Die zum chinesischen Konzern Great Wall Motor gehörende Elektroauto-Marke Ora bringt ihren Kleinwagen Funky Cat nach Europa. Hierzulande wird das Modell über die Emil Frey Gruppe importiert. Im Gespräch mit e-medienportal.net äußerte sich Christian Andersen, General Manager Marketing und PR bei der Frey Importservices in Friedberg, zu den Plänen der neuen Marke.
Der Funky Cat kommt Anfang 2023 in Deutschland auf den Markt. Die Bezeichnung „Cat“ steht im chinesischen Kulturraum für Begleiter und Freund, „Funky“ bedeutet das Unkonventionelle. In Deutschland will Ora im kommenden Jahr 6000 Fahrzeuge verkaufen. Vom im Herbst startenden zweiten Modell, dem viertürigen Coupé Next Ora Cat, sollen 2023 noch einmal 1500 Einheiten abgesetzt werden.
Neben Deutschland startet der Funky Cat in Großbritannien, Schweden und Israel. Weitere Märkte sollen folgen. Das Angebot könnte laut Andersen später auch ein SUV umfassen.
„Wir positionieren uns im Premium-Segment. Die Qualität zeigt sich nicht nur in den Materialien und der Verarbeitung, sondern auch im NCAP-Test, bei dem Ora hervorragende Werte in allen Kategorien erreicht hat“, so Andersen. Der Funky Cat komme mit zwei unterschiedlichen Batterien mit 48 kWh und 63 kWh auf den Markt. Die Reichweiten lägen bei gut 310 und mehr als 420 Kilometer. Für die Batterie gebe es eine achtjährige Garantie, beim Fahrzeug liege sie bei fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung.
Für den Vertrieb peilt Ora 200 Händler in Deutschland an. Darunter kommen laut Andersen viele aus dem Mitsubishi-Netz, aber nicht alle. Die Positionierung der Modelle sei sehr städtisch, deshalb achte man genau darauf, zur Marke passende Händler auszuwählen. Das Interesse im Handel sei sehr groß. Beim Start im Januar werden es laut dem Manager bereits mehr als 140 Händler sein, die einen Vertrag unterschrieben haben.
Kunden sehe man „überall“, erklärte Andersen. „Wir haben Kunden im Visier, die Wert auf Qualität legen und etwas haben wollen, das nicht jeder hat. Wir können uns Funky Cat aber auch sehr gut als Zweitfahrzeug für Familien vorstellen.“ Zwar haben chinesische Autos in der Vergangenheit die Erwartungen nicht erfüllen können, die Offenheit gegenüber Produkten aus der Volksrepublik sei aber immer größer geworden.
Mit Blick auf die Lage in fünf Jahren sagte Andersen: „Ich sehe uns vor einer sehr positiven Entwicklung.“ Mit den in diesem Zeitraum geplanten Produkteinführungen werde man in Deutschland „eine sehr gute Position erreicht haben“. Great Wall Motor sei gekommen, um zu bleiben. „Unser Ziel ist es, als fest etablierte Marke dazustehen.“
Shullbit meint
Ein chinesisches Unternehmen mehr, dass auf dem deutschen Markt erst mal scheitern wird. Die sind auf dem Heimatmarkt alle konkurrenzfähig zu Premiummarken wie Audi, Lexus, Mercedes usw. und sie glauben dann, dass das hier genau so wäre. Sie treten hier aber als absolute No-Names an. Sie treten an mit richtig miserablen Marken- und Produktnamen „Funky cat“ oder „Wey Coffee“, für die man sich hier tendenziell schämt: „Ich fahre E-Klasse“. „Und ich eine Funky Cat“ Und sie treten an in einem Segment, in dem die große Mehrheit der Fahrzeug als Firmenwagen gekauft wird, wo Image mit der wichtigste Faktor ist. Auch Nio musste seine Strategie schon ernüchtert anpassen. Ora wird das auch müssen.
Das alles heißt überhaupt nicht, dass Nio, Ora und co. schlechte Autos bauen. Aber Lexus, Genesis und Infinity sind auch gute Autos und hierzulande so gut wie unverkäuflich.
Über all den Expansionslänen schwebt ansonsten noch das Damoklesschwert eines eskalierenden Twaiwan-Konfliktes. U.a. Habecks Ministerium plant fest damit, dass China in den nächsten Jahren in Sachen Taiwan Ernst macht. Dann war es da mit den chinesischen Marken auf dem deutschen Markt. Als Retourkutsche wird dann auch china für BMW, Mercedes und Co. passe sein. Das ist deutschen Automanagern wohl auch bewusst. sie machen einstweilen weiter, weil sie wohl fest darauf vertrauen, dass auch sie „too big to fail“ sind. Wenn der chinesische Markt wegbrechen sollte, dann gibt es Milliarden vom deutschen Steuerzahler und bis dahin haben wir Spaß bei der chinesischen Party…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Wenn der chinesische Markt wegbrechen sollte, dann gibt es Milliarden vom deutschen Steuerzahler …“.
Glaube ich eher nicht, da dann der Staat keine Milliarden mehr aus Steuereinnahmen hat.
Shullbit meint
Steuereinnahmen sind diesbezüglich irrelevant ist. Relevant ist,ob deutschland noch neue Schulden aufnehmen kann. Das wird zu bejahen sein.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Was steht dazu im Grundgesetz?
elbflorenz meint
Was haben sie denn gegen eine Wiedervereinigung von China?
Taiwan wird – anders als die DDR früher – von fast keinem Land anerkannt.
Also ist es auch kein Land. Sondern nur eine – eher kleine – Provinz von China.
Und für 23 Mio EW einen Markt mit 1,4 Mrd plus verbündete Staaten mit 100den Mio EW aufzugeben, ist einfach nur dumm.
wiesmaim meint
Wenn alle mit etwas rechnen tritt es sowieso nicht ein. Vom Tibet-Konflikt redet übrigens auch keiner mehr.
Habeck ist doch ahnungslos, will das China-Geschäft mit Indonesien ersetzen, wo dort jetzt außerehelicher Geschlechtsverkehr strafbar ist
Shullbit meint
Leute wie Sie wussten auch bis Mitte Februar, das Putin ja ein kühler Stratege ist und keinesfalls so bekloppt, in die Ukraine einzumarschieren. Und unabhängig davon, was Sie oder ich glauben: Fakt ist, dass sich der chinesische Ton gegenüber Taiwan in den letzten Jahren drastisch verschärft hat und es gute Gründe für die Annahme gibt, dass Xi die Wiedervereinigung des „Mutterlandes“ als seine Mission und sein Vermächtnis ansieht, das zu seinen Lebzeiten umgesetzt werden soll.
wiesmaim meint
Ich stelle es nicht in Abrede dass Xi dass will, aber zum einen wird er subtliler vorgehen (zB Taiwan erstmal von der Festlandversorgung abschneiden) und zum anderen ist die Frage wie sich Europa dazu verhalten wird. In der Regel mit gegenseitiger Blockade durch Verfahrensfragen
150kW meint
„Produktnamen „Funky cat“ oder „Wey Coffee“, für die man sich hier tendenziell schämt: “
Hatte mich auch gewundert das sie für Europa extra noch „funky“ vorgesetzt haben. Andersrum, also in China Funky Cat und in Europa nur Cat wäre wohl deutlich besser gewesen.
Tom meint
Ich hoffe den Marketing-Menschen ist bewusst, dass ein solcher Anspruch nicht nur bedeutet höhere Preise für seine Autos aufrufen zu können. Die Autos werden dann auch mit dem Maßstab des „Premium Segments“ gemessen. Und da kann man seinen Ruf – insbesondere als absoluter Neuling auf dem deutschen Markt – sehr leicht und schnell verspielen.
Wir werden sehen wie gut es gelingt. Ich bin leider skeptisch….
Anti-Brumm meint
Ist das Logo dieser Funky Cat eigentlich ein Katzenhintern, oder was soll das darstellen?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das ist mir eigentlich ziemlich egal. VW Volkswagen hat ja auch nicht mehr mit Volkes Wagen zu tun. Und BMW ist auch von der Namensgebung und der Symbolik her in der Zukunft ein nicht mehr plausibler Begriff (zumindest für die junge Generation). Und Mercedes ist auch nur noch ein einstrahliger Stern (zu Lande und fertig).
GerhardF meint
Also wer das Auto mal in Natura gesehen hat (so wie ich neulich auf der Autobahn), der lacht doch laut über die Überschrift dieses Artikels – das ist doch klar……
Randy meint
Ist halt das typische Marketing Geschwätz, diese Positionierung im Premium Bereich dient nur dazu um auch Premium Preise rechtfertigen zu können. Was ich bisher von Ora Cat so gesehen haben, herrscht im Innenraum Plastikwüste, und von vorne sieht das Fzg. aus wie ein „frisch gefyctes Eichhörnchen“.
Dagobert meint
Dort positionieren sich schon viel zu viele mit ihren BEVs – Vom Großkonzern bis zur Hinterhofklitsche.
Die wenigsten werden diese Positionierung die nächsten 5 Jahre überleben.
Envision meint
Ist echt schwierig jemand zu finden der das nicht behauptet, hhm.
Warum versucht keiner das frühere Skoda Erfolgsmodell, solide, praktischen Autos zu kleinen Preisen, da kommt irgendwie nix aus China, die für sowas eigentlich prädestiniert wären und Kundschaft gäbe es da genug.
Eventuell ist die Zeit auch vom EU Wahn zerstört der heute unfassbare Menge an Assistenten und Ausstattungen zur Pflicht erhebt, die selbst konventionelle Kleinwagen kaum noch wirtschaftlich abbildbar machen.
Fernziel wäre ja für viele Politiker wohl der autofreie Bürger (oder Kollektivmitglied?) und darauf läufts raus.
South meint
Mann, mann. Da haben sich zwei gefunden. Envision. Echt jetzt. EU, Politik alle doof nur ich nicht? Fahr mal in ein Land wie China, Türkei, Russland … und da gehts noch steiler bergab Syrien, Libyen. Jedes extreme undemokratische Regime befördert die eigenen Anhänger auf wichtige Posten, egal ob geeignet oder nicht. Muss viel Geld für Repressionen (Unterdrückung / Folter ist teuer) und Geschenke/Bestechung ausgeben und irgendwann muss einer die Zeche zahlen. Und das mein lieber Freund. Wirst du als einfacher Bürger sein. Der Rest kann es sich leisten zu verduften und den Besitz in Sicherheit zu bringen…
Da musst du keine Geschichtsbücher bemühen. Schau dir erste Stufe bei Erdogan an. Aktuell freuen sich die Bürger dort über gefallene Inflation. Nur noch 84% !
Klar EU ist nicht perfekt. Demokratie ist immer auch mit Kompromissen oft mit Umwegen verbunden, aber auf Dauer kommen die wichtigsten Impulse in die Umsetzung. In der DDR hätte es kein E Auto gegeben… und das hatte einen Grund…. wenn wir in einem extremen Regimen leben müssten, würden wir uns sicher nicht in einem Blog über E Autos austauschen … schon gar nicht mit offener Meinung ,,,
David meint
Ja, aber so funktioniert das nicht. Man kann sich nicht einfach zur Premiummarke erklären. Das ist in China nicht verstanden worden. Sie sollten jemanden aus dem Marketing von Lexus Deutschland als Berater einstellen. Dann werden sie lernen, dass das Thema komplex ist.
South meint
… Preise ab AB 36,5T€ für einen chinesischen Kleinwagen … also nö ….
Mäx meint
Ist nicht wirklich ein Kleinwagen. Sieht nur so aus wie einer.
Länge ist eher mit ID.3 vergleichbar.
Sicher ist er (NCAP), Ausstattung ist auch ordentlich und Fahrdaten sind vergleichbar.
Einzig die Ladegeschwindigkeit ist nicht ganz so gut.
South meint
… nö, lt. CarWow Artikel ist es ein Kleinwagen. „chinesische Elektro-Kleinwagen, “
„ein elektrischer Lifestyle-Stadtflitzer nach Deutschland“…
wiesmaim meint
Wo gibts denn jetzt die Möhre, auf den Händlerseiten finden sich keine Angebote.
Qualität aus China , weiß ja jeder was er sich darunter vorzustellen hat, aber nach Förderung um die 25 k wäre ja in Ordnung
Mäx meint
Na wenn carwow das sagt.
Guck dir einfach die Abmessungen an.
Mäx meint
Übrigens:
„Mit einer Mischung aus Retrodesign und futuristischen Elementen könnte der elektrische Kompaktwagen Konkurrenz für den VW ID.3 bedeuten, den der Ora Cat ist durchaus eigenständig.“
Das ist von Carwow kopiert.