Mercedes‑Benz Vans gibt mit dem Concept EQT Marco Polo einen Ausblick auf einen neuen Micro-Camper auf Basis des demnächst startenden vollelektrischen EQT. Die Serienversion soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorgestellt werden.
„Für uns ist die Zukunft elektrisch – unabhängig von der Größe oder dem Einsatzzweck eines Vans. Jüngster Beweis dieser strategischen Ausrichtung ist unser neuer EQT mit vollelektrischem Antrieb“, sagt Klaus Rehkugler, Leiter Vertrieb Mercedes‑Benz Vans. „Mit dem Marco Polo Modul haben wir zudem zeitnah eine erste, einfache Lösung für den vollelektrischen Camping-Ausflug im Angebot. In der zweiten Jahreshälfte 2023 planen wir, unser Angebot mit einem vollwertigen und ebenfalls vollelektrischen Micro-Camper noch weiter auszubauen. Das Concept EQT Marco Polo gibt bereits jetzt einen ersten Ausblick auf das kommende Serienfahrzeug.“
Concept EQT Marco Polo
Das Concept EQT Marco Polo basiert auf der EQT‑Variante mit langem Radstand. Zur Ausstattung des seriennahen Konzeptfahrzeugs gehört unter anderem ein Aufstelldach mit Dachbett. „Dank einer Scherenkonstruktion lässt sich das Aufstelldach mit geringem Neigungswinkel zum Fahrzeugdach einfach anheben. Damit bietet das Concept EQT Marco Polo im Fond ausreichend Platz, um aufrecht zu stehen“, heißt es. „Darüber hinaus lässt sich das Aufstelldach für das Camping-typische Freiheitsgefühl mit einem Reißverschluss an der Rückseite rundherum oder in Fensterform öffnen. Das Dachbett verfügt über eine Liegefläche, die 1,97 Meter mal 0,97 Meter misst. Für hohen Schlafkomfort sorgt u.a. ein punktelastisches Tellerfedersystem.“
Im Fond befindet sich eine weitere klappbare Schlafmöglichkeit mit 2 Meter mal 1,15 Meter. Dazu findet sich direkt in der zweiten Sitzreihe hinter dem Fahrersitz ein Element mit versenkter Spülmöglichkeit und einer ebenfalls versenkten, 16 Liter fassenden Kompressor-Kühlbox. Direkt daneben ist eine von zwei Sitzbänken. Eine weitere Sitzgelegenheit befindet sich auf der linken Fahrzeugseite im Innenraum. Das hier eingebaute Schubladensystem bietet Stauraum für Campingzubehör. Ebenso findet sich hier ein Induktionskochfeld sowie eine aus dem Fahrzeuginnenraum ausziehbare Schublade mit flexibel entnehmbarem Gaskartuschenkocher, sodass zwei Möglichkeiten zum Kochen bestehen.
Auf der rechten Fahrzeugseite im Innenraum ist ein ausklappbarer Tisch, der zudem elektrisch höhenverstellbar ist. Darüber hinaus sind weitere Staufächer integriert. Alle Möbel-Elemente im Innenraum lassen sich laut Mercedes mit wenigen Handgriffen in weniger als fünf Minuten durch zwei Personen entnehmen. So ist der vollelektrische Micro‑Camper bei Bedarf auch als Alltagsfahrzeug nutzbar. Mit seiner Höhe von unter zwei Metern kann er in gängige Garagen, Parkhäuser und Waschanlagen einfahren.
Der Concept EQT Marco Polo hat ein Solarpanel auf dem Aufstelldach. Dieses sowie eine zusätzliche, herausnehmbare Batterieeinheit ermöglichen die autarke Energieversorgung der Campingeinheit für einen gewissen Zeitraum und schonen die Reichweite. Die zusätzliche Batterie ist während des Gebrauchs in einer Schublade in der Sitzbank untergebracht. Zum Laden kann sie entnommen und etwa an der Steckdose zu Hause oder auf dem Campingplatz geladen werden.
Als weitere Highlights nennt Mercedes ein Sonnensegel, das an der Fahrzeugseite angebracht ist, sowie eine Verdunkelung der Fond-Fenster. Letztere lassen sich auf Knopfdruck einfärben, Vorhänge oder Rollladensysteme braucht es so nicht.
EQT Marco Polo Modul
Mit dem ein- und ausbaubaren Marco Polo Modul, das unter anderem für den neuen EQT mit kurzem Radstand verfügbar sein wird, will Mercedes‑Benz „zeitnah“ eine Lösung für grundlegende Camping-Ansprüche anbieten. Mit der serienmäßigen Bett- und optionalen Kücheneinheit werde der EQT im Handumdrehen zum einfachen Reisebegleiter, so die Schwaben.
Die Betteinheit bietet eine 2 Meter mal 1,15 Meter große Liegefläche. „Ein punktelastisches Tellerfedersystem und eine zehn Zentimeter dicke Matratze sorgen für ergonomisches Liegen bis in die Randbereiche“, erklärt Mercedes. Zur Nutzung wird das Bettgestell nach vorne ausgezogen und die Matratze ausgeklappt. Während der Fahrt befindet sich das Gestell mit zusammengefalteter Matratze im Kofferraum. Die Fondsitze können dann uneingeschränkt genutzt werden.
Zum Serienumfang gehören außerdem händisch anzubringende Verdunklungselemente für die Fensterscheiben und ein Belüftungsgitter mit Insektenschutz, das zwischen Scheiben und Rahmen geklemmt werden kann. Ebenfalls serienmäßig sind zwei Fenstertaschen zwischen C- und D-Säule für kleinere Utensilien.
Die optionale Kücheneinheit basiert auf einem Schubladensystem. Sie umfasst ein Spülbecken mit 12-Liter-Wassertank, eine 15-Liter-Kompressor-Kühlbox und einen entnehmbaren Gaskartuschenkocher. Weitere Schubladen bieten Platz für Besteck, Geschirr und Lebensmittelvorräte. Darüber hinaus sind in Kombination mit der optionalen Kücheneinheit zwei Campingstühle und ein Tisch erhältlich. Der Tisch bietet zwei verschiedene Füße. So kann er sowohl im Freien aufgestellt als auch im Innenraum des EQT an der Mittelkonsole befestigt werden.
Sollte die Bett- beziehungsweise Kücheneinheit nicht benötigt werden, gelinge dank des geringen Gewichts der Ein- und Ausbau mit nur wenigen Handgriffen und in kurzer Zeit, so Mercedes. Die Fixierung bei Anbringung erfolgt an den Verzurrösen im Kofferraum.
EQT ab rund 49.000 Euro
Der neue, in der Kurzversion 4498 Millimeter lange EQT soll „in naher Zukunft“ bestellbar sein. Die Preise beginnen bei rund 49.000 Euro. Zum Marktstart stehen ein Elektromotor mit 90 kW (122 PS) Leistung und ein Maximaldrehmoment von 245 Newtonmetern zur Verfügung.
Die Lithium-Ionen-Batterie sitzt im Unterboden vor der Hinterachse mit einer nutzbaren Kapazität von 45 kWh. Angaben zur Reichweite gibt es noch nicht. Wechselstrom (AC) kann der EQT mit seinem Bordladegerät mit bis zu 22 kW ziehen. An öffentlichen Schnellladesäulen lässt sich Gleichtrom (DC) mit 80 kW nachfüllen, die Ladezeit beträgt dann 38 Minuten von 10 bis 80 Prozent der Batteriekapazität.
Draggy meint
Das ist dich dieser Renault Caviar Motel.
An sich mag ich dir Idee, ein kleiner netter Camper, wobei ich das Dach nicht ganz verstehe, da ist doch kein Bett darunter, wozu also der extra Aufwand, das Dach aufstellbar zu machen?
Würde da noch ein extra Bett sein würde das Sinn machen aber so?
Stefan meint
Es geht vermutlich um genug Höhe, damit man im Fahrzeug auch mal stehen kann – bei Regenwetter manchmal nutzlich.
David meint
Lesen hilft, dann erfährt man, dass neben der Stehhöhe auch ein Dachbett mit 1,97m x 0,97 m der Grund ist.
David meint
Wenn das Fahrzeug ernsthaft nur mit 45 kWh kommt, ist der Camper-Umbau ein Witz. Dann kann man ja maximal im eigenen Schrebergarten campen.
ECar meint
In der Tat sind die angegebenen 45 kWh nur ein Witz. Bei anzunehmenden Verbrauch von ca. 25 kWh wird man nach 150km schon nervös.
DerMond meint
Neben dem Schrebergarten böten sich noch Ladeparks an. Der Weg ist das Ziel.
David meint
Da war ich nicht drauf gekommen: Aber, klar, Ferien in heimischen Ladeparks.
Herbs meint
Auch an der BAB Raststätte gibt es Hotels!
THeRacer meint
… der Weg ist das Ziel. Für einen entspannten Urlaub ein gutes Motto. ;-)