Seit 2020 vertreibt das chinesische Start-up Aiways seine Elektroautos in Deutschland mithilfe des Elektronikhändlers Euronics. Auch Wettbewerber Ceconomy steigt hierzulande nun in das Geschäft mit Stromern ein.
Ceconomy-Chef Karsten Wildberger will bei seinen Elektronikhändlern MediaMarkt und Saturn das Wachstum ankurbeln, berichtet die WirtschaftsWoche. Das Unternehmen plane etwa mit neuen Shopformaten und Veränderungen im Angebot. Ceconomy wachse außerdem „auch beim Thema Elektromobilität“, sagte Wildberger in einem Interview. „Wir werden Partner von Automobilherstellern.“
In einigen MediaMarkt-Häusern im Ausland zeige man bereits Elektroautos. In Spanien arbeite Ceconomy etwa mit Volvo zusammen. „Dazu bieten wir passende Pakete zum Strombezug und beraten die Kunden zu allen Fragen rund um die E-Mobilität“, erklärte Wildberger.
Auf die Frage, ob MediaMarkt und Saturn auch in Deutschland mit Autoherstellern kooperieren, antwortete der Ceconomy-Chef: „Ja, wir möchten das auch nach Deutschland bringen.“ Konkretes zu den E-Auto-Plänen verriet der Manager noch nicht.
Das Thema Nachhaltigkeit sieht Wildberger insgesamt als Wachstumsgeschäft. Deshalb sollen Kunden demnächst auch Reparaturleistungen für technische Geräte im Abo buchen können. Beim Neukauf eines Geräts könne man das alte Handy, das Tablet oder die Digitalkamera in Zahlung geben, online oder vor Ort. Die Geräte würden dann aufbereitet und weiterverkauft, mindestens aber sauber recycelt.
Mit Blick auf das Standortnetz kündigte der Chef von Europas größtem Elektronikhändler an, stärker mit kleineren Filialen zu expandieren. „Wir nennen diese Formate Xpress und Smart“, so Wildberger. Die Kunden könnten dort auch Onlinebestellungen abholen oder schnell etwas reparieren lassen. Nach Ostern sollen die ersten beiden Smart-Märkte in Süddeutschland eröffnet werden. Weitere Läden sind geplant.
Frank meint
BEV und MediaMarkt passt prima zusammen. Beides gescheiterte Konzepte. Ich bin doch nicht blöd, und betrette lieber keinen der Läden.
Eugen P. meint
Finde ich eher skurril, also ich würde bei MediaMarkt, Euronics oder ATU kein Auto kaufen. ATU war bei mir vor Jahren nicht in der Lage ein Auto-Radio in einem Golf 3 korrekt anzuschließen und bei den Gestalten die sich bei MediaMarkt rumtrollen würde ich nicht mal einen Toaster im Ladengeschäft kaufen. Mit Euronics habe ich durchaus positive Erfahrungen gemacht, das sind oft aber nur sehr kleine Geschäfte, in der Fläche wird man so kein Vertriebsnetz aufbauen können, da macht es MG geschickter, dementsprechend viele MG sieht man auch inzwischen.
Lothar Hespe meint
Ist ja ‚ne schöne Idee. Viel besser wäre es, wenn diese Läden ihre Dächer und Parkflächen mit PV pflastern würden und den Strom zum Selbstkostenpreis an die Kunden geben würden. Das wäre mal ‚ne geile Marketingidee.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Märkte von MM und Saturn sind in der Regel in großen Einkaufszentren. Die Mieten sich da ein. Deinen Vorschlag solltest du dem örtlichen Centermanagement übergeben oder dem Investor dem die Immobilie gehört.
M. meint
Wenn man bei Media/Saturn BEV ausstellen und beraten möchte – ok.
Aber als Händler würde ich das nicht akzeptieren. Zum Verkauf gehört AfterSales und Service. Wer macht die Wartung? Wer kümmert sich um Garantiefälle, um Rückrufe? Gibt es das lokal oder muss ich 200 km fahren, aber nur bis Freitag 14:00 Uhr? Wer hilft bei Pannen – wen rufe ich an, wer kommt? Wenn das alles Media/Saturn nicht macht, müssen das andere machen, die aber keine Vertragspartner des Kunden sind, sondern einer des Verkäufers. Der Kunde sitzt zwischen den Stühlen und darf es ausbaden, wenn niemand zuständig ist oder etwas nicht anständig koordiniert wird.
Gerade bei einem unbekannten Hersteller, der mit 10 Autos im Monat nicht wirklich ein Budget für sowas haben wird, ein NoGo.
Max meint
So verkehrt finde ich das gar nicht, wenn die Vertriebskosten damit reduziert werden und der Verbraucher dadurch spart. Bei den Elektrokarren ist eh nicht mehr viel drin was kaputt gehen kann, ist also erheblich weniger Wartung notwendig. Bremsen halten dank Rekuperation ewig. Es braucht nur ab und an neue Reifen, dem Reifenservice wird‘s freuen. Rückrufe können meist per Update-over-the-Air erfolgen, siehe Tesla, geht da wohl sogar während der Fahrt. Zu kleineren Schäden kommen die Tesla-Ranger direkt nach Hause. Funktioniert bestimmt auch bei anderen großen Marken. Pannenhilfe wird von den Herstellern direkt angeboten und die Automobilclubs gibt es ja auch weiterhin.
Ich würde bei entsprechenden Preisen jedenfalls das Auto auch online oder beim Discounter kaufen.
BeatthePete meint
Achtung, Wortwitz, in welchem Maßstab sollen die EAutos verkauft werden?
;)
Ossisailor meint
Aiways spielt in den von mir verfolgten BEV-Märkten mit einem Marktanteil von unter 1 % in Europa überhaupt keine Rolle. Das Vertriebskonzept scheint nicht zu greifen.
Ossisailor meint
Sollte eine Antwort für „Franz Müller“ sein.
Franz Mueller meint
Mal bitte nicht übertreiben. Aiways verkauft WESENTLICH weniger als 1%. Eher ein 1 Promille.
MAik Müller meint
@Ossisailor ??? das liegt doch nicht am Vertriebskonzept NIEMALS.
Der Preis für das Auto ist um Lichtjahre zu HOCH!
ID.alist meint
MediaMarkt wollte schon Autos von Uniti verkaufen. Hat schon einmal nicht geklappt.
Kasch meint
Au ja, am besten die neuen GAC-Modelle mit Graphenanoden und ich stünde unverzüglich für eine Probefahrt auf der Matte :-))
Franz Mueller meint
Nachdem Aiways und Euronics schon so unglaublich viel Nachfrage in Europa bedient haben, wollen jetzt Ceconomy ein Stück vom Kuchen abhaben.
Ohne Ironie: Ich verstehe nicht, warum Manager nichts von den Fehlern der Konkurrenz lernen wollen.
Mäx meint
Hybris: Wir sind natürlich besser als die Mitbewerber und werden daher mehr Erfolg haben.
eBiker meint
Ist doch überall so – bei mir um die Ecke gibts ein Lokal – da ist jetzt innerhalb von 8 Jahren das 4te! Vegetarisch, Vegan/bio Bistro drin – ja dieses Mal klappt das Konzept an diesem Standort aber wirklich.
;-)
DIGITAL meint
die anderen waren einfach der Zeit voraus, jetzt ist die Zeit reif dafür :)
LMausB meint
… und der HSV hatte in 10 Jahren wieviel Trainer? 12?, VFB Stuttgart in dieser Saison den 4ten … . Und der FC Freiburg in 12 Jahren nur einen.
Sollen sie es doch versuchen. Besser als Stiilstand oder Leerstand (Gastro).
Kritiisieren ist einfach; zum Bessermachen braucht man Mut und Kompetenz. Allen viel Glück!
eBiker meint
Wenn 3 Leute mit dem selben Konzept scheitern – warum sollte dann der 4te mit genau dem selben Konzept Erfolg haben.
Aber da habe ich wohl nen Nerv getroffen – ach ja bin grad vorhin dran vorbei – beim Dönermann neben an ne riesen Schlange – im schicken Bistro 1 Person.
Jörg2 meint
Könnte auch die (verzweifelte) Suche nach Umsatz sein.
MAik Müller meint
@Jörg2 ich lese da etwas von kleineren Läden! Ich vermute das die großen Märkte bald nicht mehr gebraucht werden.
Thorsten meint
Das habe ich mir auch spontan gedacht.
FahrradSchieber meint
Nach der kurzen Zeit kann man noch nicht beurteilen, ob Aiways/Euronics ein Fehler war.
Ein Einstieg in den Zukunftsmarkt BEV ist eine strategische Entscheidung, die sich langfristig auszahlen soll.
Wobei: Vielleicht wirft der Bereich ja sogar schon jetzt Gewinn ab?
Und BEVs passen sehr gut ins Gesamtkonzept von Euronics, die sich, ich zitiere:
„als führender Elektronikhändler beim Thema Energiewende“ sehen und „E-Mobility-Produkte – vom nachhaltigen E-Speicher bis zur Ladeinfrastruktur“ verkaufen wollen.
Dass die nicht auf Mengen wie Tesla, VW etc. kommen werden, dürfte denen auch klar sein.
Dennoch werden die Margen bei BEVs höher sein als bei den sonstigen Produkten im Sortiment…
Franz Mueller meint
Welches der 5 verkauften Aiways pro Monat soll den Gewinn abwerfen?
Falscher Partner, falsches Konzept. Ein Elektronik Markt sollte keine Autos verkaufen.
Kasch meint
Würd ich nicht unbedingt sagen. Vertragshändler sind allesamt selbstständige Unternehmer. Diese 5 bis 50 Mannbetriebe tragen im Zweifelsfall oft genug das finanzielle Risiko alleine und scheuen sich verständlicherweise größere Reparatureingriffe an BEVs vorzunehmen.
Das alte Konzept der drei eigenständigen Unternehmergruppen Hersteller, Importeur, Vertragshändler ist zwar schnell aufgebaut, hat mMn aber langfristig keine Zukunft mehr. Der Letzte in der Kette ist der Kunde – bekommt er immer einen neuen Akku und ein Ersatzfahrzeug kostenlos, wenn er nicht alle Garantiebedingungen pinibel genau und vollständig erfullt ? Mit Anruf beim ADAC, statt beim Mobilitätsdienst hasste oft genug schon das erste Problem an der Backe.
FahrradSchieber meint
„Welches der 5 verkauften Aiways pro Monat soll den Gewinn abwerfen?“
Im letzten Jahr wurden wohl über 1.000 Fahrzeuge verkauft, also über 80 Stück pro Monat.
Franz mueller meint
@Fahradschieber: Wo sollen die 1000Aiways pro Monat verkauft worden sein? In Deutschland, den mit Abstand größten BEV Absatzmarkt der EU, wurden im März 15 Stück U6 verkauft. Im Januar und Februar waren es noch 3 zusätzliche.
Und das wundert ja wohl niemand. Wer ist so dumm und kauft einen Aiways U6 für 42.000€ wenn er für 45.000€ ein Tesla Model Y haben kann.
Franz Mueller meint
1000 Aiways pro Monat? In Deutschland waren es von Januar bis März gerade einmal 17 Fahrzeuge. Wo in der EU sind die anderen 983 verkauft worden, auf Phantasie-Island?
Eugen P. meint
Borgward/Atu ist mit dem selben Konzept auch gescheitert. Die Wengisten werden das überhaupt mitbekommen haben, ebenso wie die Wenigsten Eiweiß überhaupt kennen.