Das Maschinenbauunternehmen Caterpillar hat seinen ersten batterieelektrischen Bergbau-Groß-Lkw vorgestellt. Mit dem Prototyp 793 will das US-Unternehmen Erfahrungen mit der alternativen Antriebsart sammeln. Steinbruchmuldenkipper werden auch in Europa eingesetzt, später möglicherweise in Form von Caterpillar-Modellen mit Elektroantrieb.
„Unser globales Team hat sich zusammengetan, um diesen Batterie-Truck in einem beschleunigten Tempo zu entwickeln, damit unsere Kunden ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen erfüllen können“, sagte Denise Johnson von Caterpillar. „Diese Demonstration ist ein bedeutender Meilenstein, und wir freuen uns darauf, dass diese Trucks in naher Zukunft bei unseren Kunden auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen werden.“
Das Unternehmen hat im letzten Jahr ein Programm gestartet, das sich auf die schnelle Entwicklung und Validierung von batteriebetriebenen Trucks bei Kunden konzentriert. Vor teilnehmenden Kunden wurde jüngst eine Demonstration des elektrischen 793 auf einer sieben Kilometer langen Strecke durchgeführt. Bei voller Beladung erreichte der Lkw laut den Entwicklern eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Das beladene Fahrzeug legte eine Strecke von einem Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 12 km/h an einer Steigung von 10 Prozent zurück.
„Außerdem fuhr der Lkw einen Kilometer eine 10-prozentige Steigung hinunter, wobei die Energie, die normalerweise in Form von Wärme verloren ginge, aufgefangen und in die Batterie zurückgeführt wurde“, hieß es. Nach Abschluss der Demonstration habe das Elektrofahrzeug noch über genügend Energie in der Batterie verfügt, um weitere Fahrten durchzuführen. Konkretes zur Technik und Leistungswerte teilt Caterpillar noch nicht mit.
Der Prototyp des E-Lkw wurde auf dem Gelände Tucson Proving Ground von Caterpillar im US-Bundesstaat Arizona, gebaut. Der Konzern will das Testgelände durch die Installation und Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zum nachhaltigen „Bergwerk der Zukunft“ machen. Ziel sei es, nachhaltige Lösungen zu implementieren und zu erproben, die Bergbauunternehmen in ihren eigenen Betrieben einsetzen können.
„Die Umgestaltung des Tucson Proving Ground ermöglicht es Caterpillar, sein Engagement für die Energiewende unter Beweis zu stellen und seine Kunden bei der gemeinsamen Bewältigung der Veränderungen besser zu beraten“, so Johnson. „Wir wissen, dass Bergleute nur mit einer integrierten Lösung auf Standortebene ihre CO2-Reduktionsziele erreichen können, und wir sind hier, um sie dabei zu unterstützen, die Art und Weise des Bergbaus für kommende Generationen neu zu definieren.“
Moritz meint
ich dachte sowas gibt es schon. ich meine mich an einen artikel erinnern zu können wo so ein fahrzeug immer beladen den berg runter fährt und leer den berg hoch. durch die reku mit hoher last und den weg wieder hoch ohne ladung, muss dort quasi nie nachgeladen werden.
leider auch eher ein sonderfall, dass der abbauort höher liegt..
Stefan meint
Das war ja kein Caterpillar.
Der Schweizer elektrische Muldenkipper basierte auf einem Komatsu-Fahrzeug.
siehe Artikel vom 1.5.2018
Dirk meint
In Erzberg, Österreich fahren dieselelektrische Kipper, Da wird Eisenerz oben am Berg abgebaut und nicht in der Grube:
https://www.steiermark.com/de/Erzberg-Leoben/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Abenteuer-Erzberg_isd_281388
https://www.liebherr.com/de/deu/magazin/mining-truck/mining-truck.html
Soweit ich sehen kann aber ohne Batterie, also ohne Rekuperation.
Stefan meint
Die gefahrenen Strecken in den Bergwerken/Tagebauten sind nicht lang. Aber eben sehr viele hintereinander. In Europa wird häufiger auf Förderbänder gesetzt.
Flo meint
Da könnte BMW vom Kühlergrill noch was lernen. :-)