Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil macht sich für staatliche Anreize zum Kauf von Elektrofahrzeugen stark. Er plädiert zudem für die Fortführung des sogenannten Dienstwagenprivilegs.
Der Staat müsse sich für die Elektromobilität weiter finanziell engagieren, sagte der SPD-Politiker dem in Norden erscheinenden Ostfriesischen Kurier. Weil sitzt als Regierungschef in Niedersachsen im Aufsichtsrat von Volkswagen. Europas größter Autokonzern setzt verstärkt auf Elektro-Modelle und strebt hier die Marktführerschaft an.
„Das hat die Bundesregierung inzwischen auch angekündigt“, sagte Weil in Bezug auf eine weitere finanzielle Förderung von Elektromobilität. „Dabei sollte man die CO2-Bilanz insgesamt anschauen, denn lange Transportwege sind natürlich für die Umwelt nachteilig.“
Es existiert mit dem „Umweltbonus“ bereits seit einigen Jahren eine Elektroauto-Kaufprämie in Deutschland. im vergangenen Jahr gab es noch bis zu 9000 Euro Zuschuss, die zu zwei Dritteln vom Staat und zu einem Drittel von den teilnehmenden Herstellern finanziert wurden. In diesem Jahr gibt es höchstens insgesamt 6750 Euro. Ab dem 1. September 2023 können ausschließlich Privatpersonen Förderanträge stellen. 2024 sinkt der Zuschuss auf 4500 Euro.
Spätestens 2025 soll der Umweltbonus ganz auslaufen. Branchenkenner glauben, dass der Fördertopf schon vorher leer sein könnte. Damit zumindest noch in diesem Jahr mehr Stromer-Interessenten von der Subvention profitieren können, legt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) weitere Mittel nach.
Im Interview des Ostfriesischen Kuriers sprach sich Weil auch dafür aus, die Steuervergünstigungen für Dienstwagen fortzuführen. „Aktuell würde ich kein einziges Element der Förderung des Absatzes von Elektrofahrzeugen eindampfen“, sagte der Ministerpräsident. Die Dienstwagenregelungen sorgten auch dafür, dass schneller gebrauchte Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen. Langfristig könne man über diese Steuervergünstigungen sprechen, aber derzeit sei es mit Sicherheit der falsche Zeitpunkt.
MAik Müller meint
Ich werde erst ein Eauto kaufen wenn es keine Förderung mehr gibt und man eine KFZ-Steuer zahlen muss :)
Mäx meint
Oh es gab letzte Woche ein spambot Update.
Deswegen war es letzte Woche so ruhig.
Ich freue mich auf viele neue kreative Beiträge.
Gerry meint
…da reden wir immer von künstlicher Intelligenz, dabei gibt es vielfach noch nicht mal natürliche Intelligenz. 😂
Mike meint
Großkonzerne scheinen offenbar die Regeln des Marktes aushebeln zu wollen. Es gibt keinen Grund, noch mehr Geld diesen Großkonzernen in den Rachen zu werfen. Kluge Politik setzt Rahmenbedingungen, wenn es sich in die falsche Richtung entwickelt. Das muss nicht einmal Geld kosten. So könnte man bspw. teure, schwere Verbrenner und BEV einfach teurer machen (siehe Dänemark, Norwegen), damit Unternehmen Anreize haben, günstige und leichte BEV zu entwickeln. Oder Firmen-BEV werden nur noch mit 0,25% für den Anteil des (real gezahlten) Kaufpreises gefördert, der unter 25k liegt. Der Rest oder Verbrennern dann halt bei 1,5%.
Gerry meint
1+👍
Aber dazu müsste die Politik mal den Verstand einschalten, womit nicht zu rechnen ist.
MAik Müller meint
@Gerry ? die Politik macht das was die Konzerne beschließen.
nie wieder Opel meint
wie der Herr, so’s Gescherr
Skodafahrer meint
Dänemark und Schweden haben keine Autoindustrie und können daher reine Umweltpolitik machen. Deutschland muss Industrie- und Umweltpolitik machen.