Die TU Chemnitz will im Rahmen des Verbundprojektes „KI-gestützte und teilautomatisierte Demontage von Traktionsbatterien“ (KaDoTE) ein Verfahren entwickeln, damit Traktionsbatterien künftig per Roboter und mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz automatisiert demontiert werden können.
Traktionsbatterien sind aneinandergereihte Akkus und damit die Energiequellen in E-Fahrzeugen. In Elektroautos binden diese Batterien wertvolle Rohstoffe, was sie wichtig für das Recycling macht. Außerdem ermögliche die schnelle Demontage, die im Rahmen von KaDoTE erforscht wird, eine einfachere Wartung und damit höhere Lebensdauer dieser Komponenten, so die Forscher.
Ein weiteres wesentliches Ziel des Projektes sei die Entwicklung einer entsprechenden Recyclinganlage, die zunächst als digitaler Zwilling – also als virtuelles Abbild – aufgebaut wird. „Durch die folgende vollständige Integration des digitalen Zwillings in die Demonstrator-Anlage möchten wir zum einen die KI-gesteuerten Prozesse und Abläufe untersuchen und gleichzeitig die Grundlage für die vollständige und ortsunabhängige Prozessüberwachung bei späteren serienreifen Anlagen legen“, sagt Prof. Dr. Matthias Thürer.
Die Forscher haben eine weitere Herausforderung im Blick: den Einsatz verschiedener Batterietypen und damit unterschiedlicher Standards in der Elektromobilität. „Durch die Verbindung der Anlage mit einer optischen Erkennung und Klassifikation von Fügestellen der Batterien erreichen wir mehr Flexibilität und können so künftig auch unterschiedliche Batterietypen automatisiert demontieren“, sagt Prof. Dr. Martin Dix. Dieses Verfahren stelle im stark wachsenden E-Mobilitäts-Markt die Zukunftsfähigkeit der Anlage sicher.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Vorhaben, an dem neben der TU Chemnitz noch fünf weitere Partner beteiligt sind, mit rund drei Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Von den Fördermitteln erhält die TU Chemnitz rund 1,4 Millionen Euro.
Die Federführung des Projektes liegt bei der ERMAFA Sondermaschinen- und Anlagenbau GmbH. Neben der TU Chemnitz und ERMAFA sind die DENKweit GmbH, die RET Reckelberg Environmental Technologies GmbH, die SimPlan AG und das Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V. an dem Vorhaben beteiligt.
M. meint
Das wird spannend.
Die Batterieentwicklung läuft mit Cell2Body (vor allem mit Rundzellen) gerade in eine Richtung, wo es keine Module mehr gibt und Zellen dank Polymereinbettung nicht mehr entnommen werden können.
Da bleibt bei einem Zelldefekt nur der Shredder.
Aber wichtiger ist ja, dass der OEM „ein paar Euro“ bei der Herstellung spart – und natürlich Gewicht und Bauraum. Daher werden das früher oder später fast alle PKW-Hersteller so machen.