Der vietnamesische Hersteller von Elektrofahrzeugen VinFast hat im Juli die Türen zu seinem neuen Showroom in Berlin geöffnet. Der Standort ist der dritte in Deutschland und setzt den Ausbau des Netzwerkes der Marke in Europa fort.
Der Showroom liegt im Herzen der Hauptstadt in der Nähe des Boulevards Unter den Linden, des Gendarmenmarktes sowie des Brandenburger Tores (Friedrichstrasse 79-80, 10117 Berlin). „Der neue Store präsentiert das Angebot vollelektrischer SUV der Marke mit dem Ziel, ihre Präsenz in der Region zu erhöhen“, heißt es. Zu sehen sind die ersten hierzulande angebotenen Fahrzeuge VF 8 und VF 9.
„Das wachsende Filialnetz von VinFast ist ein wichtiger Teil unserer Strategie, während der gesamten Reise zum Besitz eines Elektrofahrzeugs zuverlässige Verbindungen zu unseren europäischen Kunden aufzubauen“, so Nguyen Thanh Thuy, CEO von VinFast Europe. „‚VinFast Berlin‘ als neuer Bestandteil unser Präsenz in Europa zeigt deutlich unser anhaltendes Engagement und unsere Investitionen, um die Revolution der nachhaltigen Mobilität in der Region voranzutreiben.“
VinFast Berlin ergänzt die bereits bestehenden Filialen in Köln und Oberhausen, in Paris Madeleine, Paris Raspail und Rennes in Frankreich sowie in Amsterdam und Rotterdam in den Niederlanden. Weitere sollen in Deutschland „voraussichtlich bald“ in Hamburg, München und Frankfurt sowie in Den Haag in den Niederlanden und in Nizza sowie Montpellier in Frankreich eröffnet werden. Weitere europäische Standorte will VinFast in diesem Jahr bekannt geben.
Die Expansion des Unternehmens verläuft derweil langsamer als geplant und erfordert mehr Geld. Bei dem vor sechs Jahren gegründeten Autohersteller erwartet man dennoch einen deutlichen Absatzschub. Das Management geht davon aus, in diesem Jahr bis zu 50.000 Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Das würde einer fast siebenfachen Steigerung gegenüber dem Vorjahr entsprechen. Ende 2024 könnte man die Gewinnschwelle erreichen.
VinFast hat im Mai angekündigt, zwei weitere Modelle in das Programm aufzunehmen: einen elektrischen Pick-up-Truck und ein batteriebetriebenes Stadt- oder „Mini-Auto“. Zuvor hatte die Marke fünf SUV und Crossover verschiedener Größen vorgestellt.
Joachim Koll meint
Michael Lohscheller, ehemals Opel, verließ ja Vinfast nach wenigen Monaten wieder.
Schade, seine Bekanntheit gerade in Europa/Deutschland hätte sicher Vinfast weiter nützen können.
Eugen P. meint
Hinter Vinfast, steht Vingroup, ein etablierter Mischkonzern, ist finde ich neben dem halbstaatlichen türkischen TOGG eines der interessanteren „startups“ (mal eben kein 0815 China startup wie so viele andere); die Marke in Europa samt Händlernetz aufzubauen wird aber nicht billig werden, ist die Frage ob dem Gesamtkonzern es das am Ende wert ist, ein Selbstläufer wird es nicht werden, nicht mit diesen Preisen.
Eugen P. meint
PS:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vingroup
Daniel S meint
Einige neue E-Auto Hersteller werden wieder bankrott gehen, einige nicht.
Grosses Kino wie die Experten mit der Glaskugel hier in die Zukunft sehen!
David meint
Es ist aber auch kein Expertentum, wenn man jede neue Marke gut redet. Aktuell sind die Marktbedingungen so schlecht wie lange nicht mehr. Zudem ist es nicht die Wahl zwischen Insolvenz oder Weltherrschaft, sondern man kann einen Markt auch aufgeben bzw. teilaufgeben oder sich dort in eine Nische begeben.
VinFast wird es hier in Deutschland nicht schaffen. Ebenso nicht alle Hersteller mit chinesischem Label. Lotus weiß ich nicht. Smart, Volvo, Mini/BMW, Polestar könnten es schaffen. Für Lucid wird es schwer. Tesla wird nicht Pleite gehen, aber auf keinen Fall Marktführer oder Top 5. Rivian schafft es auch. Die deutschen Hersteller werden Gewinner sein, Verlierer die japanischen. Das ist meine Prognose.
Jens Kelter meint
MG und BYD werden es ebenfalls schaffen. Aber die Verkaufszahlen am BEV-Markt werden sich insgesamt schwertun in nächster Zeit, ist leider so.
Futureman meint
Hersteller mit Fantasienamen werden es in Zukunft schwer haben. Daher haben sich die größeren chinesischen Hersteller einen bekannten Namen „gekauft“ (MG, Volvo, Smart usw). Hier ist bereits 100% China drin. Weitere haben sich beteiligt (Mercedes, Mini usw). Die größten E-Auto Hersteller sind allerdings eigenständig (Tesla, BYD) und werden damit ihren Vorsprung weiter ausbauen. Denn beide schaffen es schon aufgrund ihrer jetzigen Größe (und geplanten Wachstum) von Skalierungseffekt zu profitieren. Damit werden sie preisführend bleiben oder der Abstand wohl noch größer. Tesla und BYD sehr ich in 5 Jahren da, wo VW und Toyota sind. Alle anderen darunter und einige (auch alte Verbrenner-Hersteller) verschwinden.
Egon Meier meint
Aiways 4.0
Der nächste Beitrag bitte ..
M. meint
“ Ende 2024 könnte man die Gewinnschwelle erreichen.“
Weil man dann nach einer erneuten 7-fachen Steigerung 350.000 Autos p.a. verkauft haben wird – oder wie soll das gehen?
Nur noch Traumtänzer unterwegs!
David meint
Wenn du den Posten CEO VinFast Europe und damit vermutlich aus der dritten Reihe eine Chefposition angeboten bekommst, damit du Europa nach vorne bringst. Und du bist es dann.
Dann hast du entschieden, dass du das machst. Und wenn du das machst, dann entweder, weil du wirklich an die Sache glaubst oder so tust und dir zwei Jahre die Taschen voll machst bis sie dich rausschmeißen.
In beiden Fällen wirst du nicht sagen: „Gut, wir hoffen dieses Jahr mit Minus 150 Millionen abzuschließen und nächstes Jahr sieht’s auch nicht besser aus. Unsere Karren kauft halt keiner.“. Sondern du sagst: „50.000 Autos verkaufen wir dieses Jahr und nächstes Jahr sind wir in der Gewinnzone!“. Das ist das Game.
M. meint
Schon richtig.
Ändert aber nichts daran, dass ich als jemand, der nicht auf der Gehaltsliste von VinFast steht, keine Bilder aus der rosaroten Brille unter das Volk bringen muss.
Wobei:
Das mit den „2 Jahren“ wäre interessant, wenn das Gehalt wirklich stimmt.
Man muss sich danach halt zur Ruhe setzen können, einen ähnlichen Posten bekommt man anschließend nicht mehr angeboten. ;-)
Jeff Healey meint
…und es interessiert niemanden…