2022 sind laut einer Auswertung weltweit 130 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb gegangen, davon 73 in Asien und 11 in Nordamerika. In Europa wurden 45 Tankstellen eröffnet – so viele wie nie zuvor. Die meisten Inbetriebnahmen weltweit verzeichnete erneut Südkorea. Das ist das Ergebnis der 15. Jahresauswertung von H2stations.org, einer Website der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST).
Mittlerweile gibt es demnach in 37 Ländern der Welt eine Tankstelleninfrastruktur für Wasserstoff. Zum Jahresende 2022 waren 814 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb. Für 315 weitere Standorte bestehen konkrete Planungen. Neu hinzu gekommen sind die Länder Kolumbien, Zypern und Israel, wo jeweils eine Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb ging.

Europa verfügte zum Jahresende über 254 Tankstellen, davon 105 in Deutschland. Frankreich bleibt mit 44 Tankstellen weiterhin an zweiter Stelle in Europa, gefolgt von Großbritannien und den Niederlanden mit jeweils 17 und der Schweiz mit 14 Tankstellen.

In Asien waren Ende 2022 insgesamt 455 Tankstellen in Betrieb: 165 in Japan und 149 in Südkorea. Die Zahl der Tankstellen in China wird auf 138 geschätzt, ein Überblick ist hier aufgrund der eingeschränkten Datenlage schwierig. Südkorea hat mit 45 neuen Tankstellen im Jahr 2022 wieder die meisten Inbetriebnahmen weltweit verzeichnet und baut seine Infrastruktur für alle Brennstoffzellenfahrzeuge aus.
In Nordamerika gingen im vergangenen Jahr 11 neue Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb. Von den insgesamt 89 Tankstellen befinden sich 70 und damit weiterhin der größte Teil in Kalifornien.
Jakob Sperling meint
H2-Tankstellen für FCEV-LKW gibt es Dutzende entlang den europäischen Hauptverkehrsachsen, die Megacharger für BEV-LKW sind in Planung und Entwicklung.
Yogi meint
Hast dir das geträumt? Wo gibts 350bar Tankstellen Spanien -Deutschland? Deine 95 in D sind 700bar.
Freddy K meint
Yeah. H2. Kauft H2-Autos. Läuft. ma kann inzwischen durch ganz Europa fahren. Und noch dazu richtig billig. H2 ist der GameChanger. Wasser in den Tank, PV aufs Autodach und los geht’s. Mittels PV auf dem Autodach wird Wasser in H2 gewandelt und in der Brennstoffzelle wieder zu Wasser. Genial. Man kann ewig fahren. Da brauchts nur ein paar Wasserlöcher auf der Strasse Die sind ja zumeist vorhanden.
Und bei Hochwasser einfach billig tanken.
THeRacer meint
Juchhe! – dann brauche ich nicht mehr auf den mobilen Fusionsreaktor und ‚Fluxkompensator‘ zu warten?!! … ;-))
Ossisailor meint
In Emden und Umgebung werden 3 H2-Tankstellen und eine H2-Schiffstankstelle errichtet durch ein Firmenkonsortium, zu dem auch ein Tankstellennetzbetreiber und eine große Spedition gehört. Gedacht sind sie in erster Linie für H2-LkW und H2-Linienbusse.
Aber selbst bei einer größeren Verbreitung von Tankstellen wird sich wahrscheinlich selbst im LkW-Bereich H2 nicht unbedingt gegen batterieelektrische Trucks durchsetzen, zumindest solange nicht, wie die H2-Preise die Betriebskosten für die Fuhrparks der Speditionen so drastisch erhöhen. Und dass H2 soviel billiger wird, ist ja erstmal nicht zu erwarten angesichts des 3-4-fachen erhöhten Stromverbrauchs für die Erzeugung.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Der Mehrverbrauch ist doch völlig irrelevant. Entscheidend ist, was der Endverbraucher für das jeweilige Endprodukt zahlen muss und welcher Kosten-Nutzen-Effekt sich ergibt.
Wo die Reise mit den Wasserstoffpreisen hingeht wird man sehen. Hier muss man nur mal etwas Visionär denken. Die großen Stahlkocher stellen ihre Produktion gerade auf Wasserstoff um, mit teilweise eigener Erzeugung. Dabei sollen Heißelektrolyseure zum Einsatz kommen, da man für diese die Abwärme aus Prozessen nutzen kann. Die haben höhere Wirkungsgrade als andere Elektrolyseure sollten aber sinnvollerweise auch 24/7 betrieben werden (Anfahrtszeiten/Hochheizen). Dazu noch eine eigene Stromerzeugung und die erzeugen vielleicht sogar mehr Wasserstoff als „Abfallprodukt“ nebenbei, als sie brauchen.
Ossisailor meint
Natürlich hat H2 eine große Bedeutung in Zukunft. Ebenfalls in Emden wird für 600 Mio EUR eine große H2-Elektrolyseur-Anlage gebaut werden, die mit Offshore-Strom (der ebenfalls in Emden angelandet wird) betrieben werden wird. Beteiligt an dieser Investition ist u.a. ein Bremer Stahlwerk vor Arcelor Mittal. Dort wird die Stahlerzeugung auf H2 umgestellt.
Aber ob der LkW-Tansportbereich tatsächlich sich gegen batterieelektrische Trucks durchsetzen wird, ist eben auch eine marktwirtschaftliche Frage, welche die Speditionen entscheiden werden. Denn in letzter Zeit sind vorzugsweise BE-Trucks auf den Markt gekommen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„ist eben auch eine marktwirtschaftliche Frage“
Das meinte ich ja. Da kann sich auch noch einiges Verschieben, wobei ich beim Thema Wartungsaufwand/Reparaturen kaum vorstellen kann, dass Wasserstoff da besser abschneiden wird.
stromschüssel meint
„Dazu noch eine eigene Stromerzeugung und die erzeugen vielleicht sogar mehr Wasserstoff als „Abfallprodukt“ nebenbei, als sie brauchen.“
Dann hätten die Stahlkocher endlich das Perpetuum mobile entdeckt, bis zur Weltenrettung ist es nur noch ein kleiner Schritt…
CaptainPicard meint
Und wie viele wurden zurückgebaut?
South meint
Sogar ein Italien Urlaub wird ein Survival Trip :-) Und Amerika. Ex Kalifornien nur 19 Tankstellen, deutlich mehr US Bundesstaaten als H2 Tankstellen…
South meint
… nur mal als Vergleich, Deutschland hat ca. 14-15 TAUSEND normale Tankstellen. Für einen Durchbruch von H müssten also deutlichst mehr H Tankstellen geschaffen werden als 45 Stück in EUROPA ….
OMG meint
Schade, daß man hier keine Bilder hochladen kann. Aber geht mal auf die Seite „H2 live“ (goolgle hilft), und klickt in Norwegen auf die Station bei Bergen. Es öffnet sich die Info-Ansicht:
-> Avatar: Autoschlange vor einer Zapfsäule
-> Info: Technische Störung seit mehr als 24 Stunden
Das zeigt wunderbar den Treppenwitz, der hinter der Wasserstoffstrategie für Pkw und Lkw steckt.
LOL meint
witzig ist auch, dass in Europa die meisten nur in Deutschland sind ..
andi_nün meint
Ja, der H2 Fanclub ist in Europa ganz klar in Deutschland zuhause.
Jack meint
Klar, die hatten ja auch mal auf das billige Gas aus RU gesetzt so als „Grundlage“…. :)
Jakob Sperling meint
Die Benelux-Länder, Dänemark und die Schweiz sind da voll dabei. Sind einfach etwas kleiner als D.
Frankreich und Spanien werden voll kommen, die haben eindrückliche Projektlisten.
DerHans meint
An „eindrueckliche Projektlisten“ wurde aber noch nie ein Auto getankt.
Die Schweiz ist ja so „voll dabei“ dass man besser vorher mal anruft, ob das tanken auch wirklich moeglich sei.
ECar meint
Gäähhhhn. Und wenn die Fördertöpfe alle sind, werden die H2-Tankstellen wieder geschlossen und die H2-Mafiabande zieht weiter.
stromschüssel meint
Mein Arbeitgeber hat Jahr für Jahr „eindrückliche Projektlisten“. Gefühlt werden die auch Jahr für Jahr immer noch „eindrücklicher“…
LOL meint
genau sind voll dabei, klar .. haben bestimmt mehr als 10 Fahrzeuge im Land.
Da reichen ja wohl 3 Tankstellen
Jakob Sperling meint
In der Schweiz z.B. gab es keine Fördertöpfe.
Aber selbstverständlich kann eine Technologie mit Huhn-Ei-Problematik besser hochstarten, wenn sie Subventionen kriegt. Darum hat ja z.B. der deutsche Steuerzahler die Elektromobilität jahrelang stark subventioniert (und dabei indirekt Hunderte von Millionen an eine US-Firma bezahlt, die in China mit Kohlestrom Autos produzieren liess (die dann zu einem schönen Teil noch nach der Minimalfrist in Nachbarländer exportiert wurden).
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Witzig ist, das es in Deutschland sicher auch die meisten Campingtoiletten, Brotmesser, Bobby Cars oder Personenaufzüge in Europa gibt. Kann auch etwas mit der Anzahl von Menschen, Autos und Industrie zu tun haben. Dänemark scheint eine höher Anzahl pro Millionen Einwohner zu haben. Die Niederlande sind scheinbar auch auf dem besten Weg dahin, obwohl bei dem kleinen Land von der Theorie eigentlich 10 mega giga große SuC-Standorte reichen sollten.
LOL meint
auf der „„H2 live“ (goolgle hilft)“ Seite sind fast nur in Deutschland Stanrdorte
und bei aller Liebe, wenn man von der Anzahl der Einwohner bzw. Autos ausgeht, dann ist das nur ein leichtes Lüftlein, das da weht, wo willst mit dem H2 Fahrzeug hin fahren, wenn man teilweise schon im 200km umkreis nach einer Tankstelle suchen muss
gleichzeitig werden an jeder Ecke HPCs aufgestellt, die sind technisch einfach zu realisieren.
Aber bitte, wer denkt, dass er ein H2 Auto haben will, nur zu, bestellt heute noch. Ich steck mein Auto lieber in der Garage an.
South meint
@Only… Naja. warum? LOL hat recht, von 254 in ganz Europa sind 105 in BRD, dass kann man nicht simpel mit der Größe allein erklären, wie du das darstellst. Bei einem kleinen Land können wenige Stationen die Statistik schnell verfälschen, aber bei den großen ist das sonnenklar:
H Tankstellen vs Einwohner
BRD 105 85m
Frankreich 44 68m
UK 17 67m
DerHans meint
Bei Aktuelles: Die Station ist für einen unbestimmten Zeitraum geschlossen.
Aber ist ja kein Problem, Oslo liegt ja nur einen Steinwurf weit entfernt, da funktioniert immerhin noch eine von 3 Tankstellen.
St.Gallen ist auch super, fast einen ganzen Monat geschlossen wegen Umbauarbeiten. Als Alternative wird irgendeine LKW-Tanke angeboten, aber angelich nur fuer Mirai 2 Fahrer und auch nur bis 50% Fuellung. (Ich nehme an, wegen den 350bar und der Mirai2 motzt dabei nicht.)
Kannst du dir nicht ausdenken.