Das Unternehmen ARS Altmann Automobillogistik setzt künftig den ersten vollelektrischen Standard-Autotransporter von Scania ein. Dafür kommen ein Kässbohrer-Aufbau und -Anhänger mit kompakter Batterieanordnung und integriertem Nebenantrieb zum Einsatz.
„Mit diesem Lkw können bis zu acht Pkw transportiert werden, und zwar ohne Überlänge oder Überhöhe. Mit einem Gesamtzuggewicht von maximal 42 Tonnen ist der Elektro Scania in weniger als 90 Minuten bei maximal 130 kW (CCS 2) voll aufgeladen“, erklärt Thiemo Freyer, Produktmanager Elektromobilität bei Scania.
Die zusätzlichen Gewichte des elektrischen Antriebsstrangs wirken sich laut Scania nicht auf den Einsatz aus. Durch den Wegfall des Verbrenner-Motors würden sie vollkommen ausgeglichen. Die ab Werk verbaute vollintegrierte Vorlaufachse verfüge über einen eigenen Bremskreis. Dies wirke sich positiv auf den Reifenverschleiß aus. Eine weitere Besonderheit sei der im Display für den Fahrer jederzeit ablesbare Achsdruck der Vorlaufachse.
„Mit einem sinnvollen Mix aus Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben unterstreichen wir unser Selbstverständnis als modernes und innovatives Unternehmen und den Willen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“, so Alberto Picco, Vertriebsvorstand bei ARS Altmann. So könne man auch die Ziele der Automobilhersteller bei der Reduzierung der CO2-Emissionen unterstützen.
Der Scania P 25 BEV wird bei ARS Altmann im Verteilerverkehr eingesetzt. Mit einer maximalen Zuladung von fast zehn Tonnen ohne Anhänger bei einer Achslast von 18,5 Tonnen stehe der elektrische Autotransporter den dieselbetriebenen Standard-Fahrzeugen in nichts nach.
Picco: „Der künftige Einsatzbereich sind Kurz- und Mittelstreckentransporte in einem Radius von etwa 100 und bis zu 150 Kilometer. Innerhalb unseres Portfolios gibt es konkrete Möglichkeiten, wo wir Schichtmodelle anstreben, um dieses wertvolle Gut so produktiv wie möglich zu nutzen.“ Dabei werden Pkw beispielsweise von der Produktion zum Lagerplatz transportiert. Am Ziel angekommen, kann während des Ent- und Beladevorgangs die Lkw-Batterie aufgeladen werden. Die nächste Tour startet dann wieder mit voller Batteriekapazität.
Der Einsatz des P 25 BEV ist ein Pilotprojekt von Scania und ARS Altmann und wird mit insgesamt 188.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Julia meint
Im zweiten Absatz unter dem Bild sind die Tonnagen vertauscht. Es sind doch 18t Nutzlast bei 10t Achslast, nicht andersrum. 18t Achslasten sind nicht zulässig in D.
M. meint
Interessant zu sehen, wie wenig Reichweite man für manche Anwendungen wirklich braucht.
Das wirkt deutlich preismindernd, behält aber alle Vorteile des Diesels bei, zu deutlich geringeren Unterhaltskosten.
Brabus #1 meint
Sehr schön. In der Schweiz fährt bei Galliker bereits seit einem Jahr ein rein elektrischer Autotransporter von Designwerk herum. Lautlos – sauber – freundlich – schick. So muss das sein.
Futureman meint
Super Möglichkeit zu zeigen, dass es geht. Preise im Verhältnis zu Verbrenner wäre noch interessant. Schade für den Betreiber: beim Wasserstoff-LKW hätte es bestimmt die 10fache Förderung gegeben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehr gut, es geht voran; den Markt von der Kurz- über die Mittelstrecke nach oben hin austesten.