Wirklich erschwingliche Elektroautos sind noch Mangelware. Der ADAC hat sich dem Angebot in Deutschland angenommen und die derzeit lediglich drei verfügbaren Modelle unter 30.000 Euro getestet. Der Autoclub bewertete die Stromer Dacia Spring, Fiat 500e und Renault Twingo E-Tech Electric unter anderem in den Kategorien Verarbeitung, Fahreigenschaften, Verbrauch und Reichweite sowie Sicherheit.
Der Fiat 500e gehe mit der Gesamtnote 2,5 als klarer Sieger im Vergleichstest hervor und beweise, dass auch Kleinstwagen ein gutes Sicherheitsniveau bieten können. Er verfüge zum einen über eine zeitgemäße aktive Sicherheitsausstattung (u. a. Notbremssystem, Spurhalteassistent und Müdigkeitswarner), zum anderen schneide er auch bei den Crashtests ordentlich ab. Kritikpunkte der ADAC-Tester sind die begrenzte Reichweite, die eingeschränkte Konnektivität und der im Testfeld höchste Preis (29.990 Euro).
Der Renault Twingo E-Tech Electric wurde aufgrund der lückenhaften Sicherheitsausstattung abgewertet (Note 4,1). Vor allem bei den Assistenzsystemen zeigten sich erhebliche Lücken, nicht mal ein heute eigentlich selbstverständlicher Notbremsassistent sei mit an Bord, bemängelt der ADAC.

Der Dacia Spring Electric 65 zeichne sich lediglich durch seinen – relativ gesehen –günstigen Preis und die im Vergleich mit den beiden anderen Testfahrzeugen beste Reichweite aus. Er bringe zwar wichtige Assistenzsysteme wie ein Notbremssystem serienmäßig mit, doch bei den Crashtests gemäß Euro NCAP erziele er lediglich einen von fünf möglichen Sternen. Zudem falle er mit seinem schwammigen Fahrverhalten deutlich ab. Überdies seien die Fahrleistungen nur bedingt autobahntauglich.
Alle drei Fahrzeuge eigneten sich mit ihrer beschränkten Reichweite von 150 bis 195 Kilometern eher für den urbanen Bereich, was die Alltagstauglichkeit deutlich einschränke, so die Tester. Hinzu komme, dass es den CCS-Schnellladeanschluss für den Dacia nur gegen Aufpreis, für den Twingo gar nicht gebe. Nur der Fiat könne serienmäßig mit bis zu 50 kW geladen werden.
Bei den Anschaffungskosten sind E-Autos nach wie vor deutlich teurer als vergleichbare Verbrennermodelle. Während der Renault Twingo E-Tech Electric 28.000 Euro kostet, ist das Benziner-Pendant mit vergleichbarer Ausstattung bereits ab 18.700 Euro zu haben.
Den Dacia Spring Electric 45 bekommt man ab 22.750 Euro, der getestete Spring Electric 65 liegt bei 24.550 Euro und damit ebenfalls deutlich unter den beiden Konkurrenten im Vergleichstest. Allerdings kostet der Elektro-Dacia erheblich mehr als der sogar größere Sandero mit Benzinmotor, den Dacia ab 11.300 Euro anbietet.
Ursprünglich war für den ADAC Vergleichstest auch der VW e-up! vorgesehen, der nun aber ausverkauft ist, weil die Produktion zum Jahresende eingestellt wird. Damit gibt es aktuell kein Angebot eines deutschen Herstellers im Segment der E-Autos für weniger als 30.000 Euro. Dafür steht ein Neuzugang aus Frankreich in den Startlöchern: Ab 2024 wird es den elektrischen Citroën ë-C3 für 23.300 Euro geben; 2025 soll eine Variante für unter 20.000 Euro folgen. „Daran sollten sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen: Der Umstieg zur E-Mobilität kann nur gelingen, wenn es ein entsprechendes Angebot an erschwinglichen Fahrzeugen gibt“, so der ADAC.
Yoshi meint
Traurig aber wahr diese Preise. Ich bin absoluter Befürworter der E-Mobilität, aber nicht zu den Kosten. Mein Leasing läuft nächsten Monat aus. Ich brauche ein Auto mit zumindest etwas Platz und fahre so 1-2 Mal im Monat Autobahn.
Ich bin (selbstgewählt) Geringverdiener da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.
Hab einen Fiat Tipo Kombi gekauft.
19.500€ für einen 4,30 Meter Kombi mit mittelmäßiger Verarbeitung, aber guter Ausstattung.
Ich bin bereit für einen Mehrwert mehr zu bezahlen. Als Straßenparker sieht es aber eher so aus, dass ich ein kleineres Auto mit eingeschränkter Reichweite und 30 min Ladezeit (C3 Elektro) vs ein halbwegs geräumiges Auto was in 5 Minuten wieder vollgetankt ist vergleichen muss. Schnelladen ist so teuer wie Benzin tanken. Ich schaue in 5 Jahren nochmal was dann so am Markt ist, wenn die Garantie vom Fiat abgelaufen ist.
querläufer meint
@Yoshi vor 2030 wirst du dir kein Eauto leisten können :)
Keine Angst du bist nicht der einzigste.
toomi meint
ADAC Tests sind nutzlos.
Gunnar meint
Dein Kommentar ist nutzlos.
Thomas Wagner meint
Kaufpreise für Autos sind für mich seit Jahren uninteressant.
Ich lease grundsätzlich meine Autos und muss dabei feststellen,
dass Fahrzeuge mit dem gleichen Kaufpreis sich in der Leasingrate
oft massiv unterscheiden ! Wenn ich dann zB. nach Fahrzeugen schaue
mit etwas unter 300 € Rate bei 48 Monaten Laufzeit und 10.000 km im Jahr,
dann gibts da den Cupra Born, den Skoda Enyaq und den Fiat 500.
Also vom Kleinstwagen über Kompaktwagen bis zum Dickschiff zu
den gleichen Kosten – und wie ich finde sehr bezahlbar !!
M. meint
Hast du das zufällig auch für 15.000 km… schon gut, ich schaue selbst. ;-)
lagerist meint
@Thomas Wagner 300*12*10=36000€ in Jahren ist recht teuer.
M. meint
MAik,
es nutzt nichts, die Fixkosten isoliert von den variablen Kosten zu betrachen, wenn die variablen Kosten unterschiedlich hoch sind.
Dann muss man das schon in den TCO-Topf werfen – man zahlt es ja auch aus einem Topf.
Es bringt ja nichts, bei der Anschaffung 5000€ zu sparen, wenn man in den 10 folgenden Jahren dann 10.000€ mehr ausgibt für Wartung, Steuern und Energie.
Natürlich: das Geld für die Anschaffung muss man haben, aber das kann man mit Leasing ggf. lösen. Das muss man im Einzelfall betrachten und nicht pauschal.
Heiner meint
Gibt es für 30k tatsächlich nur solche Winz und Witz Autos zu kaufen? Armes Europa kann ich da nur sagen.
nie wieder Opel meint
Warum?
Gunnar meint
Nein, es gibt noch ein paar weitere weitere Elektroautos für unter 30.000 €.
Man darf nur nicht den Fehler machen und die Listenpreise als gesetzt nehmen.
Folgende BEVs bekommst du mit Händlerrabatten auf dieversen Onlineplattformen ebenfalls für unter 30.000 €:
– Opel eCorsa
– Peugeot e208
– Cupra Born
– BYD Dolphin
– Renault Zoe
M. meint
– neu
– elektrisch
-> ja
Corsa & Co liegen alle schon über 30k€ – Listenpreis. Die Corsa gibt es oft „schon“ für rund 25k. Den LP ändert erst der Citroën e-C3 ab 2024.
So lange wollte man beim ADAC offensichtlich nicht warten, aber einordnen wird man den dann müssen.