Mazda hängt bei Elektromobilität bislang zurück. Das will der japanische Autobauer ändern und investiert dazu umgerechnet etwa 10,3 Milliarden Euro in seine Elektrifizierung. Das Unternehmen holt sich dazu auch Unterstützung von Partnern in Bereichen wie Batterien, Motoren und Computerchips.
Der Konzern teilte mit, seinen mittelfristigen Management-Plan bis 2030 aktualisiert zu haben. Das Ziel sei weiter das Erreichen der CO2-Neutralität in allen Geschäftsbereichen bis 2050, dazu werde auch das Fahrzeugprogramm weiter elektrifiziert. Das Umfeld der Branche habe sich in den vergangenen Jahren „dramatisch verändert“. Das gelte insbesondere für Europa mit dem wachsenden Anteil elektrifizierter Fahrzeuge und den damit verbundenen gesetzlichen Regelungen, so Mazda. Als Reaktion auf diese Veränderungen habe man einen Drei-Phasen-Plan bis 2030 erstellt.
Ab sofort bis 2024 will sich das Unternehmen in Phase eins darauf konzentrieren, gegenüber Veränderungen im Geschäftsumfeld widerstandsfähiger zu werden. Dazu fokussiert sich Mazda auf die Stärkung von Technologieentwicklung und Lieferketten sowie auf weitere Kostensenkungen. „Mazda treibt die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte weiter voran und wird attraktive Produkte einführen, die den Vorschriften in den jeweiligen Märkten entsprechen. Dabei setzt das Unternehmen konsequent seinen Multi-Solution-Ansatz um“, heißt es. Die Japaner werden also vorerst weiter auf mehrere Antriebsarten setzen.
In den Jahren 2025 bis 2027 will Mazda angesichts anspruchsvollerer Vorschriften in der zweiten Phase speziell in Europa die Elektrifizierung der Modellpalette weiter vorantreiben. „Dazu gehören sowohl die Verfeinerung und Nutzung der Elektrifizierungs- und Produktionstechnologien von Mazda als auch die weltweite Einführung neuer batterieelektrischer Fahrzeuge“, so das Unternehmen.
Komplett-Elektrifizierung bis 2030
Der Übergang zur Elektrifizierung werde in der dritten Phase bis 2030 abgeschlossen, erklärt Mazda weiter. Dies werde mithilfe von Kooperationen erreicht. Batterien will Mazda weiterhin von Partnerunternehmen wie Panasonic beziehen. Zusätzlich zu den bestehenden Lieferanten hat das Unternehmen kürzlich mit der japanischen Firma Envision AESC die Lieferung von Batterien für die Elektroauto-Produktion im Heimatmarkt vereinbart. Mazda prüft auch Investitionen in die Batterieherstellung.
Mazda hat darüber hinaus mit verschiedenen asiatischen, hierzulande kaum bekannten Partnern eine gemeinsame Entwicklung und Produktion „hocheffizienter elektrischer Antriebe“ vereinbart. In einem ersten Schritt zur Elektrifizierung aller Modelle ist Mazda einem Gemeinschaftsunternehmen beigetreten, das „hocheffiziente Produktionstechnik“ entwickelt und eine Produktions- und Lieferstruktur für E-Antrieb aufbaut. Zudem hat Mazda die gemeinsame Entwicklung von Wechselrichtern, einschließlich Siliziumkarbid-Halbleitern, vereinbart und eine Erklärung über eine gemeinschaftliche Entwicklung „fortschrittlicher Motortechnologien“ unterzeichnet. Zusammen mit zwei Partnerunternehmen hat der Konzern zudem ein Joint Venture für die Erforschung und Entwicklung von Motortechnologien gegründet.
Mazda geht nun davon aus, dass im Jahr 2030 zwischen 25 und 40 Prozent des weltweiten Absatzes auf Elektroautos entfallen werden. Das ist eine Steigerung gegenüber der früheren Prognose des Konzerns, wonach E-Fahrzeuge nur ein Viertel des Gesamtvolumens ausmachen werden. „Bis zum Jahr 2030 werden wir eine umfassende Einführung von batteriebetriebenen E-Fahrzeugen vornehmen“, sagte CEO Akira Marumoto. Konkrete E-Auto-Ziele nannte er nicht.
Mit den Informationen zu seinem neuen Plan veröffentlichte Mazda den Entwurf eines Sportwagens. Zur Technik des Vision Study Model (Artikelbild) und einer möglichen Serienfertigung äußerte sich die Marke nicht.
Mazda will auch die Sicherheit seiner Fahrzeuge weiter verbessern – „mit dem Ziel, dass 2040 keine tödlichen Unfälle mehr unter der Beteiligung von Mazda Fahrzeuge passieren“. Ein zentraler Aspekt sei die Entwicklung fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme.
Steven Caroli meint
Dass die Verkaufszahlen im VW-Konzern weiter zurückgehen werden, davon gehe ich auch aus (obwohl ziemlich treuer VW-Kunde).
Ich denke, es spielen mehrere Faktoren eine Rolle. So der allgemeine Rückgang der Zahlen in der Branche seit dem Peak vor einigen Jahren, weil wir gefühlt immer mehr in Dauerkrisen uns bewegen und entsprechend das Geld mehr „zusammenhalten“. Und die veränderten und sich weiter verändernden Marktstrukturen: Es sind mehr neue Player auf dem Markt, aus China vor allem und nicht nur von dort. Selbst wenn die erst mal kleine, unterschiedlich schnell anwachsende Stückchen vom Kuchen mitessen, so müssen naturgemäß andere, etablierte Stakeholder eben prozentual Anteile vom Ganzen abgeben. IBM ist auch nicht mehr der „Monopolist“ am IT-Markt wie vor 30 Jahren, aber durchaus mit sechsstelliger Mitarbeiteranzahl auf dem Weltmarkt weiter aktiv in sehr verändertem Umfeld.
Steven Caroli meint
Sorry, war als Antwort auf OMG weiter unten und Thema VW dort gedacht.
elbflorenz meint
2022: Maz da
2032: Maz weg
South meint
Uff. Also im Jahr 2030 für BEV nur 20-40% wäre enttäuschend und ist m.E. auch deutlich zu niedrig. In 2022 lag der BEV Anteil (ohne Hybride!) ca. bei 15 % Prozent (trotz Krieg!). Dies wäre ja gerade mal das gut doppelte in 8 Jahren! Die Werte werden wir wohl eher 3-4 Jahre vorher in 2026-2028 erreicht haben.
Auf einen großen Marktanteil zu verzichten, der über ein Drittel der Zulassungen ausmacht, wie will ein Hersteller, wie will MAZDA das überleben ?
Und nur die Karosserie zu liefern, dass wir auf Dauer auch nicht reichen…. auch falls die magere Prognose eintreten würde….
MAik Müller meint
@South bist du von der REALITÄT mit den FEHLENDEN Fabriken wirklich enttäuscht?
Meine Prognose zu den ZULASSUNGSZAHLEN wird immer TREFFEDNER.
Das Merkst nun auch du mit jedem weiteren INVESTMENT der AUTOHERSTELLER.
Applaus — Applaus — Applaus — Applaus — Applaus — Applaus — Applaus —
Wenn es nach mir ginge hätte ich schon 2010 ein Wettrennen mit tesla um die größten Akkufabriken gestartet. So aber tuckern wir halt noch eine paar Jahre mehr mit den Kantterbüchsen rum.
Was die industrie vorgibt MUSS man als Einzelner tatsächlich hinnehmen.
Tim Leiser meint
Ich KANN es einfach nicht GLAUBEN, was der da erzählt. Das hat mit der REALITÄT nur FÜNF gemeinsame PAUSEN im SCHULHEFT. Setzen SECHS!!!
MAik Müller meint
@Tim Leiser so ganz langsam verstehen Sie das Problem der Fabriken.
Die Eautos kommen nämlich nicht aus dem Autohaus so wie der Strom aus der Steckdose. Was für ein Lacher.
South meint
Bitte lesen. Ich habe geschrieben „wäre enttäuschend“, also dass ich die Prognose nicht Glaube.
Und Nein. Man muss gar nix hinnehmen und mit einer Knatterbüchse tuckern… Klar. nicht jeder will/kann ein neues Auto kaufen …
Und Supernein. Ich kenne deine Prognose nicht, aber jemand der beharrlich leicht nachweisbar falsche Tatsachen schreibt… ehrlich, wie valide ist so eine Prognose ?
Und die Rahmenbedingungen ändern sich dauernd. Selbst eine gute, fundierte Prognose aus 2010 hat bestimmt nicht Cov19 oder Ukraine Krieg auf der Pfanne….
Heiner Merbach meint
„Kantterbüchsen“??
Mäx meint
Die 15% sind aber auf Europa bezogen oder?
Mazda spricht von weltweit. Das muss man immer bedenken.
Aktuell liegt man wohl so bei irgendwas unter 10% BEV Anteil weltweit.
Eine Verdopplung davon in knapp 10 Jahren ist doch sehr konservativ.
40% halte ich für durchaus realistisch, mit Potential für mehr.
Allerdings kenne ich Mazdas Hauptabsatzmärkte und Kundschaft nicht so gut.
Torsten meint
Das Fahrzeug auf dem Foto sieht aber schon ein bisschen gut aus.
MAik Müller meint
Wie bei fast allen Herstellern BEGINNT die MAssenemobilität erst AB ~ 2030 mit den entsprechenden STÜCKZAHLEN.
De Bisherigen Stückzahlen sind ja extrem gering und eigentlich nicht der Rede wert und haben nicht mit der Massenemobilität zu tun.
banquo meint
2030 ist viel zu spät. Mazda hat bisher nur ein EV SUV Modell mit einer Reichweite von ca 150km. Die E-Mobilität zieht jetzt an und auch ein wesentlicher Generationswechsel in der Batterietechnik zeichnet sich ab die selbst ohne Lithium auskommt.
David meint
Das ist halt alles unambitioniert und wirkt, wie nur mit halber Hand gemacht. Mich erinnert das an Kollegen aus Südeuropa, die auch noch nicht gemerkt haben, dass sich die Elektromobilität vollständig durchsetzen wird. Nur arbeiten diese Bekannten von mir nicht in der Automobilbranche, also ist es egal. Mazda arbeitet in der Automobilbranche, also ist es nicht egal. Andererseits kommen genau daher die Chancen z.B. für einen Konzern wie VW, wo alles auf einen gigantischen Rollout von MEB-Fahrzeugen zur Mitte des Jahrzehnts ausgelegt ist. Dann werden eben viele bisherigen Mazda-Fahrer demnächst im VW sitzen.
OMG meint
Wohl eher in einem Tesla. VW hat seine Verkäufe von über 11Mio Autos auf 8Mio pro Jahr reduziert. Ich denke wenn sie in den nächsten Jahren bei ca. 5Mio ankommen (und das incl. Verbrenner), wird Tesla mit einem Volumenmodell (vielleicht Model 2 oder 1?) zum Spurt, und VW zum Fall ins Bodenlose ansetzen. Was von dem Betrügerkonzern noch übrig bleiben wird, mag ich nicht vorauszusehen, aber Porsche wird schon noch dabei sein. Also keine Angst, du wirst dein Taycan Spielzeug noch ne Weile fahren können. ;-)