Die Technische Universität Münden (TUM) stellt das im letzten Jahr ausgegründete Unternehmen LiBCycle genauer vor. Das Start-up hat eine Transportbox entwickelt, die die Handhabung von gebrauchten Akkupaketen von Elektroautos erleichtern soll. Daraus will das Unternehmen ein zusätzliches Geschäftsmodell aufbauen.
„Dank unserer Boxen machen wir es den Herstellern sehr einfach. Wir holen die Akkus ab und bringen sie direkt zum Recycler oder einem Second-Life-Anbieter. Alles was dazu nötig ist, ist der Auftrag, den Rest erledigt LiBCycle“, erklärt Mitgründer und Technikchef des Start-ups Áron Németh.
Der größte Kunde ist laut LiBCycle ein Jahr nach der Gründung die Automobilbranche. Die Autobranche habe aufgrund der Transformation zur Elektromobilität „einen gewaltigen Bedarf“ an Lösungen zur Entsorgung von Altbatterien und gebe diesen gerne an Dienstleister ab, so das Start-up.
Anders als in der Branche üblich, wird bei der LiBCycle-Box als Füllmaterial zwischen den einzelnen Akkumodulen auf loses Schüttgut verzichtet und auf flexible Glasfaserkissen gesetzt. Das ist laut dem Unternehmen nachhaltiger, vereinfache die Handhabung und die Boxen könnten schneller beladen werden. Die Box selbst und ihre Bestandteile sind zum Patent angemeldet.
Schon ein Jahr nach Gründung ist LiBCycle eigenen Angaben nach „Cashflow-positiv“. Es nimmt also mehr ein, als es ausgibt. „Wir wollen uns nicht von Finanzierungsrunde zu Finanzierungsrunde retten, sondern wollen unser Unternehmen nachhaltig gestalten“, so Gründer Philipp Brunotte.
Die Idee zu LiBCycle kam Brunotte und Németh während ihres Studiums an der TUM „Am Anfang hatten wir den Fokus noch auf unseren Transportboxen, auf den Wunsch unserer Kunden hin wurde aber schnell klar, dass wir ganzheitlich denken müssen und so nahmen wir auch die Logistik und das Recycling zusammen mit Partnerfirmen in die Hand“, so Brunotte.