Das Bundeskabinett will die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien für E-Fahrzeuge verbessern. Die Änderung dazu im Rahmen der gesetzlichen Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) mache es für Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur attraktiver, Ökostrom direkt an der Ladesäule zu produzieren, zum Beispiel über eine lokale Solar- oder Windkraftanlage, und für ihre Kunden zur Verfügung zu stellen, heißt es. Mit der Neuerung solle insgesamt der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix, den E-Fahrzeuge an öffentlichen Ladesäulen laden, wesentlich erhöht werden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Elektromobilität ist ein zentraler Hebel, um unsere Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Daher freue ich mich, dass sich immer mehr Menschen für ein E-Auto entscheiden, auch weil das Netz öffentlicher Ladesäulen immer dichter wird. Dieser Fortschritt geht nicht zuletzt auf die Treibhausgasminderungsquote zurück, die Mineralölkonzerne zu mehr Klimaschutz verpflichtet und die das Bereitstellen von Strom für E-Fahrzeuge als attraktive Erfüllungsoption vorsieht. Die neue Regel in der THG-Quote ist eine gute Nachricht für alle, die ihr E-Auto am liebsten mit Ökostrom fahren. Bisher laden Autofahrerinnen und Autofahrer an öffentlichen Ladesäulen in der Regel den handelsüblichen Strommix, der auch aus fossilen Energien stammen kann. Wenn der Ladestrom lokal mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, wird E-Autofahren noch klimafreundlicher.“
Durch die beschlossene Änderung der 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) wird die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien für Elektrofahrzeuge im Rahmen der THG-Quote weiterentwickelt. Durch die neue Verordnung kann sich ein Ladesäulenbetreiber nunmehr den selbst produzierten Strom, der aus einer direkt angeschlossenen Solar- oder Windkraftanlage stammt, einfacher bescheinigen lassen. Dadurch werde dieser Ökostrom auch für Mineralölkonzerne zu einer attraktiven Erfüllungsoption, so das Umweltministerium.
Durch die THG-Quote des BImSchG werden Kraftstoffanbieter verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zu senken. Diese Verpflichtung kann durch die Beimischung von Biokraftstoffen, den Einsatz grünen Wasserstoffs aber auch durch die Bereitstellung von Strom für Elektroautos erfüllt werden. Da durch die nachweisliche Bereitstellung von Strom im Verkehr weniger fossile Kraftstoffe genutzt werden, wird so der CO2-Austoß im Verkehr gemindert.
Im Rahmen des sogenannten Quotenhandels ist es möglich, dass Minderungen von Dritten erbracht und an die Mineralölwirtschaft veräußert werden. Im Fall von Strom sind das Ladepunktbetreiber. Die durch den Quotenhandel mit der Mineralölwirtschaft erzielten Einnahmen unterstützen somit den Betrieb öffentlicher Ladpunkte. Hier setzt die neue Verordnung an: Wird statt Netzstrom nunmehr erneuerbarer Strom eingesetzt, der direkt an der Ladesäule erzeugt wurde, werden höhere CO2-Minderungen erzielt. Das macht die Bescheinigungen wertvoller, wodurch höhere Einnahmen für die Ladeinfrastruktur erzielt werden.
Mit der Verordnung wird ein Teil der Maßnahme 21 des Masterplans Ladeinfrastruktur II der Bundesregierung umgesetzt. Im nächsten Schritt soll die Anrechnung von Strom für schwere Nutzfahrzeuge bei Ladungen im nicht-öffentlichen Bereich verbessert werden.
Die beschlossene Verordnung soll in wenigen Wochen nach der Verkündung in Kraft treten. Die Anrechnung von an öffentlichen Ladesäulen erzeugtem Ökostrom ist ab dem Jahr 2024 möglich.
MAik Müller meint
Lorenz Müller „teurer Ladestrom günstiger als Benzin “ —> vorsätzliche Falschaussage.
Ionity 0,79*20=15,8€ /100km, Benzin 7L*1,80 = 12,6€ ; DIESEL 5L*1,60=8€.
Futureman meint
Mein Ladestrompreis:
Keine Sonne: 0,25€x16=4€
Sonne: 0,08€x16=1,28€
Beim Strom gibt es halt wesentlich mehr Möglichkeiten.
Kai Knüller meint
DC Schnellladen am Supercharger: 0,39 € / kWh
Verbrauch: 18 kWh / 100 km * 0,39 € / kWh = 7,02 € / 100 km
Lorenz Müller meint
@Maik
Also mein Elektroauto braucht trotz zügiger Fahrweise und viel Anhängerbetrieb keine 20kWh/100km. Das kann man mit entsprechender Fahrweise zwar schon erreichen, aber dann hat der Benziner auch einen Verbrauch, der ins zweistellige geht. Der letzte Benziner den wir in unserem Haus hatten (Fiat Punto), hat sich damals gute 7,8l/100km einverleibt, womit ich bei 1,80€/Liter auf 14,04€/100km komme. Bei unserem Elektro wären es, wenn ich bei Ionity Ad-Hoc laden würde, ca. 13,43€/100km (was dann so ziemlich das worst case Szenario ist). Wenn man also überwiegend Zuhause lädt, macht das keinen Unterschied ob man einmal im Jahr einen 10er mehr oder weniger auf der fahrt in den Urlaub bezahlt.
Kasch meint
Neueste Masche der Quotensammler: Wer einmal den Fahrzeugschein mit Fantasieversprechen vom „eigentlich“ Begünstigten ergattert, reicht zum 01.01. jeden neuen Jahres unbeauftragte Zertifizierungsanträge ein, damit ein Wechsel zu einem seriösen Anbieter nicht mehr möglich ist. Das Umweltbundesamt spielt mit und weist darauf hin, dass sich der „Begünstigte“ selbst bemühen müsse rechtstaatliche Interessen zu erzwingen. Somit bitte ich das Umweltbundesamt dem offensichtlichen Betrüger zum nächsten 01.01. den Antrag nicht mehr zu zertifizieren und werde wohl nicht umhin kommen strafrechtliche Maßnahmen in die Wege zu leiten, falls dennoch ohne Auftrag und Wissen meinerseits erneut zertifiziert wird. So schmilzt sie überall dahin, die einst so vorbildliche deutsche Rechtstaatlichkeit. Grundgesetze und Verfassung werden mehr und mehr „neu interpretiert“.
Tim Schnabel meint
Ach darum ziehen die meisten säulenbetreiber die Preise so stark an..wegen sinkender Börsenpreise und Förderung..ahh einfach noch mehr geld einsacken und dan so einen Carmaimiac bezahlen der dann Videos über ionity macht und die Preise und Abos rechtfertigt..während nebenan Leute OHNE Abo beim Ami 36cent zahlen
MAik Müller meint
@Tim Schnabel du bist ja so blauäugig :) Herrlich.
Das war doch vor vielen ABSEHBAR was passiert. Es geht NICHT um die Umwelt sondern ums GELDVERDIENEN!
Lorenz Müller meint
@Maik
Breaking News: ein Unternehmen ist profitorientiert. Ist ja ganz was neues. Danke für die Aufklärung.
Torsten meint
Genau. und die 50.000 muss man ja auch noch HINZURECHNEN!!! Außer bei GESCHENKTEN Firmenwagen.
Lorenz Müller meint
@Tim
Das Problem sind eher, dass die meisten Kunden noch mit langfristigen Verträgen eingedeckt sind. So kann natürlich kein Wettbewerb entstehen.
Unwissenheit ist natürlich auch ein großes Problem, da viele selten bis gar nicht öffentlich Laden und auch teurer Ladestrom günstiger als Benzin ist, wird einfach dort geladen wo eine Ladesäule steht, frei nach dem Motto: der 10er mehr einmal im Jahr ist egal.
Würde der Gesamtmarkt Hochpreisanbieter wie Ionity und inzwischen leider auch EnBW boykottieren und zum Beispiel bei Tesla laden, müssten die Preise schneller angepasst werden. Das ist aber ohnehin nur eine Frage der Zeit, sobald die Gratisladekarten vom Fahrzeugkauf ablaufen, werden sich mehr und mehr Kunden nach niedrigeren Preisen umsehen.
(PS: die 0,36€/kWh von deinem SuC Beispiel sind ja im Prinzip auch mit Abo, als Fremdmarken Nutzer zahlt man das monatlich, bei Teslafahrern ist das im Kaufpreis einkalkuliert)
Bernhard meint
Vollkommen richtig erkannt. Auch bei mir sind inzwischen die verbilligten Ladekarten aus dem ersten Jahr abgelaufen. Aber trotzdem würde ich nicht unbedingt bei einem SuC laden. Ich habe das „Problem“ daß ich zu Hause laden kann und einen Stromtarif deutlich weg von der Strompreisbremse habe. Mit dem Fiat 500 habe ich noch nie auswärts geladen und mit dem EV6 auch zu 95% zu Hause. Da fallen die Strompreise bei EnBW als Stromkunde mit 51 ct/kWh überhaupt nicht auf. Und ich habe noch eine Ladekarte ohne Grundgebühr mit der ich bei Ionity für etwas mehr als 40 ct/kWh laden kann. Es geht schon noch bezahlbar. Aber die, die keine Wallbox haben, haben halt leider die A…-Karte gezogen.
libertador meint
Wobei man die Kosten für die Wallbox auf den Strom umlegen muss, damit es vergleichbar ist.
Inklusive Installation hat das bei mir 1200€ gekostet, abzüglich der Förderung. Die Förderung gibt es aber nicht mehr. Wie viel das pro kWh kostet hängt natürlich stark von der Lebensdauer und der Nutzungsintesität ab. Wenn ich mal von 8 Jahren Lebensdauer, 10.000 km/Jahr und 20kWh/100 km ausgehe. Dann komme ich auf 7,5 Cent/kWh. Die Kosten sind nicht zu vernachlässigen.
Nach meiner Abschätzung wären 10 Cent über Hausstromtarif bei AC ein vergleichbarer Preis ist. Im Moment sind die Preise auswärts höher. Es gibt aber durchaus Signale, dass diese wieder runter gehen können, zum Beispiel bei Tesla.
MichaelEV meint
Ja die Kosten werden immer einfach ausgeblendet, die müssen aber natürlich mit eingerechnet werden.
Und für ein EFH mit Garage/Stellplatz vor der Tür sind die Kosten noch halbwegs in Ordnung. MFH mit Tiefgaragen kosten in der Regel deutlich mehr. Und es gibt auch EFH mit Garage/Stellplatz nicht direkt vor der Tür, da wird es ebenso teuer.
Aber selbst im Best Case wird zukünftig die Sinnhaftigkeit des Ladens Zuhause darüber entschieden, wie teuer der Strombezug zum Zeitpunkt der Ladevorgänge ist. Wer viel in der Nacht laden muss, für den wird es teuer. Wer viel am Tag, idealerweise viel am Wochenende bzw. gar viel von der eigenen PV laden kann, für den ist das Laden Zuhause a perfect match.
Ich gehe fest davon aus, dass Tesla noch deutlich runter gehen kann. Am Wochenende, wo die natürliche Last in der Regel am höchsten ist, bekommen sie den Strom sehr regelmäßig sogar geschenkt. Netzentgelte in der Mittelspannung sind deutlich geringer. Und die Kosten für die Hardware kosten Tesla meiner Meinung nach sehr viel weniger als 7,5 Cent/kWh, wenn die Auslastung hoch ist.
Lorenz Müller meint
@ libertador
Dann hast du einfach zu viel für das Ding bezahlt. 1200€ sind ja schon brutal für eine glorifizierte Steckdose. Auf Kleinanzeigen kriegt man je nach Ausstattung Wallboxen für 200-300€ (teilweise neu) hinterhergeworfen. Meine Elli Connect (neu) + 20m Leitung inkl. zwei Wanddurchbrüche + Installation haben 950€ gekostet. Die Wallbox war also mehr oder weniger Gratis, wenn ich die Förderung noch abziehe.
Der nächste Fehler ist es, den Gesamtbetrag auf nur 8 Jahre zu rechnen, selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die WB nach 8 Jahren schlapp macht, muss ja nicht die gesamte E-Installation neu gemacht werden.
Wenn dann die Ladeleistung noch „smart“ gesteuert wird, entweder durch dynamische Tarife oder Überschussladen, dann hat sich die Wallbox sowieso in kürzester Zeit amortisiert.
Deine Rechnung ist also so ziemlich das „worst case“ Szenario für eine Wallbox, bei 10000km im Jahr und nur einem Elektroauto, welches weder mit dynamische Tarifen noch PV Überschuss geladen wird, würde ich vermutlich einfach an der Steckdose laden. Bei uns laden zum Beispiel drei Elektroautos an einer Wallbox welche zusammen auf 90000km/Jahr kommen.