Die Renault Group und das französische Startup Verkor sind eine langfristige Partnerschaft für die Lieferung von Elektroauto-Batterien eingegangen. Verkor wird den Autokonzern mit einer Batteriekapazität von 12 GWh pro Jahr beliefern.
Die Produktion der laut einer Mitteilung leistungsstarken und kohlenstoffarmen Batterien erfolgt in der künftigen „Gigafactory“ in Dünkirchen. Die Renault Group hält seit Juni 2021 eine Beteiligung an Verkor. „Seitdem haben die Partner die technische Qualität des Produkts, seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und den Industrialisierungsprozess vom Verkor Innovationszentrum in Grenoble bis hin zum Bau der Gigafactory abgestimmt, die 2025 in Betrieb gehen soll“, heißt es.
François Provost, Beschaffungschef der Renault Group: „Die Renault Group bestätigt ihr Vertrauen in Verkor und seine innovative, leistungsstarke und kohlenstoffarme Technologie. Durch die Handelspartnerschaft sichern wir uns die langfristige Versorgung mit Elektrobatterien und können eine bessere Rückverfolgbarkeit der Elemente gewährleisten, aus denen sie bestehen. Dies steht im Einklang mit unserem Bestreben, ein robustes Elektro-Ökosystem aus Technologiezentren, Fahrzeug-, Motoren- und Batteriefabriken zu entwickeln.“
Die Renault Group will die Batterien von Verkor in den oberen Produktsegmenten ihrer Marken einsetzen, beginnend mit dem vollelektrischen Alpine C-Crossover GT, der ab 2025 in Dieppe hergestellt werden soll. Die Tochter wird ihr bisher aus einem Verbrenner-Sportwagen bestehendes Angebot zu einem Portfolio von Elektroautos umbauen, dazu gehört der bisher nur geteaserte C-Crossover GT.
Wann und welche Elektroautos der Kernmarke Renault mit Batterien von Verkor ausgestattet werden, bleibt abzuwarten.
Jeff Healey meint
Zellchemie?
Anvisierter Preis für die kWh?
Anzahl der Vollzyklen?
Es lässt sich irgendwie keiner der Großen derzeit so wirklich in die Karten schauen was die Pläne für die Akkus betrifft.
Andererseits ja auch verständlich.
EVrules meint
Da gern die Konzernstrategien von Renault durchgehen:
Renaulution, aus 2021
eWays, aus 2022
Jeff Healey meint
Hab ich jetzt durch. Finde aber keine näheren Infos zur Verkor Batterie.
EVrules meint
Wenn man nach „Living the electric revolution – Renault eWays“ (wurde sogar 2021 veröffentlicht, nicht 2022) sucht und auf die Renault-Seite klickt, kann man deren Präsenation herunterladen, in welchen die Daten zu der Zellchemie, den Energiedichten und der weiteren Marschrichtung aufgefhrt wird.
Eine andere Möglichkeit ist, sich die „Keynote: Batteries“ auf youtube anzusehen.
Infos sind zu den Kostenzielen:
2019 – 170 USD/kWh (Zoe)
2024 – 100 USD/kWh
2030 – 80 USD/kWh
Infos zu den Energiedichten auf Zellebene:
Current NMC – 500Wh/l – bis 2024
Gen1 affordable – 600Wh/l (gepl. für A+B Segm. / Start mit dem R5 2024)
Gen2 affordable – 650Wh/l
Gen1 performance – 650Wh/l (gepl. für C- und Sport-Segm./ Start mit der MéganE 2022)
Gen2 performance – 700Wh/l (Start in 2024)
Gen3 performance – 750Wh/l (Start in 2026)
Die Laderate soll mit 4C erreicht werden (ab 2026).
Ziel ist die All-Solid-State-Batterie/ASSB mit prognostizierten 1.000Wh/l, ab 2030 – in Partnerentwicklung mit Nissan.
EVrules meint
… noch hinzugefügt: Renault wird nicht auf LFP setzen, da nach Aussage von Philipp Brunet (SVP Powertrain / EV Engineering) der Kostenvorteil bei 10% zu NCM liegt, die Nachteile aber bei 30% höherer Masse und 20% niedriger Kapazität liegt.
Genutzt wird daher NMC, mit dem Ziel auf ASSB ab ca. 2030 zu wechseln, welche energetische und kostentechnische Vorteile haben sollen.
Jeff Healey meint
Hallo EVrules,
Danke für die ausführlichen Informationen zu der Akku- Strategie von Renault! Sehr interessant auch die Aussage zu LFP und ASSB ab 2030. Klasse und danke nochmals.
Swissli meint
Gemäss einer älteren Mitteilung von Verkor entwickeln sie keine neue Zellchemie, sondern setzen auf Optimierung von Li-on. Scheint mit sowieso eher ein Subventions- und Staatsprojekt zu sein, u.a. Beteiligung durch EIB (EU Gelder für europäische Batteriefabriken) und Renault (selbst 20% franz. Staatsanteil).
Technologisch also eher state of the art.
Mit „kohlestoffarmen Batterien“ ist übrigens CO2 armer Strom für deren Produktion gemeint (also vermutlich franz. AKW Strom).
M. meint
War gestern bei einem deutschen LKW Hersteller.
Bei der Zellchemie wird man schnell schmallippig.
Wir haben es letzten Endes rausbekommen, aber hier lesen wollen die Leute von dort das nicht.
(und das werden sie jetzt auch nicht)