Im Rahmen einer Forschungszusammenarbeit von Scania mit der Universität Uppsala und weiteren Partnern testet der Lkw-Hersteller ein Plug-in-Hybridfahrzeug mit einem mit Solarzellen bedeckten Anhänger auf öffentlichen Straßen. Die Solarenergie senke die Betriebskosten und die lokalen Emissionen „erheblich“.
„Scania hat sich zum Ziel gesetzt, den Wandel hin zu einem nachhaltigen Verkehrssystem voranzutreiben. Noch nie zuvor wurden Sonnenkollektoren zur Energieerzeugung für den Antriebsstrang eines Lkw eingesetzt, wie wir es in dieser Zusammenarbeit tun. Diese natürliche Energiequelle kann die Emissionen im Transportsektor erheblich verringern“, sagt Stas Krupenia, Leiter des Forschungsbüros bei Scania.
Mit dem Lkw wird untersucht, inwieweit der CO2-Ausstoß durch die Solarzellen verringert wird. Die Forscher entwickelten neue, effiziente Solarpaneele für Lkw. Sie beleuchteten auch, wie Lastwagen mit dem Stromnetz interagieren können, und konzipierten neue Modelle dafür, was passiert, wenn mehrere Lastwagen wie dieser an das Stromnetz angeschlossen werden.
Der 18 Meter lange Anhänger des Lkw ist fast vollständig mit Sonnenkollektoren bedeckt, was laut den Projektverantwortlichen einem Haus mit ähnlich leistungsstarken Kollektoren entspricht. Die Solarenergie verleihe dem Hybridfahrzeug in Schweden eine verlängerte Reichweite von bis zu 5000 Kilometern pro Jahr. In Ländern wie Spanien mit mehr Sonnenstunden könne sich die Menge an Solarenergie und damit die Reichweite im Vergleich zu schwedischen Verhältnissen verdoppeln.
In dem Projekt wird auch an neuen, leichten Solarzellen geforscht. „Diese ermöglichen einen höheren Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom. Eine solche Lösung könnte die Erzeugung von Solarenergie verdoppeln, verglichen mit der derzeit von den Paneelen erzeugten Energie“, heißt es. „Unsere Forschungen zu effizienten und leichten Solarzellen werden wirklich wichtig sein, vor allem, wenn es darum geht, sie in zukünftigen Lastwagen einzusetzen“, so Erik Johansson, Projektleiter und Professor an der Universität Uppsala.
„Unsere Solarmodule eignen sich hervorragend für Anwendungen, die Nutzfahrzeuge nachhaltig machen. Wir sehen ein großes Potenzial, die Emissionen von schweren Fahrzeugen durch Elektrifizierung zu verringern. Mit Solarmodulen erzeugter Strom spart Kraftstoff und Kohlenstoffemissionen“, sagt Erik Olsson vom schwedischen Solarzellen-Hersteller Midsummer.
Der Solar-Lkw wird nun von einer Spedition im öffentlichen Straßenverkehr getestet. Es handelt sich um ein 412/560 PS starkes Plug-in-Hybridfahrzeug. Auf dem 18 Meter langen Anhänger ist eine Fläche von 100 Quadratmetern mit dünnen, leichten und flexiblen Solarmodulen mit einem maximalen Wirkungsgrad von 13,2 kWp (Kilowatt peak) bedeckt. Sie liefern beim Betrieb in Schweden schätzungsweise 8000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Die Batterien haben eine Gesamtkapazität von 300 kWh, davon 100 kWh auf dem Lkw und 200 kWh auf dem Anhänger.
nie wieder Opel meint
Nicht wenige Wohnmobile haben schon das ganze Dach voll PV – als Ersatz zum Gas-und Dieselbrenner. Dank sicherer LiFePo4-Akkus kann man damit ruhiger schlafen und spart die Gasprüfung, Flaschentausch-und Energiekosten.
Selbiges sollte doch auch bei millionen Kühltrailern funktionieren? Mit Solar vom Dach in Akku muß in der Nacht kein Verbrenner knattern.
Soeri# ch meint
Ja dass sehe ich auch so. Eine gute Sache mit den Solarzellen.
nie wieder Opel meint
Wo sind die ganzen Kommentare hin? Die Anzahl wird jedenfalls noch angezeigt….
nie wieder Opel meint
…schwupps, da sind sie ja….
Hat wohl ein bit geklemmt.
Sandro meint
Dann schnell ausdrucken und abheften, bevor sie wieder verschwunden sind! :-))
Daniel S meint
5000km jährlich sind über 2000 € jährlich.
Yogi meint
Man könnte ja jetzt auch noch ne Studie machen, was ein vorne angebrachter Gleitschirm bringen würde….;-)
Jeff Healey meint
Es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis PV auch an Fahrzeugen verbreitete Verwendung findet, einzig die Kosten-/Nutzen-Rechnung ist dabei entscheidend.
Die Amortisationszeit solcher PV-Systeme wird immer kürzer.
Der nächste große Schritt ist vermutlich die Silizium-Perowskit Verbund-Zelle, mit Wirkungsgraden um die 30%.
Stefan meint
Die Zellen mit höherem Wirkungsgrad sind aber teurer.
Bei Sono wurde immer argumentiert, dass die Autos oft im Halbschatten oder mit schlechter Ausrichtung stehen würden.
Jeff Healey meint
Die ersten PV-Paneele in Polykristallin-Technologie waren auch sehr teuer. Heute sind wir bei Wirkungsgraden um die 21-22% in Großserien-Produktion. Mit Perowskit-Silizium wird es in wenigen Jahren nicht anders sein. Dann jedoch mit einem Wirkungsgrad von rund 30%. Das nicht zumindest auf Fahrzeugdächern zu nutzen wäre richtiggehend dumm.
Draggy meint
Da bin ich mal auf die Ergebnisse gespannt zumindest haben sie den mal richtig voll gepackt.
Draggy meint
Da bin ich mal auf die Ergebnisse gespannt. Zumindest haben sie das Teil mal richtig voll gepackt.
Kona64 meint
Die 13 kWp kommen leider nie zum Einsatz. Mindestens eine Fahrzeugseite ist immer der Sonne abgewandt, daher fehlt schon einmal 1/3 der Leistung. Die anderen Flächen sind dann noch ungünstig ausgerichtet oder gar beschattet. Man gewinnt natürlich Strom, aber alles wird komplizierter und auch das Gewicht steigt.
alupo meint
Glaubst Du, dass die das nicht selbst wissen?
nie wieder Opel meint
bei Zementmischern geht das, die drehen einfach die Platten in die Sonne. Wäre eine Überlegung für Tanklaster…drehbarer Solarkessel…
Duesendaniel meint
Opel: „Tanklaster…drehbarer Solarkessel.“ Wenn ich die Fläche drehe, habe ich zwar nicht mehr Fläche in der Sonne, aber der Strom, den ich auf dem Strich der Trommel erzeuge, könnte für die Drehbewegung reichen – Wahnsinns-Idee, unbedingt Patent drauf anmelden!
nie wieder Opel meint
Bin mir sicher, dein Kommentar ist nicht ernst gemeint. Gerne schließe ich mich dem Trend gerne an:
Beim Parken direkt vor Glasfassaden wird wesentlich mehr aufgeladen durch die Reflexion, somit Sonne von allen Seiten. BEV-Truck-Parkplätze sollten also in Zukunft Spiegel bekommen, keine Ladeanschlüsse.