Renault hat bei einem Capital Market Day über die Pläne der neuen Elektroauto-Einheit Ampere informiert. Die Franzosen kündigten an, bis 2031 sieben moderne Elektroautos in den Kernsegmenten des europäischen Markts haben zu wollen. Dazu gehört ein Modell für unter 20.000 Euro, bei dem es sich wohl um den Nachfolger des Twingo handelt.
Der Twingo wurde als Verbrenner entworfen, seit einigen Jahren gibt es ihn auch mit Elektroantrieb. Der neue Twingo Electric kommt ersten von Renault veröffentlichten Entwürfen nach ebenfalls als Kleinstwagen auf die Straßen. Das Design wird moderner und glatter. Das Modell wird in Europa hergestellt und soll 2025 starten. Neben einem günstigen Einstiegspreis stellt der Hersteller auch niedrige Unterhaltskosten durch einen geringen Stromverbrauch in Aussicht.
Der beim Capital Market Day vor der Veröffentlichung der Entwürfe noch als „Legend“ bezeichnete erschwingliche kleine Stromer sei „ein kompromissloses Stadtfahrzeug“ mit einem Verbrauch von nur 10 kWh/100 km, so Renault. Das bedeute für die Kunden Mobilitätskosten von weniger als 100 Euro pro Monat. Hinzu kämen 75 Prozent geringere CO₂-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus als bei einem aktuellen europäischen Durchschnittsmodell mit Verbrennungsmotor. Dazu kämen null CO₂-Emissionen im Fahrbetrieb und dank der kompakten Größe ein geringerer Rohstoffverbrauch.
Konkretes zur Technik des neuen Twingo Electric verrät Renault noch nicht. Das aktuelle Modell mit 3615 Millimetern Länge kostet in Deutschland derzeit ab 28.000 Euro. Dafür gibt es einen 60 kW (81 PS) starken Elektroantrieb mit 22-kWh-Batterie für 190 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm. Der Verbrauch beträgt 16 kWh/100 km. Die neue Generation dürfte neben einem geringeren Preis und niedrigeren Verbrauch auch mehr Kilometer pro Ladung schaffen. Die Motorleistung sollte mit Blick auf die Effizienz nicht bedeutend größer ausfallen.
Oberhalb des neuen Twingo Electric kommt bereits im nächsten Jahr der neue Renault 5 in das Angebot der Franzosen. Die Baureihe gilt als Ersatz für den auslaufenden Kleinwagen ZOE und wird Berichten zufolge unter 25.000 Euro kosten.
Earth is Burning meint
BRAVO! Und bitte mit Nähmaschinen-Akkustik, wie beim R4. Ich vermisse ihn! Das war noch ein Auto mit Stil!
Make Love not SUV.
CaptainPicard meint
Ich würde als Staat Elektroautos unter 20.000 Euro mit 5.000 Euro fördern. Dann hat man einen 15.000 Kleinstwagen den sich die meisten Leute leisten können und setzt Anreize dass mehr Hersteller in dieses Preissegment investieren. Stattdessen hebt man aber die Obergrenze von 60.000 auf 80.000 Euro bei der Dienstwagensubvention…
ID.alist meint
Der Dienstwagenanteil in Deutschland ist nicht gering, und all diese Dienstwagen sind nach 2-3 Jahre junge Gebrauchte.
Ja, so ein Twingo ist interessant für einige alleinstehende junge Menschen, aber für eine Junge Familie ist es nichts.
EVrules meint
In Frankreich/Elsass sah ich auf den Parkplätzen nicht weniger Kleinst- und Kleinwagen (Twingo/Clio etc.), in denen vierköpfige Familien genug Platz fanden.
Also auch kleine Autos können auch für junge Familien sehr tauglich sein, es muss nicht das C-Segment-SUV sein, wir gehöhen uns momentan zu gern an größere und große PKW, ob wir dies wirklich brauchen oder mehr „Wollen“ dabei ist, kann man hier berechtigt fragen.
CJuser meint
Ich frage mich ehrlich gesagt, was potentielle Käufer denken, was sie bei einem viersitzigen 20t Euro BEV wirklich bekommen. Mehr als 30 kWh Akkukapazität sollten hier nicht bei rumkommen. Und für mehr Reichweite würde ich dann wohl doch eher zum größeren Modell greifen (hier Renault 5).
Gunnar meint
„Mehr als 30 kWh Akkukapazität sollten hier nicht bei rumkommen“
Warum nicht? Das Zauberwort heißt technologischer Fortschritt.
Die ersten BEVs in dem Kleinwagensegment hatten eine WLTP-Reichweite von maximal 150 km und kosteten deutlich über 30.000 €. Das war vor 10 bis 12 Jahren. Jetzt bekommst du für den gleichen Preis inklusive fetter Inflation schon 350 km Reichweite. Und es gibt keine Anzeichen, dass die Entwicklung abrupt stoppen wird.
CJuser meint
Innerhalb von 10 Jahren inkl. Jahren mit gestiegener Inflation sollen eine Einsparung von 10t Euro möglich sein? Unwahrscheinlich.
CJuser meint
„Mit Blick auf die Reichweite seien 300 Kilometer „ein vernünftiges Maß“.“
Aus einem Interview mit VW-Chef Thomas Schäfer. Macht eine Akkukapazität von 30-35 kWh.
https://ecomento.de/2023/11/16/vw-chef-zeitplan-fuer-wichtige-neue-elektroauto-modelle/
Gunnar meint
Klasse Renault, bitte die Versprechung auch einhalten. So langsam kommt Schwung in den BEV-Markt mit immer mehr Herstellern, die was für unter 25.000 und jetzt sogar unter 20.000 € als machbar sehen.
Andi EE meint
1+
Wchliesse mich an, gefällt mir auch extrem gut. Und Design macht viel aus und der hätte definitiv gute Argumente!
Jeff Healey meint
1+
Eine sehr wichtige Entwicklung, um die E-Mobilität in die breitere Masse zu bekommen.
Peter meint
Ich hoffe wirklich sehr, dass sie wieder die Raffinesse im Innenraum wie bei den Modellen der ersten Generation übernommen haben. Für mich eines der bisher cleversten Autokonzepte, welches leider in den Nachfolgemodellen komplett verschwunden ist. Der variable Innenraum war genial, der Inbegriff eines „Raumwunders“!
Das sie jetzt wieder ihre eigenen Klassiker neu auflegen zeigt einfach, wie gut ihre Autos einmal waren und wie stark sie nachgelassen haben. Hoffentlich bleibt es aber nicht nur beim Design…
Jeff Healey meint
Das Gleiche gilt für den Opel Meriva A:
Unglaubliche Raumökonomie und bei Bedarf eine absolut gerade Ladefläche bis vor zum Fahrersitz. Der Wagen war nie schön, aber von der Alltagstauglichkeit her Spitzenklasse. Die Nachfolger kamen da nicht mehr dran. Diese Art Fahrzeug hat durchaus nicht wenige Anhänger, und fehlt noch komplett in einer E-Variante am Markt.
Stefan meint
Der Meriva oder auch der Mia waren Minivans. Und das Van-Konzept ist ausgestorben.
Es gibt nur noch Limousinen, SUV und Kastenwagen.
Manche aktuelle Modelle werden als Vans bezeichnet, sind aber SUV.
Jeff Healey meint
Stefan,
den (die?) Mia würde ich eher als Mikro-Van einstufen, der Meriva A war deutlich größer.
Ich bin persönlich der Überzeugung, dass diese Fahrzeuggattung mit höchster Alltags-Flexibilität immer noch SEHR viele Freunde finden würde. Mit etwas mehr und frischem Design-„Pepp“ jedenfalls. Mehr in Richtung CUV (Cross Utility Vehicle), ohne den maximal geräumigen und höchst flexiblen Innenraum zu vernachlässigen.
ID.alist meint
Habe mal in den hinteren Sitzen eines Twingo der ersten Generation. Bei der dünne Hecktür wäre jeder mittelschwere Unfall sehr tragisch geendet für alle auf der hintere Reihe.
Entweder viel Platz oder viel Sicherheit.
Jeff Healey meint
Der wird für viele interessant. Was ich nicht so sehr mag, ist die Tendenz bei einigen Herstellern, die hinteren Türöffner in der C-Säule zu verstecken.
Bemerkenswert ist die Preisentwicklung der kleinen E-Fahrzeuge, wobei ich perspektivisch noch niedrigere Preise für möglich halte. Preise etwa in Höhe von 16.000,-€ (für ein modernes E-Auto mit kompletter Sicherheitsausstattung) erscheinen mir mittelfristig durch Skaleneffekte der Hersteller realisierbar.
Yoshi84 meint
Twingo in Grundausstattung darf nicht mehr als 10.000 Euro kosten – egal ob elektrisch oder Verbrenner. Das ist ein Twingo!! Es gibt Menschen, für die ist das kein Auto sondern eine Beleidigung ihres Geschmacks. Das darf ich als Twingo-Fahrer wohl sagen. Daher: Preise noch weiter runter für den Massenmarkt! LG
Mike meint
Man kann nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen.
Thomas Claus meint
10k halte ich für unrealistisch. Mehr als 12 bis 13k finde ich aber auch zu viel. Ein Auto in der Größe eines Sandero dürfte für mich bis 16k kosten. Jeweils elektrisch.
banquo meint
Das Design ist an den ersten Twingo angelehnt aber der Entwurf zeigt eindeutig einen 5-Türer. Weshalb soll das dann kein richtiges Auto sein? Ein Fahrzeug mit erforderlicher Sicherheitstechnik wesentlich unter 20.000€ halte ich für Illusion.