Porsche treibt die vor zwei Jahren mit einem Partner gegründete Cellforce Group künftig allein voran, um eine „Hochleistungsbatteriezelle“ für seine elektrischen Topmodelle zu entwickeln und herzustellen. Der Sportwagenbauer plant laut Berichten nun mit deutlich größerer Produktionskapazität. Dafür sucht die börsennotierte Volkswagentochter nach Investoren.
Im nächsten Schritt nach einer Pilotproduktion gehe es nun um eine Produktionskapazität bis zu 20 Gigawattstunden (GWh) – genug für 150.000 bis 200.000 E-Autos im Jahr, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Standort dafür stehe noch nicht fest. Es werde auf einen „Beauty Contest“ zwischen Europa, den USA, vielleicht auch Kanada hinauslaufen, sagte Finanzchef Lutz Meschke. Es gehe um Subventionen, aber auch Energiepreise, Bürokratie und andere Standortfaktoren.
Zwar will der Volkswagen-Konzern zukünftig in den Batterien von möglichst vielen Elektroautos seiner Marken eine Einheitszelle nutzen und baut dafür eigene Akku-Großfabriken. Porsche forciert aber auch selbst Batteriezellen, die für besonderes sportliche Autos optimiert sind. Die mit Cellforce vorangetriebene Hochleistungszelle soll dank besonderer Bauart eine höhere Energiedichte und schnelleres Laden bringen.
Zwei bis drei Milliarden Euro koste eine Fabrik mit der angepeilten Kapazität, rechnete Meschke laut dem Bericht in einer Telefonkonferz zu den Halbjahreszahlen vor. Cellforce suche Investoren, die sich am Aufbau beteiligten. Für die Pilotanlage hatte Porsche zunächst mit dem Partner Customcells zusammengearbeitet, diesem waren die Pläne des Autoherstellers aber zu ehrgeizig geworden. Porsche übernahm daher kürzlich die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen komplett.
Wenn der Strompreis um nur einen Cent niedriger sei, bedeute das für die energieintensive Zellproduktion geringere Kosten von 100 Millionen Euro im Jahr, erklärte Meschke. Mit seinen hohen Energiepreisen sei Deutschland im Nachteil gegenüber Ländern wie den USA. Dort lockten zudem hohe Fördermittel durch das Subventionsprogramm „Inflation Reduction Act“.
Porsche will bis Ende des Jahrzehnts mehr als 80 Prozent seiner Fahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb ausliefern. Auf die als Sportlimousine und Kombi erhältliche Baureihe Taycan soll 2024 mit Verspätung der neue Macan als Elektroauto folgen. Neben dem Mittelklasse-SUV sollen die kleinen Sportwagen Boxster und Cayman rein elektrisch werden. Das gilt auch für das große SUV Cayenne sowie die Oberklasselimousine Panamera. Die Sportwagenikone 911 soll noch so lange wie möglich mit Benzin fahren.
Delf meint
20Gwh ist ja jetzt nicht soo viel. Warum zieht Porsche dass nicht einfach alleine hoch? Klingt nicht so als hätten sie besonders viel vertrautin die Profitabilität der Geschichte. 🤷♂️
Sandro meint
Artikel nicht gelesen? Cellforce gehört seit Juni zu 100% Porsche. Mehr Vertrauen geht wohl nicht.
Delf meint
Nun, beziehe mich ja auf den Artikel in dem es darum geht dass weitere! Investoren gesucht werden. 😉
alupo meint
Es reich dafür schon, die Übetschrift zu lesen bzw. zu verstehen…
„Porsche sucht Investoren…“
Elektromotoriker meint
Northvolt baut in SH eine 60 GWh Fab, geschätzer Stromverbrauch 300- 600 MWh/h.
Da kommt schon was zusammen, 2,5..5.2 Twh, auf den Cent/kWH bezogen 25..52 Millionen Euros pro Jahr.
Die Fabrik wird, natürlich auch bei Flaute, mit 100% Ökostrom betrieben, na das Märchen wird uns auf jeden Fall mal verkauft.
alupo meint
Wenn Porsche das sagt: „Wenn der Strompreis um nur einen Cent niedriger sei, bedeute das für die energieintensive Zellproduktion geringere Kosten von 100 Millionen Euro im Jahr, erklärte Meschke.“ handelt es sich wohl um eine Anlage mit der umweltUNfreundlicheren und energieintensiven Naßbeschichtung der Stromableitbleche in der Zelle. Schade…
Ari Vestas meint
Wo liest du das raus? Cellforce hat schon Ende 2022 mit ihrem Partner Siemens bekannt gegeben dass die Batteriefabriken bei der Produktion auf Trockenbeschichtung setzen.
alupo meint
Das kann man anhand der genannten Zahlen ausrechnen…
ShullBit meint
Nochmal mit anderer Herleitung: Meschke lügt und erzählt völligen Unsinn. Wenn 1 Cent mehr Strompreis 100 Mio. an Mehrkosten im Jahr ausmachen sollen, dann ergibt sich daraus ein Strombedarf von 10 TWh bzw. 500 kWh pro kWh Batteriekapazität. Für die nächsten 3 Jahre sind in Deutschland neue Batteriefabriken mit ca. 225 GWh Jahreskapazität in Deutschland geplant. Die würden bei 500 kWh pro kWh Batterie dann den Gesamt-Jahres-Strombedarf für ganz Deutschland (zuletzt ca. 480 TWh) in 3 Jahren um rechnerisch 112,5 TWh bzw. fast ein Viertel erhöhen. Das wäre überhaupt nicht machbar. Es wäre das Äquivalent zur Jahresproduktion von 11 Atomkraftwerken wie Brokdorf.
Aber man kann heute den größten Stuss erzählen. Medien drucken das brav ab, ordnen nicht ein und dann verankert sich derartiges Unwissen in den Köpfen der Menschen. Um möglichst große Subventionen zu bekommen, überhöht Meschke die Mehrkosten um den Faktor 10.
Ari Vestas meint
Dann verklag doch Porsche. Als ob irgend ein Manager Geschwätz von Belang wäre, bzw. vor Vergabe von Subventionen niemand die genauen Zahlen prüft.
ShullBit meint
Sorry, aber es kann nicht sein, dass im öffentlichen Diskurs so dreist gelogen und manipuliert wird. Einige haben das ja noch nicht begriffen, aber weil der öffentliche Diskurs mit so viel Schei*e geflutet wird, dass eben kein zielführender Diskurs möglich ist, zerlegt es überall auf der Welt sukzessive die Gesellschaften. Fakten zählen nicht mehr.
Ari Vestas meint
Das ist aber so, weltweit in jedem Bereich gab es Ankündigungen und Versprechungen von CEOs die nie realisiert wurden. Da könnte man ein eigenes Forum nur für diese unerfüllten Versprechungen aufmachen.
Franz mueller meint
Das stimmt. Man rechnet mit ca 60 bis 70kWh Bedarf pro produzierter kWh Batteriespeicher. Die Einsparung ist nicht annähernd so groß, vielleicht 10% davon.
Jeru meint
Gibt es dazu eine Quelle?
So einen Wert habe ich bisher noch nicht gefunden, interessant!
Ohne Quelle leider wieder „nur irgendeine Zahl“..
David meint
Den Stromverbrauch kann man aus den gegebenen Informationen nicht ableiten. Denn Preis und Verbrauch sind zwei verschiedene Themen.
Jürgen W. meint
Das Gejammer und die Bettelei um Subventionen sind einfach unerträglich. Ich frage mich wie die deutsche Wirtschaft jemals überleben konnte.
ShullBit meint
Wirtschaftregulierung und -besteuerung findet immer in einem nationalstaatlichem Rahmen statt. Global aufgestellte Konzerne können sich diesem nationalstaatlichem Rahmen entziehen und einzelne Staaten gegeneinander ausspielen. Genau das machen sie hemmungslos. Es gibt kein Gegengewicht zu global aufgestellten Konzernen. Konzerne sitzen am längeren Hebel.
Wir sprechend immer abstrakt vom „Staat“ aber natürlich geht es um unser aller Steuergeld. Dafür, dass Intel hier eine Fabrik baut, die netto keine neuen Arbeitsplätze schafft, zahlt rechnerisch jeder Arbeitnehmer rund 220 Euro. Und es gibt eben viele „Intels“.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Dafür, dass Intel hier eine Fabrik baut, die netto keine neuen Arbeitsplätze schafft, zahlt rechnerisch jeder Arbeitnehmer rund 220 Euro.“
Gibt es für diese Brutto-Netto-Rechnung auch irgendwo eine Erläuterung?
ShullBit meint
Wir haben volkswirtschaftlich gesehen Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel. Diejenigen, die zukünftig bei Intel arbeiten, die waren vorher nicht arbeitslos, sondern die wechseln aus einem anderen Job zu Intel und der Arbeitgeber des „anderen Jobs“ hat dann wahrscheinlich große Probleme, einen Ersatz zu finden. Insofern entstehen bei Intel zwar neue Arbeitsplätze aber volkswirtschaftlich keine zusätzlichen Arbeitsplätze. Darauf weisen Volkswirtschaftler im Kontext der Subventionen auch beständig hin.
Und dann zahlen wir 3 Mio. Steuergeld pro Intel-Arbeitsplatz? Das ist wirklich bizarr. Aber siehe oben: So läuft es heute eben. Das ist ja kein spezifisch deutsches Problem, sondern läuft anderswo und auch in den USA genau so. Weil in den USA das Steuerrecht noch mehr an den Bundesstaaten hängt, lassen sich da die einzelnen Bundesstaaten noch mal besser gegeneinander ausspielen als bei uns die Bundesländer.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Okay, den Blickwinkel verstehe ich. Im Raum Magdeburg wird sich aber schon ein Plus ergeben. Die Fachkräfte in der Halbleiterindustrie dürften da bisher eher rar sein. Und schlussendlich sollen in der EU ja mehr Halbleiter gefertigt werden. Sich auf eine reine Netto-Arbeitsplatz-Rechnung zu beschränken ist da etwas kurz.
nie wieder Opel meint
Im Ort unseres Firmensitzes mit 100k Einwohnern gibt es 4.000 als Arbeitssuchende geführte Einwohner, Quote über 5%. Im Nachbarstädtchen das gleiche. Die Hälfte davon in Grundsicherung. Ich biete über zig Plattformen Jobs für ungelernte, weit über Mindestlohn. Ergebis = null.
DAS ist für mich eine Null-Rechnung!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Was denkst du denn was der „Inflation Reduction Act“ ist. Oder die Subventionen in Kalifornien oder China. Die Frage ist, ob dort einiges heute auch so weit wäre wie jetzt, wenn man dort auch nur so subventioniert hätte wie hier.
eCar meint
Die Frage ist eher woran die Subventionen gekoppelt sind. Die IRA in den USA sagt klipp und klar wofür es die Subventionen gibt. Dort geht es darum die einheimische Wirtschaft zu stärken.
Bei uns wird alles subventioniert was die stärkste Lobby hat. Siehe Kohle-Ausstieg, oder Förderung von Alt-OEMs ohne Koppelung an echten Innovationen.
M. meint
„Wenn der Strompreis um nur einen Cent niedriger sei, bedeute das für die energieintensive Zellproduktion geringere Kosten von 100 Millionen Euro im Jahr“
Interessante Zahl.
Was man damit machen kann:
Demnach benötigt (kalkuliert) man dort 10 Mrd. kWh elektrische Energie im Jahr – oder 10 TWh.
Bei 20.000.000 kWh Zellkapazität sind das 500 kWh pro kWh Zellkapazität.
Bei 450 g CO2 pro kWh im deutschen Strommix sind das 225 kg CO2 pro kWh Zellkapazität.
Bei 100 kWh sind das 22.500 kg CO2 pro PKW.
Das kann man jetzt noch weiter treiben, um die ökologische Amortisation zu ermitteln, aber erstmal reicht wohl dieser Wert, der – vorsichtig ausgedrückt – nicht besonders niedrig ist.
Also sind die Zahlen oben entweder technisch schlecht, sehr grob gerundet oder dramatisiert, um Druck in Richtung Politik zu machen.
David meint
Damit kann man gar nichts in Bezug auf die benötigte Energiemenge „machen“, weil der Strompreis pro kWh nicht angegeben wurde.
Als informierter Bürger könnte man wissen, dass Habeck vorletzten Monat erklärt hatte, er wolle die Strompreise für energieintensive Industrien auf 6c/kWh deckeln. Der Preis ist aktuell auf 13c/kWh gedeckelt. Aber den Deckel braucht grad niemand, denn die kWh kostete seit März durchschnittlich unter 1c an der Strombörse. Gut, kommen Steuer und Abgaben drauf.
Damit würde ich die 6c/kWh für die Rechnung nehmen. Dann hätte man einen Wert. Allerdings einen, der deine Rechnung ad absurdum führt, weil nur noch 1/100 des Wertes herauskommt. Diese Blamage hättest du dir ersparen können, wenn du wenigstens gegen übliche Studien verglichen hättest, wo der CO2-Rucksack pro kWh Akkukapazität zu finden ist.
M. meint
Ich brauche gar nichts zu vergleichen.
Meschke behauptet, ein um 1 ct. geringerer spart 100 Mio. Euro.
So steht es im Text. Konkrete Preisbeispiele kannst du dir an der Stelle sparen, da es NUR um die Ersparnisse pro kWh geht, nicht um einen Gesamtpreis.
Auch im Text steht die geplante Ausbringungsmenge (20 Mio. kWh Zellen)
Den Rest habe ich ausgerechnet.
Finde den Fehler in der Rechnung, dann reden wir weiter.
M. meint
*geringerer Strompreis
David meint
Der Fehler ist, du hast mit den gegebenen Informationen keine Rechnung machen können. Du hast angegeben, man verbraucht 10 TWh pro Jahr. Das ist nicht die Ersparnis, das ist der absolute Energieverbrauch. Aber woher kommt der Energieverbrauch? Du hast vermutlich 1c mit 1% verwechselt. Wenn man 1% Strom sparen könnte und damit 100 Millionen spart, dann wäre die Rechnung korrekt.
Man spart aber 1c/kWh. Dann benötigt man den Preis pro kWh, um zu errechnen, wieviel Energie benötigt wird. Die kWh könnte 1c oder 50c oder 1€ kosten. Bei 1c/kWh wäre der Gesamtverbrauch 100 Millionen kWh. Bei 50c/kWh wäre der Verbrauch 5.000 Millionen kWh. Also 5 TWh. Du hast 10 TWh…“errechnet“. Das entspricht einem Preis von 1€/kWh.
Dein Mathelehrer wird Schnappatmung bekommen….Mein Tipp: Zahlen in den Realitätscheck geben, bevor man sie veröffentlicht.
alupo meint
M. hat richtig gerechnet.
Wenn ein um 1 cts anderer Strompreis zu einer Energiekostenänderung von 100 Mio p.a. führt kommt ein Energieverbrauch 10 TWh p.a. für die Fabrik heraus.
Aufgrund der Angabe der geplanten Jahreskapazität kann man weiterhin auf den Energieverbrauch pro kWh zurückrechnen. Und dieser Wert ist sehr hoch, unrealistisch hoch.
David meint
Das wird hier langsam zu einem IQ-Test. Man kann von einer Preisänderung nicht auf die Menge schließen, weil der absolute Preis nicht abzuleiten ist. Denn 1c/kWh Erhöhung könnten 1%, 10% oder 100% sein. Dieses Verhältnis ist nicht angegeben. Genau deshalb ist es nicht das 100 fache. Es ist ja nicht 1%, sondern 1c.
M. meint
David,
was die kWh kostet, ist nicht von Belang. Es geht nur um die Differenzkosten, die sich aus einer Preissteigerung / Preissenkung von 1 ct pro kWh ergeben.
Wenn 1 ct Preisänderung 100 Mio. Euro ausmacht, ist die Gleichung:
0,01 € * x kWh = 100.000.000 | X = ?
Die Antwort ist 10 Mrd. kWh = 10 TWh
Wenn man dann sieht, dass damit 20.000.000 kWh Zellkapazität hergestellt werden, kommt man auf diese Werte.
Dass die Werte Unsinn sind, da sind wir uns einig. Die MÜSSEN Unsinn sein, weil das der technische Stand von 2010 ist.
Aber es sind die Werte, die Porsche verwendet, um Druck auf die Politik zu machen.
Wenn der resultierende Wert nur 50 oder 75 statt 225 kg CO2 ist (der hängt natürlich von dem aktuellen Strommix ab, ich habe 450g angenommen), sind auch die Mehrkosten pro kWh Zellkapazität entsprechend geringer (weil offensichtlich weniger Strom gebraucht wird als angegeben) und ergeben (alleine) keinen Standortvorteil für Kanada mehr.
David meint
Lieber M., das wäre die richtige Rechnung, wenn es 1% 100 Millionen kosten würde. Das ist aber nicht der Fall.
Mäx meint
@David
Manoman…sich mit einfachsten Rechnungen nicht auskennen/nachvollziehen können aber Unternehmen beraten wollen.
Prozentrechnung klappt ja auch nicht so toll (Vergleich Tesla und i4).
Machen wir es doch mal andersherum.
Ich produziere 100 Eier pro Jahr.
Wenn meine Kosten pro Ei um 1 Cent steigen, wie viel höhere Kosten hatte ich in dem Jahr?
>100 Eier * 0,01 € = 1€
Falls du es nicht nachvollziehen kannst: Die 100 Eier waren die gesuchte Größe in kWh, die 0,01€ sind die 1 Cent aus dem Text von oben und die 1€ sind die 100 Mio Euro. Jetzt endlich nachvollzogen?
David meint
Lieber Mäx, einverstanden, gehen wir kurz auf kleinere Zahlen: Wenn 1c 1€ Mehrkosten macht. Dann sind das wie viele eingesetzte kWh Strom? 100 kWh. Das ist aber gar nicht gesagt worden! Und der dabei errechnete Gesamtverbrauch und Fußabdruck passt nicht. Das ist es also nicht.
Genauer lesen: Es ist weder eingesetzte Energie noch kWh gesagt worden. Es könnte also 1c weniger Stromkosten pro Zelle sein. Und genau das vermute ich. Ein klassisches 800 V-Setup braucht alleine 200 Zellen, um die Spannung zu erreichen. 2-3 parallele Stränge sollten es mindestens sein. 100 Millionen Zellen könnte also sein.
So wird der Footprint wird ergo deutlich kleiner sein, denn der ist bei Statista angegebe in „Zusammensetzung der Treibhausgas-Emissionen in der Herstellung von Batterien für Elektroautos nach Bestandteilen/Fertigungsschritten“. Dort sind 80 kg CO2 für Strom genannt, ich gehe mit Trockenbeschichtung von 60 aus.
David meint
Der aktuelle 30-Tage-Schnitt für Strom im Handel ist 82,42€/MWh. Das sind 0,842 c/kWh. Kann man überall nachgucken.
M. meint
David, langsam wird’s komisch.
1 Ct kostet keinen Euro, sondern 1 ct Mehrpreis pro kWh soll 100.000.000 Mio. Euro Mehrkosten verursachen. Das steht im Text. Das habe ich auch schon zitiert. Mehr braucht man nicht, außer die Produktionsmenge, die ist auch genannt. Prozent, 800V, alles spannend, aber hier alles uninteressant.
Das ist ne Textaufgabe aus der 3. Klasse Grundschule, damit kenne ich mich aktuell ganz gut aus.
Ich habe das auch schon mit einer Gleichung zu erklären versucht, aber umstellen muss man sie natürlich können…
Gehen wir das doch mal rückwärts an, als Gegenprobe:
1 kWh kostet 1 ct. (mehr). Also:
10 kWh kosten 10 ct (mehr)
100 kWh kosten 100 ct (mehr)
1.000 kWh kosten 1.000 ct (mehr)
10.000 kWh kosten 10.000 ct (mehr)
100.000 kWh kosten 100.000 ct (mehr)
1.000.000 kWh kosten 1.000.000 ct (mehr)
10.000.000 kWh kosten 10.000.000 ct (mehr)
100.000.000 kWh kosten 100.000.000 ct (mehr)
1.000.000.000 kWh kosten 1000.000.000 ct (mehr)
10.000.000.000 kWh kosten 10.000.000.000 ct (mehr)
Also:
10.000.000.000 ct (mehr) sind 100.000.000 Euro (mehr)
Das ist alles. Mehr gibt es nicht.
Der Gesamtpreis ist dabei egal, das MEHR ist wichtig, und das hat der Typ auch gesagt: 1 ct. MEHRpreis pro kWh macht 100. Mio MEHRkosten. Da kann nichts anderes rauskommen als 10 Mrd. kWh. Das ist oben hoffentlich nachvollziehbar. Wenn man keinen Strom verbraucht, kostet er einen auch nichts.
Was das gesamt kostet, ist hier egal – es kostet pro kWh 1 ct mehr. Wenn der MEHRpreis pro kWh verdoppelt auf 2 ct., verdoppeln sich auch die gesamten MEHRkosten auf 200 Mio. Euro, weil der Faktor dazuwischen 10 Mrd. kWh ist. Braucht man statt 10 Mrd. kWh nur 1 Mrd. kWh, ist der Mehrpreis auch nur noch 10 Mio. Euro pro 1 ct. Preisanstieg/ kWh.
Ok? Ich hoffe wirklich, der Groschen ist nun gefallen.
Und wenn man weiß, dass es 10 Mrd. kWh aka 10 TWh sind, die man für 20 Mio. kWh Zellkapa braucht, sind das 500 kWh Energie pro 1 kWh Zellkapa.
Und wenn man 500 kWh nimmt und mit einer durchschnittlichen CO2 Emission von 450 g / kWh multipliziert, kommt man auf 225 kg CO2 für 1 kWh Zellkapazität.
Nimmt man jetzt an, dass ein Auto 100 kWh Zellkapazität hat, muss man nur noch 100*225 rechnen und kommt auf 22.500 kg CO2 für eine Autobatterie.
Dass der Betrag zu hoch ist, ist klar.
Aber mögliche Gründe dafür habe ich in meinem ersten Beitrag dazu geschrieben.
Möglicher Ausweg: er meinte nicht 1 Ct, sondern 10 Ct. für 1 kWh.
Dann hätten wir schlagartig die CO2-Emissionen auf 22,5 kg pro kWh Zellkapa bzw. 2,25 to CO2 pro Auto reduziert (nur für die Batterie natürlich).
Aber solche Rekorde hätte man sicher publiziert. Also stimmt etwas anderes nicht.
David meint
Die 100 Millionen sind ja nicht als Zahl im Streit. Sondern im Zusammenhang mit der Einheit kWh als eingesetzte Energiemenge. Jedenfalls rechnest du und stellst fest: Oh, kann wohl nicht stimmen. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten: Erstens, der Typ lügt. Das ist deine Wahl.
Zweitens, es war nicht 1c pro kWh gemeint. Schauen wir nach: kWh ist nie gesagt worden. Es wurde überhaupt nicht näher spezifiziert, es muss also nicht einmal das Jahr oder die eingesetzte Energie gewesen sein.
Aber treiben wir es nicht zu bunt. Ich glaube, die Energiekosten zur Herstellung einer Zelle könnten es sein, die bei „1c weniger“ den Betrag ausmachen. Warum glaube ich das? Weil das plausibel wäre. Habe ich im Net gegengeprüft.
Quayle meint
„Aber den Deckel braucht grad niemand, denn die kWh kostete seit März durchschnittlich unter 1c an der Strombörse. Gut, kommen Steuer und Abgaben drauf.“
Also heute liegt der Börsenpreis für 1 kWh
– für August 2023 bei um die 0.08 €/kg
– für Dezember 2023 bei um die 0.13 €/kg.
David meint
Gut, das kg streichen wir, aber ansonsten völlig richtig, Strom ist grad nicht teuer.
Meiner_Einer meint
Na dann würde ich doch direkt 100kg Strom nehmen. Bekomme ich diesen in Säcken? Oder Eimern?
Mäx meint
@David
Du hast durchschnittlich 1 Cent/kWh Strompreis an der Strombörse behauptet > das ist nachweislich falsch.
Die letzten paar Monate waren es so um die 10 Cent/kWh Dayahead oder auch Intraday.
Das heißt eine Deckelung auf 6 Cent/kWh hätte einen Effekt, den die aktuelle Deckelung von 13 Cent/kWh nicht hat
ShullBit meint
Meschke erzählt da einfach Unsinn. Man rechnet bei modernen Fertigungen nur noch mit 50 kWh Strombedarf pro kWh Kapazität in der Zellfertigung. Ein 1 Cent höherer Strompreis verursacht entsprechend um 10 Mio. höhere Kosten pro Jahr. Aber er hat in seinem „Beauty-Contest“ ja das Ziel, dem deutschen Staat und somit den Steuerzahlern möglichst hohe Subventionen abzupressen. Dazu muss man erst mal einen möglichst großen Nachteil gegenüber den USA „berechnen“, den dann der Staat/Steuerzahler ausgleichen soll.
Ernsthaft: Wären die Auswirkungen des Strompreises auf die Zellfertigung so krass, wie Meschke das darstellt, dann würde schon seit Jahren kein einziger Manager auch nur darüber nachdenken, Batteriezellen in Deutschland zu fertigen. Schließlich ist Deutschland bei den Strompreisen seit Jahren konstant in den Top 3 der Welt. Es werden hier aber gerade viele Batteriefabriken gebaut. U.a. von seiner „Mutter“ VW. Die hat anscheinend noch nicht mitbekommen, dass ein ca. 5 Cent höherer Strompreis sie eine halbe Milliarde kostet. Pro Batteriefabrik. Pro Jahr. Es sind halt eher 50 Mio. und das sind Größenordnungen, die durch andere Effekte weitgehend kompensiert werden.
M. meint
„Aber er hat in seinem „Beauty-Contest“ ja das Ziel, dem deutschen Staat und somit den Steuerzahlern möglichst hohe Subventionen abzupressen. Dazu muss man erst mal einen möglichst großen Nachteil gegenüber den USA „berechnen“, den dann der Staat/Steuerzahler ausgleichen soll.“
Genau das ist auch meine Vermutung.
Dark Erebos meint
Nur zur Info die Batteriefabrik wurde schon vor 2015 geplant und es wird keine weitere in Deutschland geben Aufgrund der Standortnachteil.
alupo meint
Das werden schon andere Unternehmen übernehmen, keine Sorge.
M. meint
Die Planungen von 2015 kannst du ohnehin in die Tonne treten.
Das, was man vor 8 Jahren mal geplant hat, kann man euch eh nicht mehr bauen.