Der bayerische Anbieter von E-Nutzfahrzeugen Quantron hat nach einer Seed-Runde vor etwa anderthalb Jahren nun erfolgreich eine A-Finanzierungsrunde in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro abgeschlossen. Zu den Investoren gehören unter anderen der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer Neuman & Esser sowie der kanadische Brennstoffzellen-Technologiekonzern Ballard Power Systems.
Die frischen Mittel sollen in die beschleunigte Entwicklung von weiteren Batterie- und Wasserstoff-Fahrzeugen mit Fokus auf schwere Trucks fließen. Zusammen mit dem Partnernetzwerk von Quantron soll zudem das Ökosystem QaaS (Quantron-as-a-Service) ausgebaut werden. „In Zukunft soll den Kunden als Hydrogen Alliance eine 360-Grad-Plattform zur Verfügung gestellt werden, die neben zero-emission H2-Fahrzeugen auch die dazugehörige Infrastruktur von der H2-Erzeugung bis zur Vertankung umfasst“, heißt es.
Bei einer Unternehmensbewertung von 250 Millionen Euro erwirbt Neuman & Esser eine nicht spezifizierte Minderheitsbeteiligung. Das Unternehmen sichert sich zudem eine Option für ein weiteres Investment. Ballard Power erwirbt ebenfalls eine Minderheitsbeteiligung, hier nennt Quantron eine Investition im einstelligen Millionen-Bereich. Zudem schließen die Kanadier eine Entwicklungskooperation mit dem Unternehmen ab. Die Investition von Ballard soll dazu dienen, die Entwicklung von Brennstoffzellen-Fahrzeugplattformen zu unterstützen. Angestrebt werden vier Plattformen in den kommenden zwölf Monaten. Ballard wird der exklusive Brennstoffzellenlieferant von Quantron für diese Lkw-Plattformen sein.
Im Rahmen der Hydrogen Alliance soll Neuman & Esser die notwendige Infrastruktur, insbesondere Elektrolyseure und Reformer-Technologien, sowie Kolben- und Membrankompressoren für den Transport und die Speicherung bis zu kompletten Wasserstofftankstellen und Abfüllanlagen bereitstellen. Als wichtiger Partner der Hydrogen Alliance sei die Deutsche Tamoil / HEM als erster Tankstellenbetreiber beigetreten, wie Quantron weiter mitteilte. Man wolle prüfen, inwiefern Wasserstoff-Tankstellen entlang der mehr als 400 HEM-Tankstellen realisiert werden können. Die Standorte sollen in einem gestaffelten Prozess aufgerüstet werden.
„Wir wollen unseren Kunden die bestmögliche Lösung bieten. Die erfolgreich abgeschlossene Finanzierungsrunde gibt uns den notwenigen Spielraum, unsere FCEV-Entwicklung und unsere umweltfreundlichen Angebote weiterzuentwickeln und gleichzeitig unser dazu notwendiges Partnernetzwerk zu festigen“, sagt Quantron-CEO Michael Perschke. „So aufgestellt werden wir die Bedürfnisse unserer Kunden bestens erfüllen, einschließlich Reichweite, Nutzlast und Betankungszeit. Wir sehen uns jedoch nicht als Konkurrenten der bestehenden OEMs, sondern vielmehr als Plattformpartner für Engineering und H2-Betankung, um die Einführung von Wasserstoff als Energiequelle für den Verkehr zu beschleunigen, wobei der Schwerpunkt auf dem Schwerlast- und Langstreckentransport liegt.“
„Um der steigenden Nachfrage nach Wasserstoff in diesem Sektor Rechnung zu tragen, kombinieren wir mit unserer strategischen Partnerschaft Infrastruktur-Know-how mit Brennstoffzellen-Fahrzeugtechnologie zu einem Ökosystem“, fügt Alexander Peters von Neuman & Esser an. „Für die steigende Anzahl von Kunden entsteht dadurch Zugang zu einer vollintegrierten Mobilitätsplattform.“
FahrradSchieber meint
Oh, es ist das Wort „Wasserstoff“ gefallen!
Meine Prognose:
Dies wird der am meisten kommentierte Artikel des Tages…
Außer es kommt noch was über die VDA-Präsidentin ;-)
Torsten meint
Ich tippe auf den Artikel um den Bosch-Chef :-)
FahrradSchieber meint
Mist, noch ein zweiter Artikel mit „Wasserstoff“ und auch noch „Brennstoffzelle“, wie gemein ;-)
Ich glaube, Ihr Tipp ist besser!