Das Bundeskabinett hat die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie beschlossen. Der Beschlussfassung im Kabinett vorausgegangen war eine politische Einigung aller Ressorts.
Die Nationale Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 hat grundsätzlich weiter Bestand, wird nun aber mit der Fortschreibung an das gesteigerte Ambitionsniveau im Klimaschutz und die neuen Herausforderungen am Energiemarkt weiterentwickelt. Sie setzt staatliche Leitplanken für die Erzeugung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff und seinen Derivaten und bündelt die Maßnahmen der Bundesregierung. Eine zuverlässige Versorgung Deutschlands mit grünem, auf Dauer nachhaltigem Wasserstoff sei dabei erklärtes Ziel, heißt es.
„Mit der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie setzen wir den Rahmen für die neue Phase im Wasserstoffmarkthochlauf, die wir seit dem Regierungsantritt konsequent eingeleitet haben: Von Forschung und Demonstration hin zur großskaligen Produktion“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. „Investitionen in Wasserstoff sind eine Investition in unsere Zukunft. In den Klimaschutz, in qualifizierte Arbeitsplätze und die Energieversorgungssicherheit. Diesen Investitionen gibt die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie eine verlässliche Grundlage und stellt die Weichen für eine enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Europa und der Welt. Zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie arbeiten wir außerdem aktuell mit Hochdruck an der Schaffung der erforderlichen Infrastruktur.“
Wasserstoff sei „ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende und unverzichtbar für einen erfolgreichen Klimaschutz“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. „Wichtig ist, dass wir den Markthochlauf von Wasserstoff von Beginn an nachhaltig und umweltfreundlich ausgestalten. Zudem sollten wir Wasserstoff effizient und wirtschaftlich klug dort einsetzen, wo es keine besseren Möglichkeiten für die Dekarbonisierung gibt. Daher hat sich die Bundesregierung in der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie das Ziel gesetzt, eine zuverlässige Versorgung Deutschlands mit grünem, auf Dauer nachhaltigem Wasserstoff zu erreichen sowie sich zu ambitionierten Nachhaltigkeitsstandards für Wasserstoff und seine Derivate bekannt, sowohl für die inländische Produktion, aber gerade auch für Importe.“
„Wasserstoff und seine Derivate sind ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige klimafreundliche Mobilität und ergänzen sinnvoll andere alternative Antriebsformen“, erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing. „Der Einsatz im Verkehrssektor trägt zur notwendigen Skalierung der Wasserstoffwirtschaft bei. Es ist deshalb wichtig und folgerichtig, dass der Verkehr in der Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie eine zentrale Rolle einnimmt. In der Strategie sind viele wichtige Maßnahmen für den Verkehr enthalten, wie der Aufbau eines Grundnetzes an Wasserstoff-Tankstellen, die Förderungen von erneuerbaren Kraftstoffen oder die Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen. Wir entwickeln zudem einen Masterplan für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Verkehr. Damit wollen wir den Einsatz von Wasserstoff und den daraus hergestellten Kraftstoffen sowie die Verfügbarkeit von Brennstoffzellenfahrzeugen, Brennstoffzellenkomponenten und -systemen samt der benötigten Infrastrukturen zielgerichtet vorantreiben.“
Die Maßnahmen der Fortschreibung umfassen die gesamte Wertschöpfungskette, wurden vielfach bereits parallel zur Erarbeitung der Fortschreibung der Strategie begonnen oder sind kurzfristig für das Jahr 2023, mittelfristig für die Jahre 2024/2025 sowie teilweise bereits langfristig bis 2030 geplant. Mit den Maßnahmen soll laut der Bundesregierung das folgende Zielbild umgesetzt werden:
- Beschleunigter Markthochlauf von Wasserstoff: Der Markthochlauf von Wasserstoff, seinen Derivaten und Wasserstoffanwendungstechnologien wird deutlich beschleunigt und das Ambitionsniveau entlang der gesamten Wertschöpfungskette massiv gesteigert.
- Sicherstellung ausreichender Verfügbarkeit von Wasserstoff und seiner Derivate: Das Ziel für heimische Elektrolysekapazität im Jahr 2030 wird von 5 GW auf mindestens 10 GW erhöht. Der restliche Bedarf wird durch Importe gedeckt. Eine gesonderte Importstrategie wird entwickelt.
- Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur: Von besonderer Bedeutung ist die Schaffung der notwendigen Wasserstoffinfrastruktur. Hierfür hat das Bundeskabinett Ende Mai mit der aktuellen Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) den rechtlichen und regulatorischen Rahmen für das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland als erste Ausbaustufe der Wasserstoffinfrastruktur beschlossen. Bis 2027/2028 wird über die IPCEI-Förderung ein Wasserstoffstartnetz mit mehr als 1.800 km umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen in Deutschland aufgebaut; europaweit kommen ca. 4.500 km hinzu (European Hydrogen Backbone). Mittels Erweiterung werden bis 2030 alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit den relevanten Abnehmern verbunden.
- Etablierung von Wasserstoffanwendungen in den Sektoren: Bis 2030 werden Wasserstoff und seine Derivate insbesondere bei Anwendungen in der Industrie, bei schweren Nutzfahrzeugen sowie zunehmend im Luft- und Schiffsverkehr eingesetzt. Im Stromsektor trägt Wasserstoff zur Energieversorgungssicherheit bei; durch auf klimaneutrale Gase umrüstbare Gaskraftwerke (H2-ready) und durch systemdienliche Elektrolyseure, insbesondere als variable und systemdienliche Stabilisatoren bzw. flexible Lasten. Zur perspektivischen Nutzung von Wasserstoff bei der zentralen und dezentralen Wärmeversorgung werden die Rahmenbedingungen aktuell im GEG, in der Wärmeplanung sowie im europäischen Gasmarktpaket weiterentwickelt.
- Deutschland wird bis 2030 Leitanbieter für Wasserstofftechnologien: Deutsche Anbieter bauen ihre Technologieführerschaft aus und bieten die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstofftechnologien von der Produktion (z. B. Elektrolyseure) bis hin zu den unterschiedlichen Anwendungen (z. B. Brennstoffzellentechnologie) an.
- Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen: Kohärente rechtliche Voraussetzungen auf nationaler, europäischer und möglichst auch internationaler Ebene unterstützen den Markthochlauf. Dies umfasst insbesondere effiziente Planungs- und Genehmigungsverfahren, einheitliche Standards und Zertifizierungssysteme, ausreichend ausgestattete und auf allen Ebenen koordinierte Verwaltung.
- Importstrategie: Zudem arbeitet die Bundesregierung seit Beginn der Legislaturperiode mit Nachdruck daran, die Verfügbarkeit von Wasserstoff neben dem Hochfahren der heimischen Produktion durch Importe aus Partnerländern abzusichern. Hierfür wird parallel eine Importstrategie für Wasserstoff und seine Derivate erarbeitet. Darin werden auch Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung berücksichtigt. Die Importstrategie wird das Signal an Partnerländer senden, dass Deutschland weltweit Kooperationen eingehen, verlässliche Lieferketten nach Deutschland ermöglichen, nachhaltige Standards etablieren und als Technologiepartner zur Verfügung stehen will.
Jeff Healey meint
Und da haben wir es auch schon wieder, das Handelsblatt schreibt heute (Zitate daraus):
„Berlin Die Bundesregierung muss sich mit einem neuen Fall potenzieller persönlicher Beziehungen bei der Vergabe von Fördergeldern im Rahmen ihrer Wasserstoffstrategie auseinandersetzen.“
(…)
„Nun gibt es Hinweise auf private Kontakte bei der Zuteilung von hohen Summen im Bundesverkehrsministerium unter Leitung von Minister Volker Wissing (FDP). Der Vorgang wirft ein Schlaglicht auf die Vergabepraxis des Ministeriums, das über einen der größten Etats innerhalb der Bundesregierung verfügt.“
Weiter:
„Es geht um mutmaßliche Freundschaften eines Abteilungsleiters zu einem Unternehmer und einem Verbandschef, über die mehrere unabhängige Quellen innerhalb der Bundesregierung berichten. Über ein Förderprogramm des Ministeriums sollen sie Zusagen über Gelder in zweistelliger Millionenhöhe erhalten haben.“(Zitat Ende).
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„durch auf klimaneutrale Gase umrüstbare Gaskraftwerke (H2-ready)“
Wie sind diese klimaneutralen Gase für H2-ready-Gaskraftwerke denn definiert? Ist das wieder so ein Taschenspielertrick wie die emissionsfreien Elektrofahrzeuge mit 0g CO2/km?
Andi EE meint
Das macht schon Sinn, denn jetzt wo du die nötigen Überschüsse an EE noch nicht hast, ist eine Verstromung von Gas viel sinnvoller, weil es ja keine Umwandlunsverluste wie bei H2 gibt. Wenn die nur H2 verstromen könnten, würdest du 3x mehr CO2 ausstossen.
Sobald viel überschüssige EE vorhanden sind, kann man H2 herstellen, den speichern und wenn es mal zu wenig EE im Netz hat, dann rückverstromen. Deshalb wäre es gut, wenn diese Gaskraftwerke beides können.
MiguelS NL meint
@Dagobert
“Die Realität ist, dass der kWh Wärmebedarf eines Hauses den Strombedarf in der Regel deutlich übersteigt.
Es kann also durchaus sinnvoll sein die im Sommer als H2 gespeicherte Energie einfach in einer Gasheizung zu verwenden.”
1.
Die kWh-Wärmebedarf ist unabhängig von der Energiequelle.
2.
Die Lösung, weil viel effizienter (weniger Komplex…) und günstiger, ist um die PV-Leistung auf den Winterbedarf auszurichten, d.h. genau so wie wir es mit Fossil basierten Heizungen auch gemacht haben.
3.
Noch effizienter wird es (primair) um den kWh-Bedarf passiv zu senken d.h. by Design. z.B Dämmung… Das gleiche wie bei Autos z.B cw-Wert…
bs meint
Solar wird extrem billig und damit wir im Winter davon profitieren werden wir Unmengen an Solarpanele installieren. Dies wird zu hiesigen Überprduktion in Sommer führen. Frage ist nur, was machen wir mit dem Überschuss? Mann sollte sich den billigste Langfristspreicher aussuchen und einsetzen. Das könnte auch H2 sein, aber wahrscheinlich nur um es wieder in Strom umzuwandern im Winter. Weil der Solartrom extrem billig wird, sind die Verlusste auch nicht mehr so relevant. Aber man wird es höchstens zentral wieder in Strom umwandern und dann den Batterieverkehr liefern. Oder in Schiffe bzw. bestimmte Industrien benutzen. In H2 Fahrzeuge? Der H2 Transport und Betankung wird zu teuer sein und bleiben weil die kritische Masse fehlt. Weil auch Batterien ständig billiger werden. no way !
Würde mein Geld auf H2 setzen. Nein. Lieber kaufe ich Aktien in Batteriemarkt dann.
Dagobert meint
Die Realität ist, dass der kWh Wärmebedarf eines Hauses den Strombedarf in der Regel deutlich übersteigt.
Es kann also durchaus sinnvoll sein die im Sommer als H2 gespeicherte Energie einfach in einer Gasheizung zu verwenden.
Thomas meint
Die Realität ist dass der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe den einer Gasheizung in etwa der gleichen Größenordnung übersteigt. Wie sich da ein für Wasserstoff taugliche Gasheizung rechnen soll erschließt sich mir nicht.
Was Sie mit Ihrem Kommentar erreichen möchten, ist somit ziemlich offensichtlich…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Du kannst ja mal die Kosten für den Energiespeicher ausrechnen, um den Strom für den Winter zu speichern, damit du damit dann deine Wärmepumpe betreiben kannst. Genau darum ging es. Das der Wirkungsgrad schlecht ist hat ja keiner angezweifelt.
Daniel S meint
Statt Gasheizung evtl. lieber eine Wärmepumpenheizung mit COP 5-10?
Peter meint
COP 5-10 könnte etwas optimistisch sein. Aber ja, WP ist besser als Gas. Man muss aber die Planung und Umsetzung (auch in Bezug auf Geräuschpegel) korrekt machen, daran hapert es leider bei manchen Installateuren.
Justin Case meint
„Die Realität ist, dass der kWh Wärmebedarf eines Hauses den Strombedarf in der Regel deutlich übersteigt.“ Ja, in Primärenergie in der Regel richtig. Daraus den Schluss zu ziehen: „Es kann also durchaus sinnvoll sein die im Sommer als H2 gespeicherte Energie einfach in einer Gasheizung zu verwenden.“ und damit aus einer reuer erzeugten Kilowattstunde H2 einfach nur eine knappe Kilowattstunde Wärme zu erzeugen finde ich gewagt.
Der Prozess über Brennstoffzelle (meinetwegen auch zentral & groß) und Wärmepumpe verschwendet die Energie nicht ganz so schlimm.
Draggy meint
Die ganze Idee zwei Heizungen zu haben und dann noch eine extrem gefährliche H2 Heizung ist totaler Schwachsinn. Es kostet Unmengen Extra, es frisst Platz ohne Ende und ob man es wirklich braucht weiß auch keiner.
Fantasie Mängel zu erdenken in dem man so tut als ob es nur PV gibt und weder Wind noch Biomasse oder sonstwas, führt halt nur in eine Sackgassen.
Dst11 meint
Dead Horse Riding Inc bekommt nochmal nen 40 Tonner mit Futter vor die Tür gestellt. Unfassbar was das soll. Weitere Abhängigkeit von Schurkenstaaten mit zertifiziert grünem Wasserstoff ( wer‘s glaubt…) wird auch noch staatlich gefördert.
Kasch meint
Und intern fließen weiterhin satte Gelder in Taschen, von Gaunern und Tritttbrettfahrern für pseudowissenschaftliche Pilotprojekte. Korruption mit staatlicher Legitimation könnte man Fördergelder auch nennen. H2 ist im Straßenverkehr extremst unwirtschaftlich, punktum !
Kasch meint
Da insbesondere Deutschland Bezug preiswerter fossieler Brennstoffe, die Basis der Industrie, ablehnt, wird sich das ganze Thema Industrienation erledigen. Nur in Märchenbücher unseres Minister treibt die Wunderblume Deutschland noch Blüten.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Du schließt also die Verwendung von Wasserstoff völlig sektorenunabhängig kategorisch aus. Verstehe ich dein Posting so richtig?
Jeff Healey meint
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Bis 2030 Wasserstoffanwendungen in den Sektoren Industrie, schwere Nutzfahrzeuge, Luft- und Schiffsverkehr. Stromsektor, zentrale und dezentrale Wärmeversorgung.
Merkt jemand etwas?
Vom PKW-Sektor keine Rede.
Null, Niente, Nada. Zero.
Weil es in energetischer Hinsicht auch keinen Sinn machen würde! Den verfügbaren Strom auf direktem Wege in einen PKW-Akku fließen zu lassen ist derzeit und absehbar der effizienteste Weg, besonders im Vergleich zu den großen Umwandlungsverlusten bei der Gewinnung, Speicherung, Transport und Nutzung von Wasserstoff.
Schön, dass man das in den Regierungskreisen so nun auch hauptsächlich kommuniziert. Den unvermeidlichen Hinweis von Herrn Wissing auf die (meines Erachtens nach höchst ineffizienten) E-Fuels nehme ich jetzt mal bewusst davon aus.
Justin Case meint
Das diese Erkenntnis gereift ist, ist in der Tat ein Fortschritt.
Dennoch wage ich die folgende Prognose:
Industrie: in ausgewählten Bereichen – ja
schwere Nutzfahrzeuge – nein
Luftverkehr – nein bis kaum
Schiffsverkehr – nein
Stromsektor – ja, ein wenig
zentrale und dezentrale Wärmeversorgung – nein
Die Frage ist immer: was ist das wirtschaftlichste Substitut? Wenn es im Auto eine Traktionsbatterie ist, dann z.B. im Schiffsverkehr eher Ammoniak als Wasserstoff. Der Flugverkehr ist technisch richtig schwierig, so dass ich hier sogar eher auf (ich bin kein Fan und glaube nicht an eine ausreichende Kappazität) eFuels als Wasserstoff setzen würde.
Jeff Healey meint
Möglicherweise, ja! Immer schwer vorherzusehen, je nachdem wie von politischer Seite aus gelenkt/subventioniert/besteuert wird.
Im Flugverkehr könnte tatsächlich E-Fuel das Rennen machen.
Guter Einwand/Präzisierung.
Danke.
Markus Müller meint
Ammoniak (grün), Methanol (grün) und eFuels (grün) sind Wasserstoff. Einfach in einem zusätzlichen Prozessschritt mit ein paar Atomen (N, C).
Jeff Healey meint
Wobei bei der Nutzung von Ammoniak als Treibstoff das extrem klimaschädliche Lachgas entsteht, mehr als 200 mal so schädlich wie CO2.
Katalysatoren sind zukünftig denkbar, deren tatsächlich Nutzung müsste jedoch streng überwacht werden. Meines Erachtens wieder eine Entwicklung in die falsche Richtung, und meines Erachtens nur der Tatsache geschuldet, dass Ammoniak-Infrastruktur weltweit sehr viel vorhanden ist.
Also wieder einmal eher eine Entscheidung wegen ökonomischer Aspekte, nicht ökologischer.
Zum Haare raufen!
Freddy K meint
Basis ja. Transport und Mitnahme bei H2 schwieriger.
Frank meint
Da die Hälfte der Klimawirkung beim Fliegen vom Wasserdampf und der damit entstehenden Zirrenwolken ausgeht reicht es nicht auf E-Fuels zu setzen. Wir brauchen E-Motoren und Brennstoffzelle.
Der Luftfahrtindustrie traue ich aber auch zu aus Geiz irgendwas verdunkelndes mit in die Triebwerke zu geben und dann mit klimaneutralen bis klimapositiven Fliegen zu werben.
Andi EE meint
Wie will man das grosse Volumen des Wasserstoffs in einem Langstreckenflugzeug unterbringen? Von der Fracht welches so ein Flugzeug auch immer noch mitnimmt, auch gleich verabschieden? Das würde ein komplettes Redesign von Triebwerk und Zelle bedingen, da kann man von mindestens 20 Jahren ausgehen, bis erste Flugzeuge gekauft werden können. Wer sich etwas mit dieser Industrie beschäftigt, muss skeptisch sein. Ich halte bei den Flugzeugen auch E-Fuels für sehr, sehr wahrscheinlich. Da muss man vorerst Pragmatismus walten lassen.
Und Bedenken hätte ich auch mit so einer Bombe zu fliegen, da darf noch viel weniger als mit Kerosin was passieren, sonst endet das in einer Vollkatastrophe.
Frank meint
@AndiEE
Wasserstoff würde runtergekühlt werden bis er flüssig wird.
Das würde schon gehen wenn man will. Aber ich denke hier ist das Problem. Wenn man sagen würde: Die Flieger dürfen erst wieder abheben, wenn sie Klimaneutral sind, dann würden die das in weniger als 2Jahren schaffen – so aber gibt es fast keine Motivation sich zu beeilen und es wird ggfs 20Jahre und länger dauern.
hu.ms meint
Naja – es wird ein tankstellennetz angekündigt. Primär für LKW – aber da können auch brennstoffzellen-PKW ihre fahrenergie aufnehmen.
Und klar – H2 ist für PKW vergleichsweise ineffizient. Aber es wird einen markt dafür geben.
Die hochpreisigen autos dafür werden entwickelt. Es gibt leute für die ist die energieaufnahme für 500km fahrt in 10 min. einfach das aller wichtigste – egal was es kostet. Das sind wenige prozent. Weniger als die FDP stimmenanteile bekommt.
Djebasch meint
Tja schaut euch mal die Unterlagen genau an, dann werdet Ihr feststellen das mit der neuen Vereinbarung am Ende jede Art von Wasserstoff Subventionen erhalten kann.
Das ganze ist nichts anderes als ein Bankrott der Regierung vor der Gaslobby die jetzt das richtig Dreckige Zeug auch noch bezahlt bekommt.
Florian meint
Genau das ist von fast allen Medien und Meldungen nicht erwähnt worden. Die Gaslobby hat ganze Arbeit geleistet. Grünen Wasserstoff ins Schaufenster stellen und dann sagen ups zu weniger aber wir haben eine Übergangslösung….
Frank meint
Gebraucht wird der Wasserstoff neben der Industrie vor allem im (Langstrecken-) Flug und Schiffsverkehr. Bei LKWs werden sich nur dort wo die Kilometerkosten nicht ausschlaggebend sind Wasserstofffahrzeuge durchsetzen können. Langfristig werden wir uns für die Zeit der Dunkelflauten eine größere Brennstoffzellenkapazität für unser Stromnetz vorhalten müssen.
Justin Case meint
Wasserstoff wird in der Substitution bestimmter (u.a. Erdöl-) Produkte dort eine Rolle spielen, wo ein anderweitiges Substitut nicht verfügbar ist.
Also nicht in der Individualmobilität af dem Boden.
South meint
..genau so isch’s… :-)
Ossisailor meint
So wird’s wohl kommen. Nur, der Wissing sieht das noch ein wenig anders, scheint mir.