Mercedes-Benz stellt sein Angebot auf Elektroautos um. 2030 wollen die Schwaben nur noch batterieelektrische Neufahrzeuge auf die Straße bringen – zumindest dort, wo es die Marktbedingungen zulassen. Die nächste, Anfang 2023 startende Generation der E-Klasse wird wahrscheinlich das letzte neue Modell auf einer Verbrenner-Plattform sein.
„Nach heutigem Stand ist die E-Klasse mit ihren Derivaten das letzte Modell von Mercedes-Benz, das auf einer reinen Verbrenner-Plattform entsteht“, sagte Entwicklungschef Markus Schäfer im Gespräch mit der Automobilwoche. Auch die S- und C-Klasse bauen bislang auf dieser Plattform auf und laufen laut dem Bericht mit Ende des Modellzyklus aus, wahrscheinlich sogar vor 2030.
Mit dem seit diesem Jahr erhältlichen EQE hat Mercedes bereits ein Pendant zur maximal plug-in-hybrid verfügbaren E-Klasse, das auf einer reinen Elektroauto-Plattform fährt. Die EVA2 (Electric Vehicle Architecture) wurde 2021 mit dem EQS im Segment der S-Klasse eingeführt. Mittlerweile wurden für beide Modelle auch SUV-Versionen vorgestellt. Hinzu kommen mehrere darunter angesiedelte Modelle der Elektroauto-Familie EQ, die noch auf Verbrenner-Plattformen basieren.
Ab Mitte des Jahrzehnts werden auch kompakte und mittelgroße Fahrzeuge von Mercedes auf einer speziell für den Elektroantrieb ausgelegten Architektur fahren. Die MMA (Mercedes Modular Architectur) soll allerdings bei Bedarf auch den Einsatz eines Verbrennungsmotors erlauben.
Schäfer sprach mit der Automobilwoche auch über wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Stromer. Mercedes hatte ein solches Modell mit dem GLC F-Cell bis 2020 knapp anderthalb Jahre in Kleinserie gebaut, plant künftig aber nicht mehr mit dieser Antriebstechnik.
„Bei Stückkosten, bei Energieeffizienz und dem benötigten Bauraum für die Tanks sehen wir erhebliche Nachteile“, so der Mercedes-Entwicklungschef. Die Brennstoffzelle sei für Lkw auf der Langstrecke sinnvoll, aber bei Pkw konzentriere sich Mercedes voll auf die batterieelektrische Zukunft. „Ich kann dort nur maximal effizient sein, wenn jedes Bauteil darauf abgestimmt ist.“
David meint
Langsam wird der Abgesang eingeleitet. Die Einschläge kommen näher. Herrlich!
MAik Müller meint
@David ? Wo lebst du ?
Mercedes hat vor ~3 Jahren die Entwicklung von Verbrenner eingestellt und die Bestellungen für die kommenden Verbrenner drastisch reduziert.
Das ganze Umbruch läuft doch schon seit 2010!
Gerd Heinrich meint
Es wird noch länger neue Verbrennermodelle geben, die ein Erfolg werden. Ob das bei einer neuen E-Klasse der Fall ist werden wir sehen. Das langjährige Prestige als Dienstwagen ist jedenfalls passé. War selber 7 Jahre Verbrenner-E-Klasse-Fahrer und würde mir heute sehr alt vorkommen wenn ich es noch tun würde.
EQE dagegen wäre super!
Solche Modell-Denke darf uns aber nicht davon ablenken, dass der wichtigste Indikator steigende Elektro-Zulassungen und fallende Verbrenner-Zulassungen sind. Und eben nicht einzelne Modell-Erfolge.
Yoyo meint
Ob diese fecegeliftete E-Klasse ihre Kosten wieder reinspielt?
Ich glaube eher nicht.
Peter meint
Was der Laie glaubt, ist das Eine. Was eine ganze Abteilung unter Einbezug von für Außenstehende unzugänglichen Detailinformationen über Marktentwicklungen kalkuliert, möglicherweise etwas Anderes.
Yoyo meint
Time will tell.
ID.alist meint
Warst Du nicht einer davon die Mercedes und BMW als die Nokia und Kodak der Automobilindustrie genannt haben?
Es gibt viele Leute, vor allem außerhalb der E-Mobility Blase, die weiterhin Verbrenner fahren wollen, und mit Hochnäsigkeit wird man die nicht überzeugen können.
MAik Müller meint
@ID.alist die 98% die einen Verbrenner fahren würden sich ganz sicher ein Eauto kaufen wenn es BEZAHLBAR wird.
Das gelaber das ein Eauto schlecht ist verstummt erst mit dem Kauf einen Emobils :) Dann allerdings gibt es nicht besseres.
Diesen Effekt kann man wunderbar an den z.B. VW-Verkäufern beobachten!