Der britische Chemieriese Ineos bringt in diesem Jahr mit dem Verbrenner-Geländewagen Grenadier 4×4 (Artikelbild) sein erstes Automobil auf den Markt. Produziert wird das Modell im früheren Mercedes-Werk für Smart-Modelle im französischen Hambach. Auf den Grenadier 4×4 soll ein Elektroauto folgen, die Produktion übernimmt der Zulieferer und Auftragsfertiger Magna.
Magna habe den Zuschlag für die Produktion des ersten elektrischen Geländewagens von Ineos Automotive erhalten, berichtet die Automobilwoche. Der Produktionsstart sei für 2026 im österreichischen Graz geplant. Neben der Fertigung werde Magna auch die Entwicklung des kompletten Fahrzeugs verantworten.
„Wir freuen uns, als strategischer Produktionspartner von Ineos Automotive ausgewählt worden zu sein und auf unserer bestehenden starken Beziehung im Bereich Fahrzeugentwicklung weiter aufbauen zu können“, sagte Roland Prettner, Interim President, Magna Complete Vehicles. „Dieses neue Elektrofahrzeug ist eine gute Ergänzung zu unserer Produktpalette und zeigt einmal mehr unsere Flexibilität in der Gesamtfahrzeugfertigung, vom Verbrenner bis hin zu vollelektrischen Fahrzeugen.“
Magna arbeitet laut der Automobilwoche seit 2018 mit Ineos als Fahrzeugentwicklungsdienstleister zusammen. „Durch die Zusammenarbeit bei der Entwicklung unseres ersten Fahrzeugs haben wir aus erster Hand erfahren, wie wertvoll es ist, die Flexibilität, die Kompetenz und die Erfahrung von Magna auf ein Gesamtfahrzeugentwicklungsprogramm anzuwenden“, erklärte Lynn Calder, CEO von Ineos Automotive. „Die Vertiefung unserer Zusammenarbeit ist ein logischer nächster Schritt, da wir den Grenadier als Sprungbrett für unser weiteres Wachstum als globale Automobilmarke mit unserer zweiten Modellreihe nutzen.“
Ineos-Chef und Milliardär James Ratcliffe hatte im letzten Jahr bestätigt, dass ein kleineres Modell als der knapp 4,9 Meter lange Grenadier 4×4 mit reinem Elektroantrieb geplant ist. Er unterstrich, dass nicht ein weiteres Angebot im SUV-Segment in Arbeit sei, sondern ein auf Geländefähigkeit ausgerichtetes Fahrzeug. Das vollelektrische Modell soll auf einer komplett neuen und kleineren Plattform aufbauen als der Grenadier, „wobei auch hier die Charakteristik als Arbeitstier mit Off-Road-Fähigkeiten enthalten sein wird“, teilte Ineos 2022 mit.
Konkretes zu Technik, Dimension und Design verrät das Unternehmen noch nicht. Laut Aussagen von Marketingchef Gary Pearson steht bei dem Elektro-Offroader nicht eine maximale Reichweite und luxuriöses Ambiente im Fokus. Vielmehr solle das Modell sehr gute Geländeeigenschaften bieten und ein geeignetes Fahrzeug für den Tageseinsatz zum Beispiel in der Landwirtschaft oder für Touristen-Safaris werden.
Auf die Versionen des Grenadier 4×4 mit Benzin- und Dieselmotoren soll später eine Ausführung mit wasserstoffbetriebenem Brennstoffzellenantrieb folgen. Eine vollelektrische Version ist nach Angaben von Ineos möglich, zunächst soll aber die zweite, kleinere Baureihe mit Batterie-Antrieb kommen.
Nostradamus meint
Keine Sorge! Das neue Auto von Ineos wird ein straßentaugliches Elektro-SUV, wie die unzähligen SUVs anderer Hersteller! Da es im Gelände kein Ladenetz gibt, soll es auf der Straße bleiben!
Dirk meint
Cool. Auch dieser Sektor wird nicht um eine Umstellung herumkommen, zudem sind die Vorteile von E-Antrieb im Gelände unschlagbar.
Die Ladeinfrastruktur ist noch etwas „rudimentär“ abseits der Strassen, aber das ist ein leicht lösbares Problem: Solarparks oder Wind + Pufferspeicher gehen auch in Afrika. Tankstellen bauen und von weit weg mit Fossilbrennstoff versorgen hat man ja auch geschafft.
M. meint
Ja, eben.
Da stellst du ein paar Solarzellen in die Steppe, vielleicht noch ein paar LFP-Akkus dazu – Haus und Auto in einem erledigt.
Dazu noch die vereinfachte Wartung – das ist es, was dort gebraucht wird. Aus Europa kommen keine Gebrauchtwagen mehr, die man mit einem Hammer reparieren könnte.