüse holen wir eh aus Ägypten, der ehemaligen Kornkammer von Afrika … denn die bekommen ihr Getreide ja aus der Ukraine.
NB meint
So ist es!
Bär (NL) meint
Völlig einverstanden!
Ein weiteres großartiges Beispiel: XH4V+JP Mula
CaptainPicard meint
Wie hoch ist der Kapazitätsfaktor für Photovoltaik dort? In Deutschland ist es ja rund 1000 Stunden, sprich jedes kW PV produziert in einem Jahr 1.000 kWh.
Leider wird die Gesamtleistung des Projekts nicht angegeben.
elbflorenz meint
In Deutschland wären es ja 74 MWp installierte Leistung.
Da dort der Ertrag bestimmt bis 1/2 höher ausfallen kann, könnte die installierte Leistung ca. bei 50 KWp liegen. Vielleicht etwas höher.
Viel wichtiger ist noch: wie groß ist der Speicher?
elbflorenz meint
50 MWp natürlich …
GrußausSachsen meint
Habe ich was in dem Bericht überlesen?
Wo steht da was von einem (Batterie-) Speicher?
Interessant ist in dem Zusammenhang eine alte Meldung aus 2020 in der die BayWa 2 Projekt mit insgesamt 74 GwH an eine Immobilien-Holding verkauft hat, aus Deutschland.
Kann es sein, dass es gar kein neues (!) Projekt ist, sondern einfach ein Invest in eine bestehende Anlage, die lt. dem o.g. Bericht sogar ohne Speicher auskommen soll.
Dann wäre es eher ein weiterer Schritt in diese sog. bilanzielle CO2 Neutraliät und kein Engagement in mehr PV – Energie. Das halte ich dann eher für greenwashing, aber sicher gibt es dazu andere Meinungen.
Vermutlich irre ich mich auch total und VW ist wirklich wirklich wirklich ein richtig gutes grünes Unternehmen aus tiefster innerer Überzeugung.
GrußausSachsen meint
Quelle: eenews
Baywa re: Verkauft förderfreien Solarpark in Spanien an Klimavest Impact-Fonds der Commerz Real / 06. Nov 2020
GrußausSachsen meint
sorry für den Tippfehler bei den GwH, das heißt latürnich GWh.
ID.alist meint
Wenn die 72 Zell-Paneele nutzen liegt der (mir bekannte) Maximum momentan bei ~450 W. Im Artikel steht 100.000 Paneele (aber keine Ahnung ob es exakt oder als Großenordnung gemeint ist), von daher vermute ich, dass die installierte Leistung bei ungefähr 45 MWp liegt.
FahrradSchieber meint
Der Standort klingt sinnvoll:
Viel Sonne, dennoch nicht extrem heiß (ca. 700 m Höhe), und als Großabnehmer ist Madrid nicht zu weit weg.