Der neue Ford Transit Custom Nugget feiert im August auf dem Caravan Salon in Düsseldorf seine Weltpremiere. Die jüngste Generation steht erstmals auch mit einem elektrifizierten Plug-in-Hybridantrieb (PHEV) zur Verfügung. Für die Entwicklung des fünfsitzigen Freizeitmobils hat Ford wieder mit den Spezialisten der Westfalia Mobil GmbH in Rheda-Wiedenbrück zusammengearbeitet. Westfalia übernimmt auch den Ausbau des Camping-Fahrzeugs.
Der neue Nugget basiert auf der kommenden Generation der Ford Transit-Custom- und Tourneo-Custom-Baureihe. Das Plug-in-Hybridsystem hat eine Fahrbatterie mit einem nutzbaren Speichervolumen von 11,8 Kilowattstunden (kWh). Die kombinierte Systemleistung von Verbrenner- und Elektromotor beträgt 171 kW (232 PS).
Das neu entwickelte Fahrwerk der nächsten Transit-Custom- und Tourneo-Custom-Generation verbessert mit Einzelradaufhängungen auch an der Hinterachse den Federungskomfort und das Handling. Ford bietet für den Transit Custom Nugget erstmals ein Automatikgetriebe mit acht Vorwärtsgängen an. „Die Sitz- und Lenkradposition erinnert stark an einen Pkw. So fühlen sich auch jene Fahrer am Steuer des Nugget wohl, die sonst kompaktere Autos bewegen“, heißt es.
Hinzu komme eine umfassende Palette an fortschrittlichen Assistenzsystemen. So erhöhe die intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Fahrspur-Pilot den Komfort im Stop-and-Go-Verkehr und auf langen Autobahnetappen, während der Rückfahr-Bremsassistent im Zusammenspiel mit der 360-Grad-Kamera beim Manövrieren unterstützt.
Der Beifahrer-Airbag wanderte in die vordere Dachkante, dadurch konnte das Armaturenbrett neu und platzsparender gestaltet werden. Zusammen mit dem nun durchgehend ebenen und tiefer positionierten Fahrzeugboden ist es dadurch leichter, von den Vordersitzen in den Wohnbereich zu gelangen. Der Ein- und Ausstiegskomfort profitiert hiervon ebenso wie von einer integrierten Trittstufe. Hinzu kommen weit öffnende Schiebetüren und ein großzügig bemessener Karosserieausschnitt für die Heckklappe.
Der Cockpit-Bereich überzeuge mit besonderer Verarbeitungs- und Materialqualität, wirbt Ford. Neben einer voll digitalen Instrumententafel erleichtert ein großer Touchscreen im 13-Zoll-Format die Bedienung. Für die Steuerung des Navigationssystems und der Konnektivitätsfunktionen steht das Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC4 bereit, das auch Sprachbefehle versteht. Die drahtlose Einbindung externer Geräte und Smartphones ist ab Werk via Android Auto oder Apple CarPlay möglich.
Komplett neuer Innenbereich
Ford und die Experten von Westfalia haben für den neuen Transit Custom Nugget den Innenbereich komplett neu gestaltet. Er setzt dabei weiterhin auf das Konzept mit getrennten Zonen für Küche, Wohnen und Schlafen. „Selbst wenn beide Doppelbetten im parkenden Fahrzeug fertig aufgebaut sind, können sich die Passagiere im Nugget noch immer frei bewegen, kochen oder ein- und aussteigen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen“, so Ford.
Die Sitzbereiche böten auch auf längeren Touren einen bequemen Platz. Am Zielort oder bei einer Pause verwandeln sie sich schnell in ein Esszimmer oder bieten eine Schlafgelegenheit. Auf Wunsch lassen sich die drehbaren „Kapitänssessel“ für Fahrer und Beifahrer künftig beheizen und belüften. Auch für die speziell gestaltete Dreierbank im Wohnraum steht eine Sitzheizung zur Wahl. Neue Lautsprecher und USB-C-Schnittstellen gehören zur Ausstattung. Im Fond finden bis zu drei Passagiere Platz.
Ford bewirbt eine verbesserte Küchenzeile mit L-förmigen Layout. Ein neuer Schubladen-Kühlschrank erleichtere den Zugang und fasse auch große, aufrecht stehende Flaschen. Zusammen mit dem integrierten Kochfeld und der Spüle ermögliche er eine aufgeräumte Oberfläche, die 20 Prozent mehr Platz zum Arbeiten bietet. Gedämpft schließende Riegel und ausklappbare Griffe reduzierten die Gefahr, dass sich Kinder die Finger klemmen, und senkten darüber hinaus auch das Geräuschniveau während der Fahrt. Eine Warmwasserversorgung zählt fortan zur Serienausstattung.
Ist das Bett im Dachbereich aufgebaut, lässt sich ein Teil der Matratze hochklappen. Das sorgt für eine größere Kopffreiheit im Küchenbereich. Die dreisitzige Bank lagert auf Schienen und kann mit einer Hand verstellt werden. Ab Werk zählt künftig auch die Warm-/Kaltwasser-Außendusche im Heckbereich zur Ausstattung. Ein Zelt, das vor neugierigen Blicken schützt, steht optional zur Verfügung.
Ein neuer, selbstfaltender Stoff erleichtert das Absenken des Aufstelldachs. Der serienmäßige Camping-Tisch und die dazugehörigen Stühle erhalten einen neuen, leichter zugänglichen Ablageplatz. An die Stelle der bisherigen Vorhänge treten Sichtschutzrollos, um die Privatsphäre zu schützen. Ein integriertes 5G-Modem zählt ebenso zur Grundausstattung des Transit Custom Nugget wie ein Induktionsfeld für das drahtlose Aufladen von Smartphones. Für die autarke Stromversorgung steht auf Wunsch ein Solardach bereit.
Die Bedienung und Kontrolle der Reisemobilfunktionen geschieht über einen 7-Zoll-Touchscreen mit Farbmonitor im Wohnbereich. Hierzu gehören etwa die Standheizung sowie die Ladestandanzeigen für die Batterie und den Wasservorrat. Die Innenbeleuchtung setzt auf LED-Technologie mit farblich anpassbarem Ambiente-Modus. Ein Neigungsanzeiger erleichtert das Ausrichten des Fahrzeugs auf unebenen Untergründen. Hinzu kommt eine eigene App, über die sich all diese Funktionalitäten auch per Smartphone aus der Nähe oder Ferne steuern lassen.
Bestellungen für den Transit Custom Nugget mit Dieselmotor nimmt Ford ab diesem Monat entgegen, die Auslieferung soll im Frühjahr 2024 beginnen. Weitere Modellvarianten inklusive der PHEV-Motorisierung sollen in den kommenden zwölf Monaten folgen. Was der neue Ford Transit Custom Nugget kostet, bleibt abzuwarten. Das gilt auch für den Preis für den Plug-in-Hybridantrieb.
Daniel meint
Die PHEV Einführung finde ich sehr gut.
Ich hoffe aber, dass dann im Infotainment auch ein echter Campingmode eingeführt wird.
Man also im Stand für 8-9 Stunden mit der großen Batterie klimatisieren oder heizen kann.
Das PHEV hat ja auch automatisch Landstrom-Anschluss.
nie wieder Opel meint
„Speichervolumen von 11,8 Kilowattstunden (kWh).“
Das hat mein Womo schon als Aufbau-Akku. Dieses Fahrzeug wird ein Strohfeuer werden, wenn Mercedes seine neue Van.EA Plattform auf den Markt wirft. Vor allem das 4×4-Set hat in dieser Klasse Alleinstellungsmerkmal.
Dutzende Auf-und Ausbau-Firmen der Camperbranche werden sich drauf stürzen.
MichaelEV meint
Ich denke der Nugget verkauft sich für Ford ausreichend gut. Die „neue Van.EA Plattform“ kommt wohl auch erst 2026 auf den Markt. Für Ford wird es wohl eher keine Option sein 3 Jahre keine Nuggets zu verkaufen, sie stellen in der Zwischenzeit etwas bereit was realistisch darstellbar ist, werten den Nugget nochmal ordentlich auf und werden damit wohl weiterhin genug verkaufen.
Wenn der PHEV moderat mehr kostet wäre es eine sinnvolle Ergänzung. Ich befürchte einen hohen Aufpreis, der es wirklich zu ihrem Strohfeuer macht.
Mich persönlich interessieren solche Fahrzeuge aber nicht solange es keine Wärmepumpe mit Standklima gibt. Kann auch gerne PHEV (aber mit deutlich mehr Fokus auf Batterie und viel weniger auf den Motor) sein, Diesel Standheizung ist für mich aber absolut No Go.
nie wieder Opel meint
„kommt wohl auch erst 2026 auf den Markt“
Das fände ich schlimm. Warten händeringend drauf (gewerblich). Dann wird es wohl ein US-Import werden, F150 + em2.