Elektroautos boomen und schicken sich an, Benzin- und Dieselfahrzeuge zu ersetzen. Doch mit Lithium könnte bald ein Rohstoff knapp werden, der für die Batterien der aufstrebenden Antriebsart gebraucht wird.
„Man könnte in eine Krisensituation geraten, in der die Batterieunternehmen keine Sicherheit für (Lithium-)Rohstoffe haben“, sagte Stu Crow, Vorsitzender von Lake Resources, laut der Nachrichtenagentur Reuters bei einer Konferenz für Lithium- und Batterierohstoffe in den USA.
Verzögerungen bei der Genehmigung von Minen, Personalknappheit und die Inflation könnten dazu beitragen, dass nicht genug von dem Batteriemetall geliefert werden kann. Das könnte den Umstieg auf Elektroautos bremsen, der heute von den meisten Autoherstellern und vielen Ländern vorangetrieben wird.
Beim weltweit größten Lithiumproduzenten Albemarle erwartet man, dass die globale Nachfrage nach dem Metall das Angebot im Jahr 2030 um 500.000 Tonnen übersteigen wird. Andere Produzenten haben laut Reuters leicht abweichende Prognosen, alle warnten aber vor einer drohenden Verknappung.
Es sei „eine große Herausforderung“, erklärte Eric Norris, Leiter des Lithiumgeschäfts von Albemarle. Selbst wenn mehr Lithiumminen gebaut würden, gebe es nicht genügend Anlagen, um spezielle Arten der zentralen Komponente von E-Auto-Batterien herzustellen. Es gebe einen großen Unterschied zwischen Lithium, das aus dem Boden komme, und Lithium, das in eine Batterie gehe, sagte Sarah Maryssael von Livent, das Tesla beliefert. Autohersteller könnten gezwungen sein, Lithium von geringerer Qualität zu akzeptieren, was die Reichweite von Elektroauto-Batterien verringere.
Laut der Preisberichtsagentur Fastmarkets waren 2022 weltweit 45 Lithium-Minen in Betrieb. In diesem Jahr sollen elf und 2024 sieben weitere eröffnet werden. Dieses Tempo liege nach Expertenmeinung weit unter dem, was eine angemessene weltweite Versorgung sicherstellt, so Reuters.
Ossisailor meint
Meldung von heute: Die Luxemburger Firma Chemie-Firma Livista Energy baut in Emden eine Lithium-Raffinerie für 600 Mio EUR. Die Kapazität soll 40.000 Tonnen betragen, ausreichend für 850.000 Lithium-Batterien für BEV.
Bis 2030 soll die Hälfte des Ausstoßes aus recyceltem Material kommen.
Baustart ist 2024.
Powerwall Thorsten meint
Ach jetzt verstehe ich endlich, warum sich der Litiumpreis im letzten Jahr halbiert hat – immer dieser Markt und seine blöden Mechanismen.
Fragen über Fragen ;-)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das bezweifle ich, da der Artikel nichts mit den aktuellen Preisen zu tun hat. Du solltest auch lesen. Da kommt dreimal das Wort „könnte“ vor und einmal in der Überschrift. Es geht also um die Zukunft, nicht um die aktuelle Situation.
Sandro meint
Schon überhaupt nicht was in der Vergangenheit war, sprich “ im letzten Jahr „
Jeff Healey meint
Tja, das Problem, wenn es denn zu so einer Lithium-Knappheit kommen sollte, haben sich die Hersteller in Europa mit der einseitigen Fokussierung auf dieses Element selbst gemacht: Die wichtigsten Patente für die Natrium-Ionen Akku Technologie liegen heute vermutlich in China. Wie weiter unten von Daniel und anderen schon gesagt wurde, gibt es jedoch noch ein paar Wege in Europa kostengünstig an Lithium zu kommen. Stichworte Vulkan Energy, Rheingraben, VW, Stellantis, Renault. Ob man mit diesen Maßnahmen allerdings kostenmässig an den Natrium-Akku herankommt, das ist noch zu beweisen.
Henrie meint
……… erst dann wird Tesla feststellen dass man Geld nicht essen kann!
Futureman meint
Was hat das mit Lithium zu tun? Weil Tesla der einzige Hersteller ist, der direkt in die Förderung einsteigt, werden sie das kleinste Problem haben.
elbflorenz meint
So ein Lügenmärchen. Wahnsinn. Wie als wenn Tesla der einzigste Hersteller ist, der in das Minengschäft eingestigen ist.
Henrie meint
Nur weil Tesla nicht der Einzige ist, ist es noch lange nicht gelogen.
elbflorenz meint
Sinnerfassend sollte man schon lesen können – bevor man postet.
Es steht eindeutig „Tesla als einzigster! Hersteller“ im Ausgangspost. Und das ist gelogen. Punkt.
Tesla-Fan meint
Temporäre Benzinknappheit hat in der Vergangenheit genau nichts behindert.
wiki: Ölkrisen
David meint
Wenn Albemarle da Probleme hat, werden andere in die Bresche springen. China hat sich schon mit eigenen Gesellschaften in Australien eingekauft und sie werden da Minen eröffnen. VW hat sich übrigens über die Vulcan Gruppe so eingekauft, dass sie über Geothermie CO2-neutral Lithium aus dem Rheingraben holen. Ab 2026. Renault und Stellantis auch. Da ist viel drin. Der status quo sagt gar nichts.
Gunnar meint
Die Überschrift lässt einen denken, dass wir zu wenig Lithium als Ressource zur Verfügung haben. Dem ist nicht so. Lithium ist mehr als genug in der Erde vorhanden.
Nur leider reichen die aktuellen Fördermöglichkeiten nicht aus, um die nachgefragten Mengen zeitgerecht zur Verfügung zu stellen. Deswegen müssend die Fördermöglichkeiten deutlich schneller ausgebaut werden. Aber Lithium ist genug da.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Deswegen müssend die Fördermöglichkeiten deutlich schneller ausgebaut werden.“
Das sehen die Anwohner in den betroffenen Regionen anders. Gestern kam auf gefühlt allen Radionachritensendern der gleiche Beitrag, dass die betroffenen Ureinwohner nicht wollen, dass ihre Umwelt zum „grünen“ Wandel für E-Autos geopfert wird und damit jeder Amerikaner einen Tesla fahren und jeder Deutsche seinen BMW durch einen Elektro BMW ersetzen kann. So in groben Zügen war der Tenor.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Als ob die Einwohner von Nigeria gefragt worden wären, ob sie damit einverstanden sind, dass ihr Land durch die Ölförderung zerstört wird.
Vielleicht lernt die Menschheit auch dazu, meine Hoffnung ist da aber leider sehr begrenzt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Verstehe ich deine Aussage so, dass die sich nicht so haben sollen, anderen erging es in der Vergangenheit auch nicht besser, also kann man das auch in Zukunft so machen?
Sandro meint
Nigeria, gutes Beispiel. Der Lithiumabbau ist dort ein wachsender Wirtschaftszweig. Laut Pferd ist die Landschaft durch die Ölförderung sowieso schon zerstört, also macht der zusätzliche Raubbau durch die Lithium Förderung auch nichts mehr aus.
Wie schnell doch die Menschheit dazu lernt …
Freddy K meint
Ja, Lithium ist genug da. Gold auch. Ebenso Sand und alles andere. Einzig die Wirtschaftlichkeit und das verbundene ökologische Desaster verhindern eine Förderung.
Gott sei Dank muss man sagen. Auch wenn Lithium in den Ozeanen vorhanden ist, so ist es nicht wünschenswert hier einen Raubbau zu betreiben der ein Desaster nach sich zieht. Der Mensch hat jetzt schon viel zu viel „abgebaut“ und dadurch anderes vernichtet. Wenn es auf „normalen“ einigermaßen ökologischen Weg nicht geht gibt’s hakt weniger Und? Sehe da kein Problem. Das Endprodukt wird halt eben teurer….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Soviel ich weiß, lohnt es sich Stand heute wirtschaftlich nicht, Lithium aus alten Fahrbatterien zu recyclen. Bei anderen Metallen sieht es besser aus.
Wilf meint
https://sigmalithiumresources.com/wp-content/uploads/2023/06/2023-06_-_Sigma_Lithium_Corporate_Presentation_V1.pdf
Wer sich wirklich für Fakten bezüglich Lithium interessiert. Lächerliche 568 Seiten. Die Welt ist eben komplex. Das ist nur „Investor Relation“. Auf der gleichen Webseite von Sigma Lithium gibt es auch noch eine „Technologie“ Seite mit Stand der Technik der globalen Verfahren zum Lithiumabbau. Hochinteressant, aber eben auch recht komplex. Viel Spaß beim lesen!
Frank meint
Ich bin mal gespannt was die Kritiker sagen, wenn wir auf Natriumbatterien umsteigen werden.
Ansonsten – es ist ja keine absolute Knappheit sondern eine relative – es gibt noch sehr viele Li Lagerstätten (auch in D) die angegangen werden können.
Und wenn man das nicht will, dann macht man eine großangelegte PV getriebene Meerwasserentsalzung mit den riesigen anfallenden Trinkwassermengen dann Landwirtschaft in der Sahara. Dann haben wir auch was gegen das Flüchtlingsproblem getan wenn es dort genug Nahrung und Arbeit gibt.
Envision meint
So fehlt nur noch die Musksche Tafelsalz und die chinesische Natrium Fraktion, ab nächsten Jahr fluten uns die ja Chinesen mit diesem billigen Wunderakku.
Und nein, Lithium ist nicht das gleiche wie Silizium was man mit genug Energie und Werken aus Quarzsand gewinnen kann, von dem sowieso 100 Mio Tonnen pro Jahr gefördert werden.
– die Lithium Minen – für wirtschaftlichen Abbau – werden mit viel Aufwand und jahrelangen Vorlauf in extremste Regionen gebaut und benötigen leider in der DOMINIERENDEN Brine Gewinnung auch noch viel Wasser was es in diesen Salzwüsten wie dem Lithium Dreieck der Anden nun nicht gerade im Überfluss gibt, das gefährliche Absinken des Grundwasserspiegel was die dortigen Regionen nun fast komplett unbewohnbar zu machen droht, verschärft die Probleme und Konflikte, zuletzt lief im ZDF ein Doku aus Chile dazu, da stirbt das letzte Grün und Lebensgrundlage der dortigen Bewohner, weil Grundwasser immer tiefer.
Was statt zu Ausweitung am Ende sogar zum Rückgang der Produktion führen an einigen Brennpunkten die heutige Produktion dominieren führen kann.
elbflorenz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Djebasch meint
Also bis vor 3 Jahren waren es 13 Minen und damit haben wir Weltweit alles geschafft…uh und jetzt geht die Welt unter…
Hier will doch nur wieder irgendeine Lobby die Akkus schlecht reden…
OpaTelsa meint
Und das nächste Sugerl wird durchs Dorf getrieben…
Futureman meint
Gleiche Thema wie vor 15 Jahren beim Silizium für PV-Module. Damals angeblich auch knapp und die Energiewende nicht möglich. Inzwischen werden 1000x! soviele Module gebaut und der Ausbau geht rasend schnell weiter.
Die Weltmarktführer bei den Batterien werden schon an genügend Rohstoffe kommen und gleichzeitig Alternativen (aber eher aus Preisgründen) herausbringen.
Aber wieder was neues für den Diesel-Dieter beim Stammtisch.
Quallest meint
Diese Studien gab es bei PV um 2010 auch immer wieder. Da war das Silicium knapp…….
Swissli meint
Eine Verknappung des Rohstoffs ist für Minenunternehmen aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich eine gewünschte Entwicklung (höhere Preise zu konstanten Kosten = höhere Gewinne).
Scheint mir eher eine Kampagne für (schnellere) Genehmigungen für Minen zu sein.
tutnichtszursache meint
Danke, einer hat es verstanden, wenn ein Anbieter von möglicher Verknappung spricht, will er die Preise anheben oder ein Investor soll seine Produktion bezahlen…