Der langjährige, nun abtretende Chef von Rolls-Royce hat in einem Interview mit Welt.de über die zukünftige Ausrichtung der Marke gesprochen. Der zum BMW-Konzern gehörende Luxushersteller bietet ab diesem Jahr sein erstes Elektroauto an und strebt die Komplett-Elektrifizierung an.
„Im Jahr 2030 verkaufen wir den letzten Verbrenner. An dieser Planung hat sich nichts geändert, auch nicht durch die Entscheidung von Premierminister Rishi Sunak, den Verbrennerausstieg auf 2035 zu verschieben“, sagte Thorsten Müller-Ötvös. Die Marke lasse sich dabei nicht von politischen Entscheidungen wie in Großbritannien treiben, sondern davon, was man für richtig halte.
Der elektrische Antrieb passe „fantastisch zu Rolls-Royce“, das sehe man an der positiven Resonanz des Spectre, des ersten vollelektrischen Modells der Marke, so Müller-Ötvös. Wenn man heute einen Spectre ordere, erhalte man ihn Ende des ersten Quartals 2025. Bei Verbrennern lägen die Wartezeiten normalerweise bei etwa einem Jahr.
Circa 40 Prozent Kunden des Spectre hätten vorher noch nie einen Rolls-Royce besessen, Bis jetzt habe dieser Anteil bei circa 20 Prozent zum Start eines neuen Modells gelegen. Auch bemerkenswert sei, dass einige dieser neuen Kunden aus Prinzip keinen Verbrenner mehr fahren. Das Durchschnittsalter der Kunden sei dabei von 56 Jahren auf 43 Jahre gesunken, und der Anteil weiblicher Kunden liege mittlerweile bei 15 Prozent. Sollte die Nachfrage nach dem Spectre weiter zunehmen, werde Rolls-Royce flexibel reagieren, um die Wartezeit nicht noch weiter ansteigen zu lassen.
Neben viel Luxus und alltagstauglicher Reichweite bietet der Spectre unter anderem 900 Newtonmeter Drehmoment aus seinem 430-kW-Antriebsstrang (585 PS). Von 0 auf 100 km/h geht es in 4,5 Sekunden. Die Reichweite des 2975 Kilogramm schweren Luxuswagens beträgt 520 Kilometer pro Ladung. Rolls-Royce hat angegeben, dass der Spectre rund 275.000 Pfund (ca. 316.000 Euro) kosten werde, ohne zusätzliche Personalisierungsoptionen. Müller-Ötvös erwartet aber, dass die ausgelieferten Fahrzeuge deutlich teurer werden.
Schlumpf7 meint
Früher mal war ein Motor von Rolls Royce was Besonderes. Lange Entwicklungszeiten,
Nachkorrekturen und Verbesserungen, bis zur letzten Schraube. Dafür Laufruhe und
Leistung pur.
Jetzt sind nur noch 2 Kriterien interessant. Wieviele kW leistet der E-Motor und wieviele
kWh hat die Batterie. Kein Tanz der Ventile, kein gedämpftes Röhren des Motors beim
Beschleunigen. Das Fahrzeug und die Marke verliert mit der Elektrifizierung irgendwie …
… an Charakter.
Tin meint
Naja wenn Umwelt verpessten mit guten Charakter gleich zu setzen ist hat jemand die Zeit verpennt.
Dagobert meint
Passt tatsächlich phantastisch: Für alles über 50 km nimmt der Rolls-Royce Kunde ohnehin den Helicoper und über 500 km den Privatjet. Um in perfekter Ruhe vom Penthouse 5 km zur Oper zu gleiten ist der Elektroantrieb natürlich die erste Wahl.
M. meint
Ich unterstelle mal, dass diverse Landsitze – nicht nur in England – durchaus mal etwas weiter als 5 km vom nächsten Opernhaus entfernt liegen.
Aber natürlich keine 500 km. :-)
Beim Durchschnittsalter von 43 J. könnte ich mir neben der Oper noch andere Ziele vorstellen.
RR scheint insgesamt ziemlich „angesagt“ zu sein.
DWX-nüm meint
Wie? Der E-Antrieb mit Akkus passt hervorragend in jedes Auto und das seit 2006.
M. meint
Mit den Batterien aus 2006 hätte man einen RR Kunden dann auch nicht glücklich gemacht, selbst wenn der beim Batteriepreis wohl nicht gezuckt hätte.
Mäx meint
@M
Die Richtige Antwort hier wäre gewesen:
Ja, du hast Recht ;)
M. meint
Verzeihung, ich war abgelenkt ;-)
Mäxerlein meint
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Stromer75 meint
@M. ein 90er Akku wäre möglich gewesen.
M. meint
Du hast keine Ahnung.
Mit einem Anhänger wären auch 150 möglich gewesen.
Aber sowas mögen RR Kunden halt nicht.
Ach, weißt du was?
Ja, MAik. Du hast Recht.
Mmmmmh meint
@M. du bist also der Meinung ein 90er Akku hätte nicht in einen RR gepasst?
Mäx meint
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