Audi entwickelt zusammen mit Porsche eine neue Plattform für besonders sportliche und hochwertige Elektroautos des Volkswagen-Konzerns. Ein Modell darauf wird die nächste Generation des Porsche Macan. Das „kleine“ SUV der Marke verzögert sich wegen Softwareproblemen, soll nun aber auf jeden Fall im nächsten Jahr in Produktion gehen. Die näherrückende Einführung hat der Hersteller zum Anlass genommen, Medien mehr zur Technik zu verraten.
Die neue Architektur heißt in Kurzform PPE, was für Premium Platform Electric steht. Mindestens Audi wird darauf weitere Modelle einführen, zunächst das SUV Q6 e-tron. Beim darauf folgenden Macan legt Porsche den Fokus auf möglichst dynamische Fahreigenschaften. „Der nächste Macan soll wieder das sportlichste Modell in seinem Segment sein“, sagte Powertrain-Manager Antoon Janssen dem Portal Edison.
In der rein elektrisch angebotenen neuen Generation des Macan kommt wie im Q6 e-tron laut dem Bericht eine 100-kWh-Batterie mit prismatischen Zellen zum Einsatz. 800-Volt-Technik werde besonders schnelles Laden ermöglichen. Mit über 270 kW soll der E-Macan sogar schneller als die 2019 eingeführte Sportlimousine Porsche Taycan Strom ziehen können. Die Batterie soll sich in weniger als 25 Minuten von fünf auf 80 Prozent füllen lassen.

Unterstützt eine Ladestation nur 400 Volt, aktiviert der Elektro-Macan das sogenannte Bankladen: Es wird dann ein Hochvoltschalter umgelegt und das Akkupaket virtuell in zwei 400-Volt-Einheiten aufgeteilt, die schneller geladen werden können. Effizienz und damit einen geringeren Verbrauch für eine größere Reichweite sollen permanenterregte Synchron-Elektromaschinen gewährleisten, die für das Porsche-SUV optimiert wurden. Passend zum stärkeren, hinter der Hinterachse positionierten Triebwerk wird im Heck ein Pulswechselrichter (PWR) mit Siliziumkarbid (SiC) statt Silizium verbaut.
Porsche stellt laut Edison Allradantrieb mit rund 470 kW (639 PS) Leistung in Aussicht – „zunächst einmal“, später könnte es den elektrischen Macan also in noch potenteren Versionen geben. Das Topmodell soll hinten ein elektronisch geregeltes Differenzial erhalten, um für einen „Performance-Hinterwagen“ zu sorgen. Es dürfte auch weniger kräftige Ausführungen und Heckantrieb zum Einstieg in die Baureihe geben. Porsche hat außerdem angekündigt, den aktuellen Verbrenner-Macan aufzufrischen und für einige Jahre flankierend zur neuen E-Auto-Generation weiterzubauen.
Da Porsche eine Hinterachslenkung anbieten wird, wird der E-Macan Edison zufolge etwas weniger Platz als Audis PPE-Pendant Q6 e-tron haben. Bei den Rädern soll es Angebote mit bis zu 22 Zoll geben. Optional sollen die Kunden zudem eine Luftfederung mit Zweiventil-Dämpfern für eine feinere Abstimmung ordern können.
Der Macan ist 2014 gestartet und heute das meistverkaufte Modell von Porsche. Was die neue Generation mit Elektroantrieb kosten wird, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Baureihe gibt es mit Benzinmotor ab rund 66.000 Euro. Porsche hat ehrgeizige Ziele und will mit dem Stromer wie derzeit bei der Verbrenner-Reihe auf 80.000 Einheiten pro Jahr kommen. Die Auslieferung wird ab 2024 erwartet.
Christian meint
Die PPE wurde von Audi und Porsche gemeinsam entwickelt. Audi ist federführend.
LOL meint
Was mich noch etwas wundert, ist denn die PPE bzw. der Macan und Q6 e-tron vom Radstand so viel kürzer als der FAT e-tron (jetzt neu Q8 e-tron) ? Denn der Q8 e-tron hat ja jetzt schon 100kWh.
Mich wundert die Bezeichnung Q8 e-tron auch sehr, aber das könnte es erklären. Der Verbrenner Q8 ist größer als der Q8 e-tron und ich hätte eher gedacht, dass der e-tron auf dem Q5 basiert. Also hätte Q6 e-tron gut gepasst, aber scheinbar wollte man das Fahrzeug deutlich höher positionieren und noch länger bauen, auch wegen der S-Variante. Ich dachte der Q6 e-tron auf PPE ersetzt den FAT e-tron, aber das wird dann wohl erst später folgen.
Ist wohl doch nicht so schlecht der e-tron.
Dark Erebos meint
Der Q6 etron ist von aussen kleiner als der Q8 etron.