Das Aachener E-Auto-Start-up Next.e.GO Mobile ist jetzt an der US-Börse Nasdaq gelistet. Der Börsengang erfolgte über den im letzten Jahr angekündigten Zusammenschluss mit dem Firmenmantel Athena Consumer Acquisition. Das fusionierte Unternehmen nennt sich nun TopCo und wird unter dem Tickersymbol EGOX gehandelt.
Zum Bruttoerlös der Börsenlistung machte Next.e.GO Mobile keine Angaben. 2022 erwartete das Unternehmen bis zu circa 285 Millionen US-Dollar (269 Mio. Euro). Der Verwaltungsrat des kombinierten Unternehmens soll aus Vertretern von Next.e.GO und Athena zusammengesetzt und vom e.GO-Vorsitzenden Ali Vezvaei geleitet werden.
„Der Abschluss unseres Unternehmenszusammenschlusses ist trotz der globalen Makro- und Marktdynamik ein ermutigender Schritt nach vorne für e.GO“, sagte Vazvaei. „Die Börsennotierung und der Zugang zu den Kapitalmärkten werden unsere Mission weiter unterstützen und uns die Möglichkeit geben, unsere Wachstumsstrategie voranzutreiben.“
„Wir sind stolz darauf, einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben, denn Athena Consumer hat e.GO, den geschätzten deutschen Elektroautohersteller, an die Börse gebracht. Wir sind weiterhin entschlossen, Innovationen zu fördern, unsere Partnerunternehmen zu unterstützen und den Fortschritt voranzutreiben, um die Zukunft neu zu gestalten, Industriestandards neu zu definieren und e.GO als eine herausragende globale Kraft zu etablieren“, so Isabelle Freidheim, Vorsitzende von Athena.
2020 drohte dem im Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entstandenen Start-up noch die Pleite. Seitdem gehört das Unternehmen mehrheitlich dem niederländischen Investor ND Industrial Investments. Dieser will mit dem Start-up expandieren, dazu soll auch das an der Börse eingesammelte Kapital dienen.
Das Angebot von e.Go Mobile bestand zunächst aus dem nicht mehr bestellbaren Klein(st)wagen Life, seit 2022 bietet die Marke dessen Crossover-Variante e.wave X an. Laut früheren Mitteilungen sollen weitere Modelle eingeführt werden, darunter größere Elektroautos. Damit soll auch in andere Länder expandiert und mit weiteren „Microfactories“ die Fertigung an verschiedenen Orten schnell skaliert werden.
Die neuen Werke sollen ab 2024 jeweils bis zu 30.000 Fahrzeuge produzieren können. Bisher ist der Absatz des Unternehmens allerdings noch gering: Stand Juli 2023 sind nach Angaben von e.GO nur gut 1300 Fahrzeuge im Einsatz.
Gerhard Friedrich Spenz meint
Diese stereotypen und völlig „aus der Luft gegriffenen“ Aussagen schmerzen regelrecht, und es ist absehbar, daß das Ganze in einem riesigen Fiasko endet.
Ich wohne hier in Aachen, habe die ganzen euphorischen Starts im Umfeld der RWTH verfolgt (Prof. Schuh…) und es ist für mich klar, dass das nichts werden wird. Schöne Worthülsen produzieren, das kann man jedenfalls……
Hansi3000 meint
Selbst wenn die Kiste jemals in Serie gehen sollte, hat sie keine Chance gegen den z. B. e-C3.
Jeff Healey meint
So ist es.
Letzten Endes machen die alten OEM/Platzhirsche doch wieder das Rennen.
Der neue e-C3 ist das beste Beispiel, mit dem eigentlich niemand zum jetzigen Zeitpunkt gerechnet hat. Stellantis ist meines Erachtens mit seinem Citroën e-C3 somit heimlich, still und leise zum Predatoren für viele kleinere Entwickler/Anbieter geworden. Im direkten Vergleich mit dem OEM-Fahrzeug, vom Preis/Leistungsverhältnis her betrachtet, scheint mir e.GO zumindest mit seinen aktuellen Produkten keine Zukunft zu haben.
Eugen P. meint
Das hat bei Sono ja auch wunderbar funktioniert, ich würde es eher als schlechtes Omen werten.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ja der Gedanke an Sono kam mir auch gleich. Schnell noch mal Geld einsammeln …
Swissli meint
Zumindest ist dieser EGOX Spac Scam gleich von Anfang an in die Hose (siehe Börsenkurs).
Nils P. meint
Gibt es irgendeine Information, wann der erste e.wave x an einen Kunden ausgeliefert wird oder wurde?
Yoyo meint
Frag lieber, OB der e.wave.x überhaupt noch mal in den Verkauf geht….