Der Marktbeobachter Dataforce hat die Elektrifizierung von Dienstwagen in Deutschland analysiert. Der Anteil von Stromern ist demnach in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Die meistbestellte Marke ist eine einheimische, die Beliebtheit ausländischer Anbieter nimmt aber stetig zu.
Der Anteil von Elektroautos am Dienstwagenmarkt ist nach Zahlen von Dataforce, die dem Handelsblatt vorliegen, von 2,5 Prozent im Jahr 2019 auf derzeit 13,5 Prozent gestiegen. 2024 werden Stromer die beliebteste Antriebsart bei Dienstwagen sein und im Jahr darauf einen Marktanteil von rund 29 Prozent erreichen, prognostizieren die Experten.
Gemäß der Auswertung der Marken gewinnen Audi, Mercedes und BMW seit Jahren Marktanteile bei elektrischen Dienstwagen. Die bisherigen Marktführer VW und Tesla hatten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres dagegen mit Problemen zu kämpfen. Der südkoreanische Hersteller Hyundai ist mit einem Marktanteil von 9 Prozent an E-Dienstwagen vor US-Anbieter Tesla, der auf 7,8 Prozent kommt. Angeführt wird der Markt weiter von VW, dessen Marktanteil allerdings von 24,0 Prozent im vergangenen Jahr auf zuletzt noch 14,5 Prozent zurückging.
Hyundai gehört zu den Elektroauto-Pionieren und hat mehrere erschwingliche Stromer mit gefälligem Design, alltagstauglicher Reichweite und schnellen Ladezeiten im Angebot. Tesla, das insgesamt als Marktführer bei Elektroautos gilt, hat den Bereich Dienstwagen bisher nicht in den Fokus gerückt. Dennoch konnte die Marke 2021 die Verkäufe in diesem Segment im Vergleich zum Vorjahr auf 9658 Fahrzeuge fast verdoppeln. Das dürfte auch auf besseren Service und Zugang zu zertifizierten Werkstätten zurückzuführen sein. VW hat ein wachsendes Angebot an Stromern und in Deutschland bei Dienstwagen einen Heimvorteil.
Dass elektrische Dienstwagen immer beliebter werden, führt Dataforce-Chef Marc Odinius auch auf die Corona-Pandemie zurück. Das Thema Reichweite habe in dieser Zeit eine geringe Rolle gespielt, da längere Dienstreisen ausfielen. Weitere wichtige Treiber seien die staatliche Elektroauto-Kaufprämie von bis zu 6000 Euro, die steuerliche Begünstigung von E-Mobilität und CO2-Ziele der Unternehmen. Zudem riefen E-Autos aufgrund ihrer Spritzigkeit und dem leiseren Betrieb bei den Angestellten Begeisterung hervor, so Odinius.
Ein Hindernis für die weitere Verbreitung von elektrischen Dienstwagen ist derzeit die Verfügbarkeit von Fahrzeugen. Anhaltende Verwerfungen in den Lieferketten durch den Coronavirus und seit diesem Jahr der Ukrainekrieg sorgen für Teilemangel, der auch bei E-Autos für lange Lieferzeiten sorgt. Außerdem ist das Modellangebot noch nicht so groß wie bei den Verbrennern.
MAik Müller meint
@Thomas ich habe immer gute Laune.
Nur ehrlich muss man schon sein!
Der E-Golf ist nix und den will auch keiner haben.
FahrradSchieber meint
„Der E-Golf ist nix und den will auch keiner haben.“
Ich würde mich für eine Bekannte freuen, wenn Sie recht hätten.
Die hatte einen e-Golf als Jahreswagen mit vernünftiger Ausstattung gesucht.
Die Preise waren alle nicht weit von 30.000 Euro entfernt.
„Will auch keiner haben“ sieht anders aus…
eBiker meint
Was hat den der staatliche Anteil damit zu tun?
Grösster Treiber: 0,25% vs. 1% Regelung würde ich da eher sehen.
Ausserdem sind die eAutos stetig besser geworden.
Und in top : einfach mal anschauen wie der Marktanteil 2019 war und wie er bis Ende 2021 gestiegen ist. Aber vorsicht – man könnte ein Nein-Doch-Ohh Erlebnis haben ;-)
AndreasK meint
Der Anteil wird sich noch gewaltig erhöhen: Bei uns werden 2023 alle Verbrenner aus dem Bestellkatalog genommen. Dann sind alle neuen GFZ rein elektrisch was auch richtig und gut ist!
David meint
Absolut! Da geht es 2024-2025 erst so richtig los.
LOL meint
auf jeden Fall, das wird nicht mehr lang dauern, dann wird man den Wertverlust der alten Technik nicht mehr riskieren und die Fahrzeuge gar nicht mehr anbieten und wenn dann nur mit deutlich höheren Raten
ist das Auto nach der Nutzungsdauer nur noch die hälfte Wert oder es will keiner mehr kaufen, dann funktioniert das ganze Geschäft nicht mehr
MAik Müller meint
@LOL das gilt besonders für die alten Eautos mit kleinem Akku und langen Ladezeiten. Beides will in 2-3 Jahren niemand mehr haben weil es den dopplet so großen Akku neu günstiger gibt :)
Ist so wie mit HD-Ready (sauteuer+schlecht) und 4k (billig +gut).
Thomas meint
Lieber MAik, es tut mir leid ihnen ihre dauer-miesepetrische Laune die sie permanent im Forum verbreiten zu verleiden. Aber es sieht ganz im Gegenteil danach aus dass jeder der ein eAuto hat dieses entweder selbst fährt und enorm spart oder noch sehr lange zu einem sehr guten Gebrauchtwagenpreis verkaufen kann. Weil es eben kein Angebot gibt.
eBiker meint
Thomas, da hat der Maik schon recht.
Auch wenn es kein Angebot gibt, bekommst du eben nicht einfach einen Traumpreis. Sieht man ziemlich gut wenn man bei einem bekannten Portal mal die Angebote nach dem Einstelldatum sortiert.
Da gibts einiges was einfach nur auf Halde liegt, weil die Leute einfach zu hohe Preisvorstellungen haben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe u.a. eine 7 Jahre alte 22-kWh-Zoe mit einer Reichweite von heute noch 130 km. Früher konnte ich sie immer nur so im Umkreis 60 km einsetzen, da es kaum Ladeinfrastruktur gab. Heute fahre ich sie im Umkreis von 100 km, ohne jedes Herzklopfen, weil ich nahezu überall laden kann. Also behalte ich sie, zahle keine KFZ-Steuer, erhalte THG-Prämie und meine Frau lädt beim Arbeitgeber kostenlos; besser geht es nicht.
JausR meint
Guten Morgen Herr Müller,
aus den von Ihnen genannten Gründen, habe ich mir 2020 einen eGolf geleast, um ihn ohne Restwertrisiko nach Rückgabe gegen ein moderneres e-Fahrzeug mit mehr Reichweite und Komfort zu tauschen.
Nun zu meinen Erfahrungen:
Wir nutzen den eGolf ohne Probleme für Ausflüge und Shopping-Fahrten im Umkreis von 150 km. Am Ziel wird geladen, was bisher immer reibungslos funktioniert hat. Wir nutzen die EnBw App. Zudem sind die Parkplätze immer in bester Lage in der Innenstadt und Parkkosten werden nicht extra berechnet.
Die Leasingzeit läuft in Kürze ab und ich muss meine Annahmen überprüfen:
1. Akku zu klein!?:
Nach der Erfahrung ist der Akku im eGolf 300 für uns absolut ausreichend, um im Umkreis von 150 -180 km alle Fahrten erledigen zu können. Die völlig überteuerte Wärmepumpe haben wir bewusst nicht genommen.
Urlaubsfahrten: Wir sind ein 5-köpfiger Haushalt und unser „Familienwagen“ ist ein Tiguan Allspace, der für diese und fast NUR noch für dies Fahrten genutzt wird. Er wurde ein Jahr vor dem Golf als Jahreswagen mit 20.000 km angeschafft. Der eGolf hat mittlerweile mehr Kilometer auf dem Tacho ;-)
Fazit: Akku reicht
2. Komfortabler:
Die eAuto Alternativen, die preislich zum Tausch in Frage kommen, z.B. ID3 mit kleinem Akku, können der Verarbeitung eines Golf 7 nicht das Wasser reichen.
Die Bedienung, hauptsächlich über das Display, finden wir auch nicht so spannend (Schwiepa leiht uns öfter mal sein Model Y, wir haben also Erfahrung mit „modernen“ eAutos), die Schalter und Hebel geben uns ein besseres Gefühl. Haptik ist uns wichtig.
Fazit: Komfort in unserer Preisklasse nicht besser
4. Kosten
Keine Steuer, THG-Quote, kostenfreies Laden beim AG (90% der Fahrleistung!!), Wallboxförderung mitgenommen, Kundendienst 100€ für neuen Luftfilter, Laden zu Hause mit Wärmestrom zu 20 ct (noch läuft Altvertrag); PV-Anlage wird bestellt, sobald beim AG kostenloses Laden nicht mehr möglich ist (derzeit aber wohl bis 2030 steuerfrei möglich)
Fazit: laufende Kosten unschlagbar
3. Wertverlust und Tausch gegen Neuwagen:
Neuwagen ist zum Leasingende noch lange nicht lieferbar! Alternativen?
Zur größten Angst, nach drei Jahren ein unverkäufliches Auto mit alter Technik zu besitzen: Ich kann per Option das Auto zum Leasingende zu einem Feststehenden RW übernehmen und ACHTUNG: im Internet werden durchgehend 3-5 Tausend mehr geboten als ich zahlen muss! Mondpreise außen vor.
Fazit: TCO überrragend. Kein Wertverlust, im Gegenteil sogar Gewinnmöglichkeit bei Veräußerung. Ein Neuwagen ist zudem derzeit nicht erhältlich.
Im Freundeskreis teilen wir natürlich unsere Erfahrungen gerne mit, da uns zu Beginn des Leasings die bekannten Vorurteile und Häme „ärgerten“, da sie unsere Unsicherheit steigerten.
Fazit: Im Freundeskreis entscheiden sich immer mehr für eAutos.
Gruß
JausR