Audi bringt im nächsten Jahr mit dem Q6 e-tron sein erstes Modell auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten Architektur PPE (Premium Platform Electric) auf den Markt. Die gleiche Basis nutzen der neue A6 e-tron und sein Kombi-Pendant, außerdem der nächste A4. Zu letzterem hat Autocar Neues in Erfahrung gebracht.
Der elektrische A4 werde gegen Ende 2025 starten. Das Elektroauto werde zusammen mit einer neuen Generation des Verbrennungsmodells auf Basis der bestehenden Generation verkauft, aber den Namen A5 tragen. Audi weist zukünftig den Elektroautos gerade Nummern zu und den Verbrennern ungerade, um diese besser voneinander abzugrenzen.
Das E-Auto wird dem Bericht zufolge trotz ähnlicher Grundfläche und Positionierung als eigenständiges Produkt vermarktet. Das Design entspreche weitgehend dem des A6 e-tron und Q6 e-tron auf der PPE. Audi-Technikchef Oliver Hoffmann sagte Autocar, dass die Umstellung auf die neue Plattform bedeute, dass die kommenden Vollstromer des Unternehmens „großartige Proportionen haben, was unsere Designer sehr glücklich macht“.
Erwartet werden kurze Überhänge, eine tief liegende Karosserie und ein schnittiger Gesamteindruck. Der als Limousine und Kombi vorgesehene neue A4 wird sich damit deutlich vom laut Autocar subtiler überarbeiteten Verbrenner-Bruder A5 unterschieden.
Die PPE bringt einen Technologiesprung gegenüber den aktuellen Modellen von Audi auf VWs Elektroauto-Architektur MEB. Die Batterie wird dem Bericht nach eine nutzbare Speicherkapazität von 100 kWh haben und eine Reichweite von um die 640 Kilometern ermöglichen. Die 800-Volt-Technik der PPE erlaubt besonders schnelles Aufladen mit bis zu 270 kW. 250 Kilometer Reichweite sollen sich damit in zehn Minuten in die Akkus pressen lassen.
Nach den Erwartungen von Autocar wird der elektrische A4 in Versionen angeboten, die vom heckgetriebenen A4 45 e-tron als Einstiegsmodell bis zum A4 55 e-tron mit Allradantrieb reichen, der mit 296 kW (402 PS) eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter sechs Sekunden erlaubt. Darüber hinaus soll ein S4 e-tron in seiner stärksten Ausbaustufe mit 380 kW (517 PS) die Sprintzeit von 0 auf 100 km/h auf etwa 4,0 Sekunden verkürzen. Später könnte es einen noch potenteren RS4 e-tron geben.
ShullBit meint
Das neue Namensschema bei Audi ist unfassbar dumm. Jahrzehntelang haben die Menschen gelernt, dass höhere Nummern bei Audi höher positionierte Modelle repräsentieren. Wenn der Elektro-A4 nun A4 heißt und der Verbrenner-A4 aber A5, dann erscheint der A5 als höher positioniertes, besseres Auto. Das ganze gilt ab 2025 und wenige Jahre später will Audi ohnehin keine Verbrenner mehr anbieten. Es dauert aber Jahre, bis die breite Masse so ein neues Schema verinnerlicht hat und dann ist das Schema schon wieder obselete.
Ein Elektro-A3 kann nach dem neuen Schema dann nur A2 heißen, was die Kunden mit einem deutlich kleinerem und billigerem Auto assoziieren. Ein Elektro-A2 müsste A0 heißen usw.
CJuser meint
Ja, das ist schon ziemlich affig:
– der A6 wird zum A7 (inkl. dann vier Bauformen und zwei verschiedenen Frontdesigns), um Platz für den A6 e-tron zu schaffen
– der A4 wird zum A5, um Platz für den A4 e-tron zu machen
– der A3 wird zum A2 e-tron
– der Q8 e-tron ist das SUV vom A6 e-tron
– der Q6 e-tron ist das SUV vom A4 e-tron
– der Q4 e-tron ist das SUV vom A2 e-tron
Envision meint
Ja, das ist in der Tat mehr als phantasielos und unlogisch noch dazu.
Eventuell will man damit aber seine Verbrenner wenigstens vom Namen her noch aufwerten ?!
Flo meint
Das mit dem „keine Verbrenner mehr anbieten“ glaubt wohl niemand. Auch Audi wird solange Verbrenner anbieten wie sie können v.a. seit H. Duessmann weg ist.
CJuser meint
Die offizielle Aussage ist ja sowieso, dass man ab 2026 oder 2027 keine NEUEN Verbrenner mehr auf den Markt bringen will. Der letzte Audi mit Verbrenner läuft hier wohl 2033 vom Band und wird ein Q8 sein. Man sollte sich aber nichts vormachen. Ab spätestens 2030 wird nicht mehr groß Geld in die Entwicklung gesteckt werden. Die Fahrzeuge laufen dann eher für bestimmte Märkte länger vom Band oder man macht eine weitere Produktaufwertung, die aber in erster Linie optisch sein wird.
Christian meint
PPE ist seit 2019 angekündigt. Ob diese Plattform mit ihrer E/E-Architektur noch gegenüber der Neuen Klasse von BMW konkurrenzfähig ist?
Mäx meint
Was lässt dich daran zweifeln?
Christian meint
Es wurde bei PPE scheinbar viel früher mit der Entwicklung begonnen und würde somit daraus schließen, dass ältere Technik, als bei BMW implementiert wurde. Deshalb hoffe ich, dass die Audis, die ja schon längst hätten da sein sollen, mit der Konkurrenz mithalten, oder Benchmarks setzen können.
Mäx meint
Das erste PPE Auto wird/soll werden der Macan bzw. quasi baugleiche Q6.
Dieser hätte ursprünglich Ende 22/Anfang 23 erscheinen sollen und verspätet sich auf Mitte 2024 oder sowas.
Bisherige Daten: Bis zu ~100kWh in dem Format, 270kW Ladeleistung bzw. 5-80% in <25min, 500km-600km Reichweite
BMW hat bisher nicht so viel verraten außer 30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent schnelleres Laden, 25 Prozent mehr Effizienz.
Auf den i4/i5 bezogen wären das: 700-750km Reichweite aus ca. 105kWh mit Ladeleistungen von 260kW bzw. 10-80% innerhalb von 22 Minuten.
Erstes Fahrzeug soll in etwa ein iX3 werden ähnlich zu Q6 und Macan in 2025. Da bleibt die Reichweite abzuwarten und ist bestimmt etwas geringer als beim i4/i5.
Klingt also von den technischen Daten erstmal sehr vergleichbar.
Eichhörnchen meint
Was wird er kosten in der VW/Audi Sparausführung, 60 KWh und 2WD ?
>60KEuro Min ;-).
brainDotExe meint
Ich denke mal so um die 55.000€, wenn man die Preise der direkten Konkurrenz anschaut.
Also knapp unter 50.000€ nach Rabatt.
CJuser meint
Mal abwarten, ob überhaupt etwas in dieser Größenordnung erscheint. Aktuell ist nur von zwei NCM-Paketen die Rede: 83 (10 Module) und 100 kWh (12 Module) – keine Ahnung ob das Brutto- oder Nettowerte sind. Theortisch wären also auch noch ziemlich einfach 67 kWh (8 Module) umsetzbar. LFP-Akkus sind dagegen bei der PPE ja bisher nicht genannt worden.
South meint
Audi hat das gleiche Dilemma wie alle anderen Hersteller. Man hat sehr markante Modellreihen/-namen mit hohem Wiedererkennungswert beim Kunden und die muss man eigentlich ins E Autozeitalter retten oder sie sind irgendwann verbrannt. Und dass es auch nach 2025 noch viele Verbrennerverkäufe geben wird, ist auch superklar….
M. meint
„…wird der elektrische A4 in Versionen angeboten, die vom heckgetriebenen A4 45 e-tron als Einstiegsmodell…“
Das wären zw. 169 und 184 kW bzw. 230 und 250 PS.
Das sollte für ein Einstiegsmodell reichen.
Falls der als Kombi kommt… interessant.
CJuser meint
Diese Skala ist bei den BEVs leider bereits überholt und hatte von vornherein sehr große Lücken. Ein Q4 45 e-tron (mit und ohne quattro) müsste mit 210 kW korrekt 50 e-tron heißen und ein Q8 50 e-tron mit 250 kW korrekt 55 e-tron. Der Q8 55 e-tron mit 300 kW (sowie der Q6 55 e-tron mit 295 kW) lässt sich nichtmal darstellen. Tja, wozu einfach, wenns auch kompliziert geht.
M. meint
Ok,
ich hatte mich jetzt an deren Liste gehalten. Ob die das selbst nicht machen, habe ich nicht überprüft.
Ist natürlich dä…..
Ich denke, grundsätzlich tut’s auch ein Motor mit 150 kW, natürlich nicht der olle aus dem ID.3, etwas moderner darf es bis dahin schon sein. Dazu sollte der Preis dann auch stimmen, aktuell liegt der Einstieg bei rund 40k€ für „einmal Limousine ohne alles“.