Das nordamerikanische Unternehmen Li-Cycle hat in der Gemeinde Sülzetal nahe Magdeburg seine erste europäische Recycling-Anlage für Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb genommen. Das Werk soll über eine Jahreskapazität von bis zu 10.000 Tonnen Batteriematerial verfügen. Noch in diesem Jahr sei der Produktionsstart einer zweiten Linie mit der gleichen Kapazität geplant, heißt es in einer Mitteilung.
Die Anlage ist laut Li-Cycle die größte im aktuellen Portfolio des Unternehmens und eine der größten ihrer Art in Europa. Der Konzern verwende eine Technologie, die es ermöglicht, sämtliche Arten von Lithium-Ionen-Batterie-Abfällen einschließlich kompletter Elektrofahrzeug-Batteriepacks direkt zu verwenden, ohne dass eine Entladung, Demontage oder thermische Verarbeitung erforderlich ist.
Deutschland stelle den größten Markt für Batterieproduktionsschrott dar, weshalb Li-Cycle dort eine bedeutsame Menge von Lithium-Ionen-Altbatterien für ganz Europa erwarte. Eigenen Angaben zufolge strebt das Unternehmen eine jährliche Recycling-Kapazität von 81.000 Tonnen an.
Die zentrale Lage von Sülzetal in der Nähe wichtiger Batterieproduktionsanlagen und Li-Cycle-Kunden, die unterstützende Industriepolitik und die Unterstützung durch lokale Interessengruppen und die Gemeinde machten es zu einem idealen Standort für die Anlage, so das US-Unternehmen. Deutschland sei außerdem der größte Markt für Schrott aus der Batterieproduktion und für Lithium-Ionen-Batterien am Ende ihrer Lebensdauer in Europa.
„Die neue Batterie-Recyclinganlage in Sülzetal ist eine Investition mit Zukunft. Sie ist ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige, effiziente und wettbewerbsfähige Batterieindustrie. Die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele hängt von einer Kreislaufwirtschaft ab. Und wir können und müssen auch unsere Lebensräume umwelt- und klimafreundlich gestalten“, so der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff.
Gunnar meint
Sehr gute Entwicklung für die neuen Bundesländer. Gibt gerade einige große Firmen, die in den letzten Jahren und auch noch in den kommenden Jahren hier verstärkt investieren und mit ihrer Strahlkraft weitere Firmen anlocken. CATL, Tesla, BASF, Intel, um mal nur einige zu nennen. Das schwächt hoffentlich auch den Wegzug von Ost nach West nochmal mehr ab.