Das schwedische Unternehmen Northvolt hat erklärt, 4,5 Milliarden Euro in den Bau einer Batteriezellenfabrik in Schleswig-Holstein investieren zu wollen. Doch die Pläne für die Großfabrik in der Kleinstadt Heide gut hundert Kilometer nördlich von Hamburg könnten sich verzögern. Die Chancen für das Projekt sind laut der Politik aber weiter gut.
„Wir sind entscheidende Schritte vorangekommen“, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach einem Treffen mit dem Chef des Northvolt-Konzerns Peter Carlsson. „Das gemeinsame Gespräch mit Peter Carlsson und Robert Habeck heute in Berlin war sehr erfolgreich.“
Der Bundeswirtschaftsminister habe nochmals die deutliche Unterstützung des Bundes zum Ausdruck gebracht und aufgezeigt, wie offene Fragen etwa der Bundesförderung und des Industriestrompreises geklärt werden können. Diese spielten eine wesentliche Rolle für die Investitionsentscheidung von Northvolt. „Peter Carlsson hat erneut klargestellt, dass es keinen Zweifel an dem Vorhaben gibt, dieses Projekt in Heide umzusetzen“, so Günther. „Auf Basis dieses Gespräches gehe ich davon aus, dass im ersten Quartal 2023 eine Entscheidung getroffen wird.“
Nach dem Gespräch mit dem Northvolt-Chef geht Günther davon aus, dass bis dahin „die letzten Faktoren für ein hoffentlich positives Ergebnis“ zu klären sind. Die Landesregierung werde alles in ihrer Macht Stehende für die Realisierung des Projektes tun. Dies sollte auch für noch ausstehende Klärungen zwischen Unternehmen, Bund und EU gelten.
Zunächst war noch für dieses Jahr mit einer Entscheidung gerechnet worden. Die Inbetriebnahme der deutschen Nortvolt-Akkufabrik war für 2025 in Aussicht gestellt worden. Ob sich dieser Termin bei einer Realisierung des Projekts halten lässt, ist offen.
Dass sich die Fabrik in Heide verzögern könnte, liegt laut Carlosson an den hohen hiesigen Strompreise und neuen, umfangreichen Subventionen in den USA. Deshalb könnte sich das Unternehmen zunächst dort ansiedeln. Der Landtag sprach sich erst kürzlich einstimmig für eine bestmögliche Unterstützung der Northvolt-Pläne für Heide aus. „Wir wollen das unbedingt“, betonte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos).
Michael meint
Das spaet einige Leitungen nach Süddeutschland. Gute Entscheidung.
Stefan meint
Northvolt müsste sich eben einige Windräder zur Eigennutzung kaufen.
Sie gehen ja in den hohen Norden Deutschland, weil dort viel Windstrom zur Verfügung steht.
Von der Logistik wären andere Standorte näher zu Autofabriken oder Häfen (Rohstoffe) sinnvoller. (Niedersachsen z.B.)
Shullbit meint
Warum? Ich wohne in der Region und man freut sich, falls das klappt. In Heide gibt es bereits einiges an chemischer Industrie. Ist sind keine besonderen Umweltbelastungen absehbar, aber eben viele gutbezahlte Arbeitsplätze. Mit Customcells und dem Fraunhofer-Institut in Itzehoe gibt s in der Nähe auch viel Batterieforschung.
Saturn meint
Wo bleiben die Bürgerinitiativen um das Werk zu verhindern?
OpaTesla meint
Ist doch kein böser Ami…
Peter meint
Quark.
VW ist in Wolfsburg auch betroffen.
Randy meint
Jaa, die Blasenbewohner mal wieder hier…
alupo meint
Echt?
In der großen Zeitung hier liest man immer nur Kritisches und Abwertendes über Tesla in Grünheide, aber nichts über VW. Dabei wird immer darauf geachtet, dass der CEO auch mehrmals namentlich genannt wird.
Dann ist das wohl von der Zeitung hier massiv gefiltert wenn sich dort auch Leute auf Bäumen niederlassen oder Anschläge auf die Stromversorgung durchführen, oder?
Somit ist Twitter mit den ganzen free speech Maßnahmen und der Bot-Unterdrückung bald wohl die bessere Informationsquelle als Zeitungen oder gar Spiegel & Fokus etc..
Gut zu wissen…